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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 2): Schenkungsurkunden Nr. 167 - 818, Oberrheingau und Ladengau — Lorsch, 1968

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https://doi.org/10.11588/diglit.20232#0258
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256

Cilolfesheim (Wüstung nw. Ladenburg ö. Mannheim) zwölf Morgen Land, zwei Leib-
eigene, nämlich Titrada und Hildilind, und einen Bifang (meist umzävmtes, teilweise mit
Bäumen und Gebüsch besetztes Brachland; Pferch), in der

Lobedenowa (Ladenburger Aue) Wiesen mit einem Ertrage von fünf Fuder Heu und
überhaupt alles, was zu jenem Besitztum gehört. Alles übergebe und übertrage ich vom
heutigen Tage an aus meinem Besitz- in das Eigentums- und Herrenrecht des Hl. ~N(aza-
rius). In Gottes Namen möge er es auf ewig besitzen. Geschlossen und gefertigt. Hand-
zeichen des Stifters Sigebert. Handzeichen der (Zeugen) Hadebert, Meginbert und Megin-
bald. Der Priester Ruthard war der Schreiber.

URKUNDE 694 (29. Dezember 804 oder 805 — Reg. 2940)
Schenkung des Wennher unter Karl dem Großen und Abt Adalung

Ebenfalls in dem oben genannten Jahre des ruhmreichen Kaisers, unseres Herrn Karls
des Großen, des Heiligen, der die Ehre der Welt ist. Ich, Werinher, mache zu meinem und
meiner Gattin Ruttrud Seelenheil eine Vergabung an den heiligen Märtyrer Christi
~N(azarius), dessen Leib im Kloster Lorsch ruht, dem der ehrwürdige Herr Adalung als
Abt vorsteht. Ich bestimme, daß meine Zuwendung für ewige Zeiten andauern soll, und
bestätige, daß sie aus vollkommen freiem Willen erfolgt. Ich schenke mein Eigentum,
nämlich zwei Morgen Land in pago lobodonensi (im Ladengau), und zwar in

Edingen (nw. Heidelberg). Ich übergebe und übertrage sie unter dem heutigen Tage
aus meinem Besitzrecht in das Eigentumsrecht des Hl. Nazarius. In Gottes Namen möge
er sie auf ewig besitzen. Urkund dessen die nachstehende Fertigung. Geschehen in Lorsch
am 29. Dezember. Handzeichen des Werinher, von dem diese Urkunde stammt. Hand-
zeichen der (Zeugen) Raatdad, David und Wolf her. Reginbert hat das geschrieben.

URKUNDE 695 (9. März 822 — Reg. 3166)
Schenkung des Muatolf unter Kaiser Ludwig I. und Abt Adalung

Unter der Herrschaft des Kaisers Ludwig, in seinem 9. Regierungsjahr, mache ich,
Muatolf, zu meinem Seelenheile eine Vergabung an den heiligen Märtyrer Christi ~H(aza-
rius), dessen Leib im Oberrheingauer Kloster Lorsch ruht, dem der ehrwürdige Adalung
als Abt vorsteht. Es ist mein Wille, daß meine Zuwendung von ewiger Dauer sei. Ich
schenke einen zwischen

Edingen (nw. Heidelberg) und

Grenesheim (Grenzhof w. Heidelberg) gelegenen Bifang (meist umhegtes, bäum- und
buschreiches Brachland; Pferch), der auf der einen Seite, an die

Wibilingero marca (Gemarkung Heidelberg-Wieblingen), auf der anderen an das Gut
des Hl. Nazarius grenzt. Diesen (Bifang) übertrage ich von heute an aus meinem in das
Besitzrecht des Hl. ~N(azarius), damit er ihn, gestützt auf diesen Vertrag, im Namen Got-
tes auf ewig besitze. Geschehen in jenem Bifang selbst am 9. März (822). Handzeichen des
Muatolf, der diese Schenkung durchführte. Handzeichen des Helmbert. Handzeichen des
Richert, seines Sohnes. Handzeichen des Waldo. Schreiber war der Mönch Richger.
 
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