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Prof. R. A. McCance vom Medizinischen Forschungsamt
will durch das Studium der Wuppertaler Bevölkerung
festgestellt haben, daß sich gesundheitsschädliche Man-

gelerscheinungen infolge der niedrigen Fettzuteilung wis-
senschaftlich nicht nachweisen ließen. — Konsequenter-
weise wird der Herr jetzt selbst aufs Fett verzichten.

Ein amerikanischer Indianerstamm in. Florida, der sich
seit über hundert Jahren mit den USA formell im
Kriegszustand befindet, soll bereit sein, Frieden zu
schließen. — Hoffentlich fallen die Friedensbedingungen
für die USA nicht zu hart aus.

„Hölderlin ist der ideale Librettist", sagte der Kom-
ponist Carl Orff, der an der Vertonung der Hölderlin-
schen „Antigone" arbeitet. „Hölderlin verlangt keine
Tantiemen, braucht nicht entnazifiziert zu werden, war
in der Schweiz und war auch verrückt, es kann also
nichts passieren." —■ Da wird es Orff schwer haben,
der ideale Komponist zu sein.

Der bayerische Justizminister erklärte auf einer Presse-
konferenz, im Dezember 1947 sei es im Straubinger
Gefängnis zu einer Revolte unter den 206 ausländischen
Gefangenen gekommen, als diese erfuhren, daß sie
künftig an der deutschen Verpflegung teilnehmen mußten.
— Da sieht man erst, wie brav die Deutschen sind.

So ziemlich jeder Deutsche war Soldat, so ziemlich jeder
Deutsche kennt also „den Reibert", das liebevoll-sadi-
stische Lehrbuch für Soldaten aller Waffengattungen.
Der Verfasser, der ehemalige Oberst Reibert, hat seit
dem Zusammenbruch eine leitende Stellung bei der Eisen-
bahnverwaltung — und die zuständige Spruchkammer
keine Ahnung, was ein lOOprozentiger Militarist ist.

SIMPELEIEN

Auf einem Gynaekologen-Kongreß in Berlin wurde fest-
gestellt, daß 44% aller Fehlgeburten im Jahre 1947
auf Abtreibungen zurückzuführen sind. — Das wird
garantiert anders, seitdem, wie in Bayern, die Fehl-
geburten durch die Aerzte gehorsamst den Behörden
gemeldet werden müssen.

Nach dem Wiesbadener Kurier berichten Augenzeugen,
daß die rechtsrheinische Stadt Kehl zu einer französi-
schen Stadt umgewandelt wurde, in der es nicht nur
keine deutschen Bewohner mehr gibt, sondern in deren
Straßenbild auch sämtliche deutschen Inschriften und
Bezeichnungen verschwunden sind. — Friedliche Durch-
dringung.

Der französische General Chassin schätzt die Wirkung
einer einzigen Atombombe auf 100 000 Opfer. Wenn bei
einem massiven Angriff 400 Atombomben abgeworfen
werden, dann gäbe es in wenigen Minuten 40 Millionen
Opfer, das entspricht der Bevölkerung Frankreichs —
oder der Bizone.

Nach „Newsweek" wird die
Zahl der Kinder von ameri-
kanischen Soldaten mit deut-
schen Mädchen auf 52 000
geschätzt. — Auch eine Art
Wiedergutmachung.

Nach einer amerikanischen
Statistik sollen die Kosten
des zweiten Weltkriegs so
hoch gewesen sein, daß man
damit allen auf der Erde
lebenden Familien eine Villa
mit sechs Zimmern, einer
Garage und einem Auto
hätte zum Geschenk machen
können. — Schöner Depp,
der Hitler.

In New York ist ein Verein gegründet worden, der sich
aus Frauen zusammensetzt, die von der Prinzessin Anna
von Bourbon-Parma, der Braut des Exkönigs Michael
von Rumänien, bedient wurden, während sie noch als
Verkäuferin in einem Geschäft der fünften Avenue tätig
war. — Jeder spinnt auf seine Weise.

J. Beyer

Die Theaterleitung der Bühnen der Stadt Gera bittet
in einer Zeitungsanzeige um Ueberlassung von Hausrat
aller Art (Eß- und Kochgeschirr usw.) zur Ausstattung
der laufenden Vorstellungen. — In welche Himmels-
richtung der bisherige Hausrat verschwunden ist, ver-
schweigt die Theaterleitung.

Der Oberbürgermeister von Bremerhaven hatte seinen
Beamten verboten, der Presse direkt Mitteilungen zu
machen. Als Antwort darauf veröffentlichte die Nordsee-
Zeitung an Stelle der Lokalnachrichten Kochrezepte. —
Sehr fettloser Einfall.

Im Dachstuhl einer niederbayerischen Kirche wurde ein
großes Hortungslager zweier Firmen von einer Diebes-
bande völlig ausgeraubt. Die Diebe erhielten Gefängnis-
strafen. Die Firmeninhaber müssen sich gesondert ver-
antworten — Nur die Firmeninhaber?

In der UNESCO wurde der Vorschlag gemacht, die Be-
zeichnung „Weltbürger" als Ehrentitel zu verleihen und
damit das Privileg zu verbinden, alle Länder der Erde

„MUTTI, KANN MAN DAS ALLES KAUFEN?" — „NEIN, DAS IST NUR EINE IMPORTSCHAU"

unangefochten bereisen zu können. — Wenn in allen
Ländern der Erde so weitergefochten wird wie jetzt,
wird es nichts mit den unangefochtenen Reisen werden.

WIE SIE SICH VERMEHREN

Ein Beamter in einer kleinen Kanzlei
nimmt einen Gehilfen; da waren es zwei.

Zwei Beamte, um des höheren Zwecks,
nahmen vier Assistenten; da waren es sechs.

Vier weitere fanden den Dienst sehr schön
und schlössen sich an; da waren es zehn.

Als Abteilung war ihre Zahl noch zu klein,
drum richteten weitere zehn sich ein.

Dem Minister genügte die Zahl noch nicht
und nahm noch weitere zwanzig in Pflicht.

Für die vierzig wurd' ein Direktor bestimmt,
der die Abteilung mit seinem Stab übernimmt,

und dann, wie man das als Verwaltung versteht,
die Zahl der Beamten auf achtzig erhöht.

Mit Räten, Sekretärinnen, wer wäre verwundert,
wuchs diese Zahl im Umdreh'n auf hundert.

So hat man mit viel Geschick und Verstand,
um den Wiederaufbau zu beeilen

und die Arbeit des Einen aufzuteilen,
neunundneunzig neue Beamte ernannt.

Gott schütze unser Vaterland!

Frei übersetzt aus dem JAMAICA DAILY EXPRESS
von Ing. Rud. Hummel, Frankfurt am Main

DIE Ml'i ARBEITER DES HEFTES

soweit sie in den bisherigen Heften nicht verzeichnet
waren: Egon G. Schleinitz, 20. 5. 1912 in Wehlen;
Helmut Gogroef, 15. 4. 1923 in Ladenburg; Kurt Groos,
30. 5. 1903 in Essen; Karl Kuba und Rudolf Hummel,
Daten folgen.

„DER SIMPL" erscheint im Monat zweimal

Bezugspreis im Vierteljahr RM 6.— zuziigl. 25 Pfg. Zustellgebühr.
Verlag „Der SIMPL" (Freitag-Verlag). München23, Werneckstr.l5a,
Fernruf 362072. Postscheckkonto : Der SIMPL, München Nr. 91999.—
Herausgeber: Willi Ernst Freitag. — Red. M. Schrimpf.— Sprech-
stunden: Dienstag und Donnerstag von 9 bis 12 Uhr. — Für
unverlangt eingesandte Manuskripte und Zeichnungen wird keine
Gewähr übernommen. Freiumschlag ist beizulegen. — Druck: Süd-
deutscher Verlag GmbH., München 2, Sendlinger Str. 80. — Auflage:
50 000. — Copyright by Freitag-Verlag 1946. — Published under
Military Government Information Control License No. US-E-148.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Simpeleien" " ' Mutti, kann man das alles kaufen?' - 'nein, das ist nur eine Importschau' "
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Der Simpl: Kunst - Karikatur - Kritik
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-11-5 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Beyer, Helmut
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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Der Simpl, 3.1948, Nr. 5, S. 56.

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