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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 2): Schenkungsurkunden Nr. 167 - 818, Oberrheingau und Ladengau — Lorsch, 1968

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https://doi.org/10.11588/diglit.20232#0160
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158

URKUNDE 469 (2. Oktober 785 — Reg. 1943)

Schenkung des Ruothoh im nämlichen Dorf unter Kaiser (richtig König)

Karl und Abt Richbod

Im Namen Christi, am 2. Oktober im 17. Regierungsjahr unseres Herrn, des Kaisers
Karl. Wir, Ruothoh und meine Gattin Thusunt, weisen im Namen Gottes dem heiligen
Märtyrer Gottes Nazarius eine Gabe zu. Der Leib des Heiligen ruht im Oberrheingauer
Kloster Lorsch, dem der ehrwürdige Richbod als Abt vorsteht. Es ist mein Wille, daß
meine Vergabung ewig andauern soll. Ich schenke mein Eigentum in

Ulvinisheim (Ilvesheim a. N. ö. Mannheim), nämlich eine Hube und alles das, was
zu dieser Hube gehört, nämlich Hofreiten, Felder, Wiesen, Weiden, Wege, Wasserstellen
und Wasserläufe. Ich übergebe und übertrage dies alles mit Wirksamkeit von heute als
ewiges Besitztum. Wenn aber jemand — ich glaube allerdings, daß dieser Fall am aller-
wenigsten eintreten werde — gegen diese von mir durchgeführte Schenkung vorzugehen
versuchen sollte, so entrichte er zugunsten des Hl. ~N(azarius) eine Buße von drei Unzen
Gold und vier Pfund Silber, und was er an Einwänden vorbringt, sei für die Beurtei-
lung der Angelegenheit nichtig. Jederzeit aber soll diese Schenkung gesichert und be-
ständig verbleiben. Geschehen im Kloster Lorsch. Handzeichen der (Zeugen)

Handzeichen des Ruothoh, auf dessen Veranlassung diese Schenkungsurkunde ausgestellt
und gefertigt wurde. Ich, Rudolf, habe sie geschrieben.

URKUNDE 470 (5. Januar 791 — Reg. 2279)

Schenkung des Lando in demselben Dorf, unter Kaiser (richtig: König)

Karl und Abt Richbod

In Gottes Namen mache ich, Lando, eine nach meinem Willen für ewig bestimmte
Vergabung an den heiligen Märtyrer Christi Nazarius, dessen Leib im Kloster Lorsch
ruht, dem der ehrwürdige Herr Richbod als Abt vorsteht. Ich schenke in

Ulvinisheim (Ilvesheim ö. Mannheim) 40 Joch Ackerland und eine Hofreite mit
Wiese und alles das, was ich bisher in jener Gemarkung besessen habe, sei es nun
durch Kauf oder auf irgendeine andere Art von Erwerb an mich gekommen. Dem gegen-
über haben wir das Besitztum des Hl. N(azarius) in

Freinsheim (w. Frankenthal s. Worms) und in

Aisenzen (Alsenz s. Bad Kreuznach!Nahe) in Pacht genommen. Mit Wirksamkeit
vom gegenwärtigen Tage übergebe und übertrage ich dies alles im Namen Gottes als
ewiges Besitztum. Geschlossen und gefertigt. Geschehen in Lorsch, am 5. Januar im
23. Regierungsjahr unseres Herrn des Königs Karl. Handzeichen des Stifters Lando.
Handzeichen der Geistlichen Erlolf und Danzo und der (Laien) Wigbert, Scaptlah und
Megingot. Ich, Rudolf, war der Schreiber.

Hucbert,
Druhmar,
Erkanbert,
Fartman,

Eberwin,
Ruothoh,

Guntbold und
Wolfbert.
 
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