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W. Schaier

SO ENDETE HERKULES

Nachdem Herkules den Augiasstall ausgemistet und sich sein Ruhm durch
die Lande verbreitet hatte, erreichte ihn der Ruf unseres Innenministers. So
reinigte er (Herkules, nicht der Innenminister) sich notdürftig vom Pferde-
mist und machte sich auf die Reise.

Angekommen, eilte er ins Ministerium und erfuhr, daß man ihm als Ratio-
nalisierungsfachmann einen Posten von enormer Wichtigkeit zugedacht hatte.
Herkules war ein vorsichtiger Mensch. Er erbat sich diei Tage Bedenkzeit
und nutzte sie, indem er von Amt zu Amt, von Verwaltung zu Verwaltung
ging. Dabei kam es ihm sehr zustatten, daß er sir;h nuj oberflächlich ge-
säubert hatte, denn da er so immer noch Dreck am Stecken hatte, hielten ihn
alle maßgebenden Leute für einen der ihren und gewährten ihm Einblick in
ihre verboigensten Geheimnisse.

Als die drei Tage vorbei waren, ging Herkules zum Herrn Minister und
sagte: „Verzeihen Sie Es tut mir leid. Diese Arbeit ist mir zu schwer."
Nun sieht unser Innenminister zwar äußerlich nichts gleich. Aber innen war
er doch ein Minister — und dahei Innenminister. Er ließ also einen unserer
berühmtesten Rundstunkkommentatoren kommen, der sogleich mit aller
Leichtigkeit dem armen Herkules ein Loch in den Bauch redete, so daß er
sich überwunden bereit erklärte, der guten Sache zu dienen.
Als die Kunde das Land durchflog, war des Jubeins kein Ende, und nur die
Betroffenen, also die Beamten, die — wie wir von der Militärregierung hör-
ten — ja zu 60"/o aus Betroffenen bestehen, sahen trübe in die Zukunft.
Zwar versuchten einige unter Gehaltserhöhung in den Mitarbeiterstab des
Herkules zu gelangen, doch hatten naturgemäß nur wenige tausend damit
Erfolg. Inzwischen aber hatte der Innenminister Angst vor seiner eigenen
Courage bekommen, denn er und seine Parteifreunde befürchteten, bei den
kommenden Wahlen ungünstig abzuschneiden.

Auch waren gewaltige Gegenkräfte am Werk, denn mehr als das Vaterland
wird seit altersher die sichere Pension geliebt. So stieß Herkules auf Schritt
und Tritt auf heftigsten Widerstand. Kaum hatte er ein Amt aufgelöst, schon
wurden zwei Landesstellen neu errichtet, und wen ei heute entließ, der fand
bereits morgen in Frankfurt ein neues Pöstchen.

Herkules aber baute ab, er unterschrieb ein Entlassungsschieiben nach dem
anderen, ja, in manchem ging er in der Tat zu weit, so daß ihm der Landtag
das Mißtrauen aussprechen mußte, als er den vielfach verwandten und ver-
schwägerten Generalinspekteur der staatlichen Wasserklosetts, Oberstleut-
nant a. D von Rauschebach, amtsenthoben hatte, obwohl derselbe ein guter
Kirchgänger war

Da trat zu Hinterdingharding eine Reihe führender Politiker zusammen, die
später als der Hinterdinghard Inger Widarslandskreis in die Weltgeschichte
eingegangen sind Man zog den persönlichen Referenten des Herkules ins
Vertrauen, und so passierte es, daß Herkules eines Tages im Eifer der Ge-
schäfte seine eigene Entlassung unterzeichnete. Als er sich der Tragweite
des Geschehens bewußt ward, rührte ihn der Schlag.

So endete Herkules. Alle anderen Versionen über sein Hinscheiden ent-
behren des realen Hintergrundes Und seitdem bleiben alle weiteren Augias-
ställe unausgemistet. G. W. Borth

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"So endete Herkules"
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Der Simpl: Kunst - Karikatur - Kritik
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-11-5 Folio RES

Objektbeschreibung

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Werktitel/Werkverzeichnis

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Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schäfer, Wolfgang
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

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Karikatur
Satirische Zeitschrift

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Der Simpl, 4.1949, Nr. 10, S. 114.

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