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Rosenberg, Adolf
Die Erinyen: ein Beitrag zur Religion und Kunst der Griechen — Berlin, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.16706#0032
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22

Zweiter Abschnitt.

Handwerkzeugs geschoben wird. Was Wunder, wenn diese
Art von poetischer Schöpfungskraft auch ein I'räservativniittel
gegen jene Schreckgespenster erfand!

Der Korallenstein — dies theilt der Verfasser der (unter
dem Namen des Orpheus gehenden) Lithika (V. 584) zu Nutz
und Frommen seiner Leser mit — der Korallenstein ist ein
o.vTiAutpov a^vo}i*Towiv 'Epivuoiv.

Zweiter Abschnitt.

Ueber den Ursprung, den Namen und den Begriff der Erinyen. —
Ueber Demeter Erinys.

Ueber die Genealogie der Erinyen') haben uns die grie-
chischen Schriftsteller von einander abweichende Nachrichten
überliefert. Bei Hesiod lesen wir, dass Kronos nach Entman-
nung seines Vaters die Genitalien desselben fortgeworfen habe,
und dass aus deren Blute die Erinyen entstanden seien. Die
Erde nämlich hatte die hervorquellenden Blutstropfen in ihren
Schooss aufgenommen und nach Verlauf von Jahren (itspwtXo-
fxivtuv iviaurcuv) gebar sie die gewaltigen Erinyen (xporepa?
'Epivua?). Dieselbe Erzählung von ihrem Ursprung bringt
Apollodor 1, 1, 4; nur werden bei ihm die Geschlechtstheile
des entmannten Uranos in das Meer geworfen. — Aber noch
an einer zweiten Stelle thut Hesiod oder richtiger ausgedrückt
derjenige, welcher die Theogonie aus den heterogensten Fabeln
zusammenschweisste, der Erinyen Erwähnung. Dass nämlich
Vers 220 nnter dem ou ts2) die Erinyen oder rächenden Ke-
ren als Schwestern der Mören zu verstehen sind, hat bereits
Schümann (Opusc. acad. II. p. 141 s.) richtig bemerkt. Hier
wird die Nacht als Mutter genannt. Wir sehen daraus, dass
der Compilator der Theogonie zwei verschiedene Fabeln, die
er wohl selbst nicht ganz verstand, in das Gedicht hineinge-

1) Theog. 1S4 ff.

2) atte avopiüv rz Sktöv te i:ctpaißaoia; i i(p4itot>asi ouoettote X-rjfO'Jst
 
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