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Minst, Karl Josef [Transl.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 2): Schenkungsurkunden Nr. 167 - 818, Oberrheingau und Ladengau — Lorsch, 1968

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https://doi.org/10.11588/diglit.20232#0036
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Phungestat (Pfungstadt sw. Darmstadt), und zwar acht (sieben?) Hof reiten mit den
dazugehörigen Huben mit je einer Wohnstätte, nämlich die Huben von

Frumold, Diethleih,
Eolf, Winiman und

Eccher, Frickolf —

Uoda,

ferner drei Mühlen und zwei als Mühlenbauplätze geeignete Gelände, die Hofstätte des
Germund und alles, was zu diesen Huben gehört, als Hofreiten, Felder, Wiesen, Weiden,
Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude, Baumgärten und Wälder, Pflanzland und Brach-
land, Weg und Steg, stehende und fließende Gewässer, alles und in allen seinen Teilen. Ge-
samt und unversehrt übergebe und übertrage ich dies alles im Namen Gottes aus meinem
Besitzrecht in das Eigentums- und Herrenrecht des Hl. Nazarius als ewigen Besitz. Von
diesem Tage an und für alle spätere Zeit möge es jener heiligen Stätte zum Nutzen gerei-
chen und ihren Ertrag mehren. Wenn aber jemand, obzwar ich nicht glaube, daß so etwas
künftig eintreffen könnte, wenn ich selbst oder einer meiner Erben oder Nacherben oder
irgendein beliebiger anderer gegen diese von mir gemachte Schenkung anzukämpfen ver-
suchte oder sie stürzen oder verfälschen wollte, so werde er bestraft. Unter gleichzeitiger
Einschaltung der könglichen Kammer bezahle er eine Buße von sechs Goldunzen und vier
Pfund Silber, und das, was er einwendet, soll für die Beurteilung bedeutungslos sein. Zu
jeder Zeit aber soll gegenwärtige Schenkung fest und unverbrüchlich verbleiben. Urkund
dessen nachstehende Fertigung. Geschehen im Kloster La.ur(esham = Lorsch) am 18. Mai
(785). Handzeichen des Werinher, der diese Schenkung machte. Handzeichen der (Zeugen)
Nanther, sein Sohn Ermenfrid,
Warin, Haderich und

Ramtbert, Berwin.
Willimund,

Reginbert war Schreiber.

URKUNDE 215 (17. Juni 792 — Reg. 2381)

Schenkung von Zeizo und Ima im gleichen Dorf, festgelegt im 24. Regierungsjahre
Karls des Großen, unseres Herrn und Kaisers (richtig: Königs), unter

Abt Richbod

Wir, Zeizo und Ima, schenken zu gleichen Teilen in Gottes Namen dem heiligen
Märtyrer Gottes Nazarius — und so weiter — bis: mein Besitztum in pago rinensi (im
Oberrheingau), in der

phungestetero marcha (Pfungstädter Gemarkung sw. Darmstadt), zur Seelenruhe mei-
nes Bruders Lütger, und zwar zwei Huben und eine und eine halbe Hofreite samt Zu-
behör, wie Feld, Wiese, Weide und Wald. Ausgenommen bleibt ein Stück Rodland. Außer-
dem übergeben und übertragen wir drei Leibeigene, nämlich Magwar, Lintwar und
Heilmunt als ewiges Besitztum — und das übrige wie oben — bis: ... er bezahle als Buße
drei Unzen Gold und vier Pfund Silber. Geschehen im Kloster Lauv(esbam = Lorsch)
 
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