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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 2): Schenkungsurkunden Nr. 167 - 818, Oberrheingau und Ladengau — Lorsch, 1968

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https://doi.org/10.11588/diglit.20232#0060
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URKUNDE 261 (28. Juli 848 — Reg. 3342)

Schenkung des Adalwin im gleichen Dorf, im 9. (8.?) Regierungsjahre unseres Herrn,
des Kaisers Ludwig des Frommen, unter Abt Samuel

Wenn wir etwas von unserem Vermögen den Stätten der Heiligen übergeben, so
wird uns beim Herrn der Lohn der künftigen Wiedervergeltung werden, wie wir zuver-
sichtlich vertrauen. Aus diesem Grunde mache ich, Adalwin, im Namen Gottes zu meinem
Seelenheil und zum Seelenheile meiner verstorbenen Eltern eine Stiftung an den heiligen
Märtyrer Christi Nazarius, dessen Leib im Kloster Lorsch ruht. Ich schenke ein (zur
Rodung geeignetes) Unland in der

Basinsheimmere marca (Bensheimer Gemarkung a. d. Bergstr.) im Oberrheingau,
welches auf einer Seite an das Besitztum des Hl. Nazarius stößt, auf der anderen, nämlich
der nördlichen, an meine Liegenschaft. Ich übergebe und übertrage diesen Bifang (meist
eingezäuntes mit Unterholz besetztes Brachland; Pferch) vom heutigen Tag an aus meiner
Hand in das Eigen- und Herrenrecht des Hl. Nazarius als ewiges Eigengut — und so wei-
ter — bis: Geschehen im Kloster Lorsch, am 28. Juli im Jahre 848 nach des Herrn Fleisch-
werdung. Handzeichen des Adalwin, der diese Schenkung machte. Handzeichen der
(Zeugen)

Zeizo, Egino,
Gundold, Starcher,
Heland, Reginbert,
Adalwin, Heimirich und

Adalhoh, Fridubert.

Ich, Himmi, wenn auch unwürdig, so doch Mönch, habe dies im Auftrage von Thiothroch

geschrieben.

URKUNDE 262 (15. Oktober 850 — Reg. 3354)

Schenkung des Adalwin im gleichen Dorf, im 10. Regierungsjähre des Herrn Ludwig,
des frömmsten Kaisers (richtig: des Königs Ludwig des Deutschen) unter Abt Samuel

Im Namen Gottes stifte ich, Adalwin, zu meinem Seelenheile oder auch nur zur
Abtragung meiner mich belastenden Schuld eine milde Gabe. Sie sei geweiht dem heiligen
Märtyrer Christi Nazarius, dessen Leib im Kloster Lorsch ruht, das in pago rinensi
(im Oberrheingau) am Flusse Wisscoz (Weschniz) gelegen ist. Sie gelte ebenso jener heiligen
Vereinigung von Mönchen, welche dort unter dem verehrungswürdigen Herrn Samuel,
dem Bischof und Abt, bei Tag und Nacht dem Herrgott dienen. Ich habe den Wunsch, daß
meine Schenkung ewigen Bestand habe und bestätige ausdrücklich, daß sie aus vollkommen
freiem Willen erfolgt. Ich übergebe und übertrage mein Eigentum in

Basinsheim (Bensheim a. d. Bergstr.), nämlich zehn Morgen Land, die teils bereits als
Pflanzland hergerichtet, teils noch im Walde zu roden sind, mit Wirkung vom heutigen
Tag aus meinem Eigentumsrecht — und alles übrige (wie oben) — bis: Urkundlich dessen
die untenstehende Fertigung. Geschehen im Kloster Lorsch am 15. Oktober (850). Hand-
zeichen des Schenkgebers Adalwin. Handzeichen der (Zeugen)
 
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