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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 2): Schenkungsurkunden Nr. 167 - 818, Oberrheingau und Ladengau — Lorsch, 1968

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https://doi.org/10.11588/diglit.20232#0285
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URKUNDE 765 (4. Juni 797 — Reg. 2586)
Schenkung der Ada im gleichen Dorf unter Karl dem Großen und Abt Richbod

Ich, Ada, will im Namen Gottes und zum Heile meiner Seele ein gutes Werk zu-
gunsten des heiligen Märtyrers Christi Nazarius vollbringen. Der Leib des Heiligen ruht
im Kloster Lorsch, das unter der Leitung des ehrwürdigen Herrn Richbod steht. Ich
stifte zwei Hofreiten in

Suezzingen (Schwetzingen w. Heidelberg), ferner zwei Huben und alles das, was
ich in jener Gemarkung bekanntermaßen besitze, nämlich Hofreiten, Felder, Wiesen,
Weiden Wege, Wälder, stehende und fließende Gewässer. Alles dieses übergebe und
übertrage ich im Namen Gottes aus meinem Eigentumsrecht in das Besitz- und Herren-
recht des Hl. Nazarius zu ewigem Eigengut. Geschlossen und gefertigt. Geschehen im
Kloster Lorsch am 4. Juni im 29. Regierungsjahr (797) unseres Herrn, des Königs Karl.
Handzeichen der Ada, welche diese Schenkung gemacht hat. Handzeichen von Sigihel,
Hiltdibert und Willo. Schreiber: Reginbert.

URKUNDE 766 (20. März 805 — Reg. 2914)
Schenkung des Heilram unter König Karl

Ich, Heilram, mache im Namen Gottes und zum Seelenheile meines Vaters Otram
dem heiligen Märtyrer Christi Nazarius eine Stiftung. Sein Leib ruht im Kloster Lorsch,
welches im Oberrheingau gelegen ist. Wie bekannt, steht ihm der verehrungswürdige
Herr Adalung als Abt vor. Ich wünsche, daß meine Vergabung von ewiger Dauer sein
soll, und erkläre ausdrücklich, daß sie aus vollkommen freiem Willen erfolgt. Ich über-
trage und übereigne eine Hof reite in lobod(engowe =. im Ladengau), und zwar in

Suezzingen superiore (Ober-Schwetzingen w. Heidelberg) mit Wirkung vom heutigen
Tage aus meinem Eigentumsrecht in das Besitz- und Herrenrecht des Hl. Nazarius. Im
Namen Gottes soll er sie auf ewig in der Weise besitzen, daß die Hofreite von diesem
Tage an und später dem Nutzen jener heiligen Stätte diene. Damit diese Vergabung
jederzeit fest und unverbrüchlich in Geltung verbleibe, wurde sie urkundlich ausgefertigt.
Handzeichen von Heilram, Einold, Guntbald und Hiltdiman. Geschehen im Kloster
Lorsch am 20. März im 34. (richtig: 37.) Regierungsjahr (805) des Königs Karl, unseres
Herrn.

URKUNDE 767 (20. Februar 802 — Reg. 2759)
Schenkung des Heilrad in demselben Dorf unter Karl dem Großen und Abt Richbodo

Im nämlichen Jahre (802) mache auch ich, Heilraat, eine Stiftung zum Heile meiner
Seele. Sie gilt dem heiligen Märtyrer Christi Nazarius, dessen Leib im Kloster Lorsch
ruht, dem der ehrwürdige Richbod als Abt vorsteht. Ich wünsche, daß meine Vergabung
auf ewige Zeiten gelte, nämlich alles, was ich in

Suezzingen (Schwetzingen w. Heidelberg),

Hantscuhesheim (Heidelberg-Handschuhsheim),

Sikkenheim (Mannheim-Seckenheim),

Marcbotesheim (Markbodsheim, Wüstung um Wiesloch s. Heidelberg) und
Heidolfesheim (Heidelsheim sö. Bruchsal nö. Karlsruhe), wie allgemein bekannt,
besitze, als da sind: Hof reiten, Äcker, Felder, Wiesen, Weiden, Wege, Wälder, Wohn-
 
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