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Metzger, Wolfgang
Die humanistischen, Triviums- und Reformationshandschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Pal. Lat. 1461 - 1914) — Wiesbaden, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.3299#0367
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PAL. LAT. 1888
PAL. LAX U

Kunst- und Wunderbuch • Conradus Kyeser

Papier • 380 Bl. • 29,5 x 21,6 cm ■ Süddeutschland • um 1430

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Blume (vgl. Piccard 2, III/578, Beschriftung belegt für
1427-32), Ochsenkopf mit gekreuzter Stange (vgl. Piccard 2, 11/179, Beschriftung belegt für
1427-29), zwei gekreuzte Schlüssel (vgl. Piccard 8, III/258, Beschriftung belegt für 1428),
Traube (Piccard 14, 1/483, Beschriftung belegt für 1431). Lagen: VII121 + VI24 + (VI-1)35 +
Yj47 i fvi-l)s, + V6l + 3 vi103a + V108cl 'mit 103t>'108 bis'108a_c' + 7 VI188 'mit '^d-0- iMa-t>) i ("VT+ll201 +
VI213 + (VI-l)224 + 6 VI296 + (VI-l)307 + 5 VI363b<mlt323a-351a'363a-b), Lagenzählung (III-XXXI, die
ersten beiden Lagen sind nicht bezeichnet). Die Lagenfolge ist gestört: die Lagen X-XII folgen
heute auf Lage XIV, die Lagen XVIII-XXIV liegen in umgekehrter Reihenfolge (jetzt Lage
17-23). Foliierung des 17Jhs.: 1-108, 108bis, 109-363 (die leeren Bl. 12a, 103a-b, 108a-e,
164 a-b, 323 a, 351 a, 363 a-c sind unbezeichnet). Schriftraum uneinheitlich (nur 108ar—117v tra-
gen Text), 3-29 Zeilen. Bastarda cursiva. Einfache Kadellen zu Beginn der Absätze. Insgesamt
491 Bildseiten (selten doppelseitige Darstellungen, z. B. 79v-84r) von zwei Händen (Hand 2:
206r-234r, 236r, 258r-259r). Unterzeichnungen in Metallstift, Konturen in schwarzer Tusche.
Die lavierende Kolorierung wurde nur auf lr-6r vollendet (Abb. 16), im weiteren fehlen jeweils
einzelne, zuweilen alle Farben. Der Stil der Illustrationen weist auf den süddeutschen Raum,
stilistische Vergleiche bieten die Etymachie Augsburg, SuStB, 2° Cod. 160, 76ra-104rb (Herrad
Spilling, Kat. Augsburg, SuStB 3, S. 99; Wolf Gehrt, in: Von der Augsburger Bibelhand-
schrift zu Bertholt Brecht. Zeugnisse der deutschen Literatur aus der Staats- und Stadtbiblio-
thek Augsburg, hrsg. von Helmut Gier und Johannes Janota, Ausst. Kat., Weißenhorn 1991,
S. 130-133, Lit.) und das Bellifortisfragment Budapest, Magyar Tudomänyos Akademia Kö-
nyvtära, K. 465 (Bibliotheca Corviniana 1490-1990, Ausst. Kat., Budapest 1990, S. 160,
Abb. LXXII). Ottheinrichsband, Heidelberg 1557 (Schunke 2, S. 900). Die Hs. wurde in jüng-
ster Zeit restauriert, Spiegel und Vorsatzblätter sind erneuert, der Deckelbezug ergänzt.

Herkunft: Nach Ausweis des Einbandes 1557 im Besitz Kf. Ottheinrichs von der Pfalz. Das
Rückenschild des 16. (17.?) Jhs. trägt den Titel Instrumenta et machinae bellicae und die in der
Vaticana von anderer Hand eingetragene Signatur 1888 No 2. Weitere Hinweise auf einen hier-
aus möglicherweise zu erschließenden ersten Band fehlen jedoch. Ein auf dem erneuerten Vor-
derspiegel (20. Jh.) aufgeklebter Zettel trägt die Inschrift Kon [Don?] Tiebotti Kriegsrüstung in
einer Schrift des 16. Jhs.

Lit.: Saxl, S.42f.; Kristeller, Iter 6, S.361; Berg/Friedrich, S. 176; Wolfgang Metzger, Ein
Bildzyklus des Spätmittelalters zwischen Hofkunst und ,Magia naturalis'. Cod.Pal. lat. 1888
der Vatikanischen Bibliothek und das .Weimarische Kunst- und Wunderbuch' Cod. Fol. 328,
in: Opere e giorni. Studi su mille anni di arte europea dedicati a Max Seidel, hrsg. von Klaus
Bergdolt und Giorgio Bonsanti, Venedig 2001, S. 253-264 (abgebildet sind f. 24v, 37738r, 47v,
89v, 105v, 307r, 324r); Christoph Graf zu Waldburg Wolfegg, Der Münchner „Bellifortis"
und sein Autor, in: Bayerische Staatsbibliothek. Konrad Kyeser Bellifortis. Clm 30150, Mün-
chen 2000 (Patrimonia 137), S. 21-60, dort S.25.

lr-108r KUNST- UND WUNDERBUCH. Folge von 216 Bildseiten ohne Text. Die
Szenen nehmen nur die unteren Hälften der Seiten ein, die oberen Hälften blieben
frei, wahrscheinlich für die Eintragung von Text. Es ist keine durchgehende, inhalt-

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