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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 2): Schenkungsurkunden Nr. 167 - 818, Oberrheingau und Ladengau — Lorsch, 1968

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https://doi.org/10.11588/diglit.20232#0085
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ist mein Wille, daß meine Zuwendung ewigen Bestand habe. Ich schenke in pago lo-
bod(onensi = im Ladengau), in

Hantscuhesheim (Heidelberg-Handschuhsheim) einen Weinberg, der auf der einen
Seite am Gute des Lübodo, auf der anderen an dem des Hagmerad, vorne an der Land-
straße liegt. Ferner gebe ich eine Leibeigene namens Adalgard. Ich übergebe und über-
trage dies vom heutigen Tage an in der Absicht, daß es von heute an jener heiligen Stätte
und ihren Inhabern jederzeit als Ertragsmehrung diene. Es erfolgt hiermit der Ver-
tragsabschluß. Geschehen in öffentlicher Versammlung im Kloster Lorsch am 15. Septem-
ber (769) im 1. Regierungsjahr unseres Herrn, des Königs Karl. Handzeichen der Ris-
suint, welche gebeten hatte, daß diese Schenkung durchgeführt und bestätigt werde. Ich,
Hariland, habe sie geschrieben.

URKUNDE 309 (in der Zeit zwischen 9. Oktober 769 und 8. Oktober 770 — Reg. 554)

Schenkung des Gerbert in Handschuhsheim unter König
Karl dem Großen und Abt Gundeiand

Im zweiten Regierungsjahr unseres Herrn, des Königs Karl, gebe ich, Gerbert, zum
Seelenheile des Uodalwan das, was er selbst mir aus seinem rechtmäßigen Besitz über-
geben hat, als Spende weiter. Ich überweise es dem heiligen Märtyrer Christi Nazarius,
dessen Leib in dem in pago rinensi (im Oberrheingau) am Flusse Wisscoz (Weschnitz)
gelegenen Kloster l,zm(esham — Lorsch) ruht, und ebenso jenen Knechten Gottes, welche
dortselbst unter der Leitung ihres Abtes, des ehrwürdigen Herrn Gundeiand, Gott dienen.
Es ist mein Wunsch und Wille, daß diese Schenkung von ewiger Dauer sei, und ich erkläre
ausdrücklich, daß sie vollkommen freiwillig erfolgt. Ich übergebe und übertrage mit
Wirksamkeit vom heutigen Tag im Ladengau, in

Hantscuhesheim (Heidelberg-Handschuhsheim) einen Weinberg mit einem Ertrage von
einem Fuder Wein, der auf dem sogenannten Stagnaftberg (Anhöhe an der Steckeis-
gasse?) liegt. Von diesem Tage an möge er, gestützt auf vorliegenden Vertrag, jener
heiligen Stätte und ihren Insassen jederzeit zu ihrem wirtschaftlichen Erfolge behilflich
sein. Geschehen im Kloster Lorsch. Zeit wie oben. Handzeichen des Gerbert, der uns
diese Schenkung zukommen ließ. Samuel war der beauftragte Schreiber.

URKUNDE 310 (1. Juli 771 — Reg. 653)
Schenkung des Autdad in Handschuhsheim unter König Karl I. und Abt Gundeiand

In Christi Namen bestimme ich, Autdat, zum Seelenheile meines Vaters Ago und
meiner Mutter Gellana eine Zuweisung an den heiligen Märtyrer Gottes Nazarius, dessen
Leib in dem in pago rinensi (im Oberrheingau) am Flusse Wisscoz (Weschnitz) gelegenen
Kloster Lam( esham = Lorsch) ruht, dem der ehrwürdige Herr Gundeiand als Abt vor-
steht. Nach meinem Willen soll die Schenkung für alle Ewigkeit gelten. Ich übergebe
und übertrage mit heutigem Tage zur Gänze einen Weinberg mit dazugehörigem Land,
gelegen in pago lobodfonensi = im Ladengau), und zwar in

Hantscuhesheim (Heidelberg-Handschuhsheim). Auch später soll er jederzeit jener
heiligen Stätte und ihren Sachwaltern zu einer Einkommensmehrung verhelfen. Ge-
 
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