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II. Haupt⸗Theils.
Bildnus
Käyſers
Caligula
Gemahlin.
Wie dieſel-
be / nachdem
r He
umgebracht
ermordet
worden.
4.
DezLucille
werbeyra-
ſenburg.
Condita debentur Babylonis moenia no-
bis“
Hinc inter Mundi mira refertur-
opus.
Das iſt:
Die Mauren Babylons hab ' ich ſo hoch ge-
baut /
Daß auch die Welt dis Werck mit in dei
Wundern / ſchaut. ;
Cæſonia, Caligulæ
Uxor.
J Achdem Kaͤyſer Cajus Caligula, wegen ſei-
Yner tyranniſch⸗gefuͤhrten Regierung / von et-
lichen zuſamm⸗ verſchiwornen umgebracht worden:
haben dieſelbige / und inſonderheit Caſſius Chæ-
rea, deſſen Gemahlin Cæſoniam, und ihr eintzi-
ges Töͤchterlein auch nicht auf der Welt haben wol-
en. Und ob zwar etliche darwider geweſen: ſo hat
er doch den Korporal / julium Lupum, von ſei-
nen unterhabenden Soldaten hingecchickt die Cæ-
ſoniam ſamt ihrem Kinde zu erwůrgen. Da nun
Lupus hinein kam; fand er Cæſoniam, bey dem
todten Coͤrper auf der Erden ligen / mit Blut beſu-
delt / und ihr Toͤchterlein neben ihr. Als ſie Lu-
pum erſahe; zeigte ſie ihm ihren todten Mann /
A
und hieß ihn etwas näher herbey treten. Aber Lu-
gen aus / und machte ſich zum Todſchlage fertig.
Da die Kaͤyſerin merckte / daß es geſtorben ſeyn
muͤſte; ergabe ſie ſich gedultig darein / beweinte ihr
Elend / bokte den bloſſen Hals dar / und begehrte /
daß Lupus es nicht lang mit ihr machen wolte.
Worauf ſie / nebenſt dem Kinde / bey ihrem ent-
leibten Herꝛn / auch das Leben jaͤmmerlich ver-
lohr.
Lucilla M.
E war M. Antonii und Fauſtinæ dlte-
ſte Tochter / und eine Schivefter commodi.
Ihr Vatter gab ſie erſtlich dem L. Vero, zur Ge-
mahlin; hernach aber / als dieſer zeitlich mit Tode
On dieſem vortrefflichen hoch-
geſtiegenen Geiſt und verſwun-
Junſerm vorigen Buch am 236.
Blat / ſeiner uͤberfliegenden
Erfahrenheit / zum Nachruhm /
S AD weitlänfftige Meldungen ge-
than; Was er nemlich fuͤr herꝛliche Wercke / zu
abgangen / nachmals dem Claudio Pompejano
zur Ehe: von ivelchem letztern ſie 2. Soͤhne / a. 18 ö
Aurelium, und Claudium Pompejanum, er- hun 2
zeuget. Welche beede nachgehends / von ihrem der con.
Bruder Commodo, hingerichtet worden. Mi ihne
dieſer Iucilla hat Commodus gleichfalls unte
Blutſchand begangen / wesſvegen ſie ihm nachge⸗ gel und
hends heimlich nachgeſtellt / der ſie aber endlich ver
jagt / und letzlich gar um das Leben bringen laſſen.
Sie ließ ihr gleichtwol nach Lucillitode / den Kay-
ſerlichen Seſſel / in offentlichen Schauſpielen / no
mit⸗ und getwöhnticher Maſſen eine Fackel vortra-
gen / ſo lang bis Commodus Criſpinam zur
Gemahlin bekommen / deren ſie weichen müfen,
Aber ſolchen Schmertzen und Verdrus daruber
empfunden / daß ſie / wie gedacht / den Brand ih-
rer Rachgier / in ſeinem Blut / zu leſchen / getrach-
tet.
Incognita-. .
Ban patent anmutige ſchoͤne Frauen⸗Bild-
nus / haben wir / ivegen ihrer lieblichen Ma-
nier / auch hierbey fuͤgen wollen. Deren Namen Schüntg
aber / oder wer ſie geweſen / wiſſen wir nicht. Auf- Sauen ih
ſer Zweiffel / muß dieſelbe aus vornehmen Stamm ea
entſproſſen ſeyn: weil ſie in ein ſo vortrefflich An⸗ fniten.
tich⸗Agatſtein geſchnitten worden / woraus wir
dieſe Abbildung gezogen.
Fauſtinas.
Auſtina war Annii veri Tochter / und Kay-
ſers Antonini Pii Gemahlin / welche ihme 2
Soͤhne und zivey Toͤchter geboren. Sie ward /
mit Vertwilligung ihres Herm / vom Rath zu
Rom / Auguſta beygenannt; ſtarb aber gar dae
zeitlich / und zwar im dritten Jahr der Regie- Ehen
rung Antonini Pi. Nach ihrem Tode / lies der ue en
Rath zu Rom / ihr zu Ehren / unterſchiedliche ſcho⸗ Je
ne Statuen / als auch ſilbern und guldene Meda-
glien pregen. Aus deren einer gegenwertige
Bildnus nachgeſtochen
worden.
Franckſurt / bey den Prediger⸗Müͤnchen/gemahle eee,
als / zum Exempel / auf ein Altar⸗blat die ſeelige bauch |
Eliſabeth / S. Stephan / S. Lorentz / und N. ober⸗ ae A
halb deſſen auch die Verklaͤrung unſers ſeligma⸗ late,
chers Jeſu Chriſti / auf dem Berge Thabor / Daffertigte S
Ihme Moſes nnd Elias in den Wolcken erſchie gaze
nen / imgleichen auch unten an dem Berge die in aber ur
Furcht gantz verzuckte Apoſtel / wie nicht * 7
Afpa-
—ůů
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II. Haupt⸗Theils.
Bildnus
Käyſers
Caligula
Gemahlin.
Wie dieſel-
be / nachdem
r He
umgebracht
ermordet
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DezLucille
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ſenburg.
Condita debentur Babylonis moenia no-
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Hinc inter Mundi mira refertur-
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Das iſt:
Die Mauren Babylons hab ' ich ſo hoch ge-
baut /
Daß auch die Welt dis Werck mit in dei
Wundern / ſchaut. ;
Cæſonia, Caligulæ
Uxor.
J Achdem Kaͤyſer Cajus Caligula, wegen ſei-
Yner tyranniſch⸗gefuͤhrten Regierung / von et-
lichen zuſamm⸗ verſchiwornen umgebracht worden:
haben dieſelbige / und inſonderheit Caſſius Chæ-
rea, deſſen Gemahlin Cæſoniam, und ihr eintzi-
ges Töͤchterlein auch nicht auf der Welt haben wol-
en. Und ob zwar etliche darwider geweſen: ſo hat
er doch den Korporal / julium Lupum, von ſei-
nen unterhabenden Soldaten hingecchickt die Cæ-
ſoniam ſamt ihrem Kinde zu erwůrgen. Da nun
Lupus hinein kam; fand er Cæſoniam, bey dem
todten Coͤrper auf der Erden ligen / mit Blut beſu-
delt / und ihr Toͤchterlein neben ihr. Als ſie Lu-
pum erſahe; zeigte ſie ihm ihren todten Mann /
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und hieß ihn etwas näher herbey treten. Aber Lu-
gen aus / und machte ſich zum Todſchlage fertig.
Da die Kaͤyſerin merckte / daß es geſtorben ſeyn
muͤſte; ergabe ſie ſich gedultig darein / beweinte ihr
Elend / bokte den bloſſen Hals dar / und begehrte /
daß Lupus es nicht lang mit ihr machen wolte.
Worauf ſie / nebenſt dem Kinde / bey ihrem ent-
leibten Herꝛn / auch das Leben jaͤmmerlich ver-
lohr.
Lucilla M.
E war M. Antonii und Fauſtinæ dlte-
ſte Tochter / und eine Schivefter commodi.
Ihr Vatter gab ſie erſtlich dem L. Vero, zur Ge-
mahlin; hernach aber / als dieſer zeitlich mit Tode
On dieſem vortrefflichen hoch-
geſtiegenen Geiſt und verſwun-
Junſerm vorigen Buch am 236.
Blat / ſeiner uͤberfliegenden
Erfahrenheit / zum Nachruhm /
S AD weitlänfftige Meldungen ge-
than; Was er nemlich fuͤr herꝛliche Wercke / zu
abgangen / nachmals dem Claudio Pompejano
zur Ehe: von ivelchem letztern ſie 2. Soͤhne / a. 18 ö
Aurelium, und Claudium Pompejanum, er- hun 2
zeuget. Welche beede nachgehends / von ihrem der con.
Bruder Commodo, hingerichtet worden. Mi ihne
dieſer Iucilla hat Commodus gleichfalls unte
Blutſchand begangen / wesſvegen ſie ihm nachge⸗ gel und
hends heimlich nachgeſtellt / der ſie aber endlich ver
jagt / und letzlich gar um das Leben bringen laſſen.
Sie ließ ihr gleichtwol nach Lucillitode / den Kay-
ſerlichen Seſſel / in offentlichen Schauſpielen / no
mit⸗ und getwöhnticher Maſſen eine Fackel vortra-
gen / ſo lang bis Commodus Criſpinam zur
Gemahlin bekommen / deren ſie weichen müfen,
Aber ſolchen Schmertzen und Verdrus daruber
empfunden / daß ſie / wie gedacht / den Brand ih-
rer Rachgier / in ſeinem Blut / zu leſchen / getrach-
tet.
Incognita-. .
Ban patent anmutige ſchoͤne Frauen⸗Bild-
nus / haben wir / ivegen ihrer lieblichen Ma-
nier / auch hierbey fuͤgen wollen. Deren Namen Schüntg
aber / oder wer ſie geweſen / wiſſen wir nicht. Auf- Sauen ih
ſer Zweiffel / muß dieſelbe aus vornehmen Stamm ea
entſproſſen ſeyn: weil ſie in ein ſo vortrefflich An⸗ fniten.
tich⸗Agatſtein geſchnitten worden / woraus wir
dieſe Abbildung gezogen.
Fauſtinas.
Auſtina war Annii veri Tochter / und Kay-
ſers Antonini Pii Gemahlin / welche ihme 2
Soͤhne und zivey Toͤchter geboren. Sie ward /
mit Vertwilligung ihres Herm / vom Rath zu
Rom / Auguſta beygenannt; ſtarb aber gar dae
zeitlich / und zwar im dritten Jahr der Regie- Ehen
rung Antonini Pi. Nach ihrem Tode / lies der ue en
Rath zu Rom / ihr zu Ehren / unterſchiedliche ſcho⸗ Je
ne Statuen / als auch ſilbern und guldene Meda-
glien pregen. Aus deren einer gegenwertige
Bildnus nachgeſtochen
worden.
Franckſurt / bey den Prediger⸗Müͤnchen/gemahle eee,
als / zum Exempel / auf ein Altar⸗blat die ſeelige bauch |
Eliſabeth / S. Stephan / S. Lorentz / und N. ober⸗ ae A
halb deſſen auch die Verklaͤrung unſers ſeligma⸗ late,
chers Jeſu Chriſti / auf dem Berge Thabor / Daffertigte S
Ihme Moſes nnd Elias in den Wolcken erſchie gaze
nen / imgleichen auch unten an dem Berge die in aber ur
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