SIMPL-MODESCHAU
Wir tragen heute, der Zeit entsprechend, Kleider, die aus wenig Stoff hergestellt werden können. Dadurch
sind wir gezwungen, dem Schnitt und der Machart noch mehr Aufmerksamkeit als bisher zu schenken.
Um so mehr wird die Phantasie hier einsetzen und alle Mittel heranholen, die der Mode zur Verfügung
stehen, um auch das knapp geschnittene Kleid apart und interessant zu gestalten. Neuartige Raffungen und
eigenwillige Farbzusammenstellungen erfordern, richtig angewandt, wenig Material und schmücken ungemein.
Nr. 1- Ein großes Abendkleid aus perlgrauen Krawatten mit
iaehsroten Tupfen, mit rückwärts zu einer Schleife gebundenem
Oberteil. Eine tief angesetzte Raffung, gehalten durch einen tür-
kisfarbenen Serviettenring, gibt dem Kleid die elegante Note. —
Nr. 2: Ein sommerlich leichtes Kleidchen aus braungelb gestreif-
ten Taschentüchern. Die interessant gearbeitete, matrosenlatz-
artige Blusenpartie wird gehoben durch einen zartpastellfarbenen
Sockenhalter, das leicht glockig gestellte hüftbetonende Röckchen
durch eine Krawatte von derselben Farbe — Nr. 3: Betont ein-
faches Sommerkleidchen aus Angoralcincn in den neuartigen
Farben Neurot, Tanne und Brombeer mit angekraustem Rock. Als
einzigen Ausputz ein Tuff von vier Paar senffarbenen Arm-
blättern auf schmal plissiertem Bluscnteil. Zu dem hübschen an-
mutigen Sommerkleidchen schlägt die Mode eine neue, originelle
Hutform vor: die ..Mütze jeder Art". — Nr. 4: Kleinkarierter
Berufsköper, sthalartig um den Hals gelegt, fällt an beiden En-
den bis zur Taille, wo er durch ein abnehmbares, tomatenfar-
biges Ersatzgesäß zusammengehalten wird Neu und interessant
ist die weitausladende Hinterpartie, die an den Cul de Paris
erinnert. — Nr. 5: Anmutiges Nachmittagskleid aus marineblauen
Taschentüchern mit leicht drapierten Ärmeln, gehalten durch einen
resedafarbenen Hosenträger mit reicher Biesenstepperei. Dazu
eine zart fliederfarbene Zipfelmütze. — Nr. 6: Ein Hütchen mit
spitzem Kopf aus zwei Annähsohlcn, die in zartem Hauchton
wie Wölkchen in den duftig-fernen Himmel streben, gehalten von
einem Paar lavendelfarbenen Fußlappen. — Nr. 7: Kleines Käppchen
aus leuchtendfarbcuem Bettwäschestoff, Läßt mit wehenden oder
sanftfließenden Schal-Enden der Phantasie ihr gestaltendes Recht.
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Wir tragen heute, der Zeit entsprechend, Kleider, die aus wenig Stoff hergestellt werden können. Dadurch
sind wir gezwungen, dem Schnitt und der Machart noch mehr Aufmerksamkeit als bisher zu schenken.
Um so mehr wird die Phantasie hier einsetzen und alle Mittel heranholen, die der Mode zur Verfügung
stehen, um auch das knapp geschnittene Kleid apart und interessant zu gestalten. Neuartige Raffungen und
eigenwillige Farbzusammenstellungen erfordern, richtig angewandt, wenig Material und schmücken ungemein.
Nr. 1- Ein großes Abendkleid aus perlgrauen Krawatten mit
iaehsroten Tupfen, mit rückwärts zu einer Schleife gebundenem
Oberteil. Eine tief angesetzte Raffung, gehalten durch einen tür-
kisfarbenen Serviettenring, gibt dem Kleid die elegante Note. —
Nr. 2: Ein sommerlich leichtes Kleidchen aus braungelb gestreif-
ten Taschentüchern. Die interessant gearbeitete, matrosenlatz-
artige Blusenpartie wird gehoben durch einen zartpastellfarbenen
Sockenhalter, das leicht glockig gestellte hüftbetonende Röckchen
durch eine Krawatte von derselben Farbe — Nr. 3: Betont ein-
faches Sommerkleidchen aus Angoralcincn in den neuartigen
Farben Neurot, Tanne und Brombeer mit angekraustem Rock. Als
einzigen Ausputz ein Tuff von vier Paar senffarbenen Arm-
blättern auf schmal plissiertem Bluscnteil. Zu dem hübschen an-
mutigen Sommerkleidchen schlägt die Mode eine neue, originelle
Hutform vor: die ..Mütze jeder Art". — Nr. 4: Kleinkarierter
Berufsköper, sthalartig um den Hals gelegt, fällt an beiden En-
den bis zur Taille, wo er durch ein abnehmbares, tomatenfar-
biges Ersatzgesäß zusammengehalten wird Neu und interessant
ist die weitausladende Hinterpartie, die an den Cul de Paris
erinnert. — Nr. 5: Anmutiges Nachmittagskleid aus marineblauen
Taschentüchern mit leicht drapierten Ärmeln, gehalten durch einen
resedafarbenen Hosenträger mit reicher Biesenstepperei. Dazu
eine zart fliederfarbene Zipfelmütze. — Nr. 6: Ein Hütchen mit
spitzem Kopf aus zwei Annähsohlcn, die in zartem Hauchton
wie Wölkchen in den duftig-fernen Himmel streben, gehalten von
einem Paar lavendelfarbenen Fußlappen. — Nr. 7: Kleines Käppchen
aus leuchtendfarbcuem Bettwäschestoff, Läßt mit wehenden oder
sanftfließenden Schal-Enden der Phantasie ihr gestaltendes Recht.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Der Simpl
Titel
Titel/Objekt
"Simpl-Modeschau"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Der Simpl: Kunst - Karikatur - Kritik
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-11-5 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1947
Entstehungsdatum (normiert)
1942 - 1952
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Der Simpl, 2.1947, Nr. 7, S. 79.
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg