ANGSTTRAUM VOR DER EINLADUNG
EINE AUSSCHUSSREICHE ZEIT
Hören Sie die Radionachrichten, so erfahren Sie
wöchentlich mindestens fünfmal von der Schaffung
irgendeines Ausschusses. Schlagen Sie eine Zeitung
auf, sofort finden Sie die Geburtsanzeigen neuer
Ausschüsse. Es gibt schon Ausschüsse zur Prüfung
der Ernährungslage, der Spanienfrage, der Palästina-
frage, es gibt Parteiausschüsse, Flüchtlingsausschüsse,
Wohnungsausschüsse, Finanzausschüsse, Reparations-
ausschüsse, wozu die Reihe noch fortsetzen? Es gibt
auch Kommissionen. Diese gebären gerne neue Aus-
schüsse. Aber wir haben' auch Ausschüsse gesehen,
die Kommissionen auf die Welt brachten. Manchmal
heißen die Kommissionen auch einfach nur Aus-
schüsse und umgekehrt. Welche Zeit vor der unsrigen
war je so ausschußreich? Alle Ausschüsse haben
eines gemeinsam, sie sollen Fragen prüfen und unter-
suchen. Unsere Welt von heute ist allerdings reich an
Fragen, an teilweise dringenden und lebenswichtigen
Fragen, die ihrer Lösung harren. Früher hat man es
verstanden, wie uns scheinen will, vrele Fragen mit
einem Minimum von Ausschüssen zu lösen. Aller-
dings waren die Staatsmaschinen gut einreguliert und
liefen auf voller Tourenzahl. Und heute? Laufen sie
etwa leer? Oder ist die Betriebsumstellung in der
Welt so gewaltig, daß wir immer nur von „Ausschuß"
zu hören bekommen? M. S.
DER ALTE ZOPF
Gemäß dem Kirchensteuergesetz wird die Kirchen-
steuer nach Maßgabe der Einkommensteuer des dem
Rechnungsjahr vorangehenden Kalenderjahres errech-
net. Die Verhältnisse des Jahres 1945 haben auf die
Kirchensteuer 1945 keinen Einfluß.
Das kath. Kirchensteueramt München, Jagdmuseum
Lag dazwischen nicht ein verlorener Krieg?
STILLE FRAGEN EINES ZEITUNGSLESERS
„Nichtstuer scharf angefaßt: Unterschiedliche Lebens-
mittelzuteilung für Arbeiter und Nichtarbeiter."
Vielleicht leben die Nichtstuer durch Schwarzhandel
und Pakete guter Freunde auch dann noch besser als
der ehrliche Arbeiter?
„Wallfahrt nach Altötting":
Das Entgegenkommen der Militärregierung und der
Eisenbahndirektion ermöglichte eine Wallfahrt von
1000 Münchner Männern unter Führung der Brüder
Oberbürgermeister und Weihbischof Dr. Scharnagl
zur „Schwarzen Muttergottes" nach Altötting.
Ob der neue Aufruf des Aktions-Ausschusses für
die Schuttaktion auch soviele freiwillige Teilnehmer
finden wird? L. H.
AMTSivegeti
H. Beyer
Bescheid
119
EINE AUSSCHUSSREICHE ZEIT
Hören Sie die Radionachrichten, so erfahren Sie
wöchentlich mindestens fünfmal von der Schaffung
irgendeines Ausschusses. Schlagen Sie eine Zeitung
auf, sofort finden Sie die Geburtsanzeigen neuer
Ausschüsse. Es gibt schon Ausschüsse zur Prüfung
der Ernährungslage, der Spanienfrage, der Palästina-
frage, es gibt Parteiausschüsse, Flüchtlingsausschüsse,
Wohnungsausschüsse, Finanzausschüsse, Reparations-
ausschüsse, wozu die Reihe noch fortsetzen? Es gibt
auch Kommissionen. Diese gebären gerne neue Aus-
schüsse. Aber wir haben' auch Ausschüsse gesehen,
die Kommissionen auf die Welt brachten. Manchmal
heißen die Kommissionen auch einfach nur Aus-
schüsse und umgekehrt. Welche Zeit vor der unsrigen
war je so ausschußreich? Alle Ausschüsse haben
eines gemeinsam, sie sollen Fragen prüfen und unter-
suchen. Unsere Welt von heute ist allerdings reich an
Fragen, an teilweise dringenden und lebenswichtigen
Fragen, die ihrer Lösung harren. Früher hat man es
verstanden, wie uns scheinen will, vrele Fragen mit
einem Minimum von Ausschüssen zu lösen. Aller-
dings waren die Staatsmaschinen gut einreguliert und
liefen auf voller Tourenzahl. Und heute? Laufen sie
etwa leer? Oder ist die Betriebsumstellung in der
Welt so gewaltig, daß wir immer nur von „Ausschuß"
zu hören bekommen? M. S.
DER ALTE ZOPF
Gemäß dem Kirchensteuergesetz wird die Kirchen-
steuer nach Maßgabe der Einkommensteuer des dem
Rechnungsjahr vorangehenden Kalenderjahres errech-
net. Die Verhältnisse des Jahres 1945 haben auf die
Kirchensteuer 1945 keinen Einfluß.
Das kath. Kirchensteueramt München, Jagdmuseum
Lag dazwischen nicht ein verlorener Krieg?
STILLE FRAGEN EINES ZEITUNGSLESERS
„Nichtstuer scharf angefaßt: Unterschiedliche Lebens-
mittelzuteilung für Arbeiter und Nichtarbeiter."
Vielleicht leben die Nichtstuer durch Schwarzhandel
und Pakete guter Freunde auch dann noch besser als
der ehrliche Arbeiter?
„Wallfahrt nach Altötting":
Das Entgegenkommen der Militärregierung und der
Eisenbahndirektion ermöglichte eine Wallfahrt von
1000 Münchner Männern unter Führung der Brüder
Oberbürgermeister und Weihbischof Dr. Scharnagl
zur „Schwarzen Muttergottes" nach Altötting.
Ob der neue Aufruf des Aktions-Ausschusses für
die Schuttaktion auch soviele freiwillige Teilnehmer
finden wird? L. H.
AMTSivegeti
H. Beyer
Bescheid
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Der Simpl
Titel
Titel/Objekt
"Angsttraum vor der Einladung" "Amtswegen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Der Simpl: Kunst - Karikatur - Kritik
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-11-5 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Signatur: HEHU
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Der Simpl, 1.1946, Nr. 10, S. 119.
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg