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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0061
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Cod. Sal. VII,14

gen das Kloster Salem unter seinem Abt Thomas Wunn (reg. 1615-1647; Helvetia Sacra
III/3.1, S. 367-369). Die Abtei bestritt jedoch die Zuständigkeit des bischöflichen Ge-
richts und berief sich in ihrer Begründung auf die Stellung als exemtes Kloster und das be-
stehende „privilegium fori“. Vorlage für die Hs. ist die heute im GLA Karlsruhe befind-
liche Ausfertigung des Einspruchs, begründet durch die Stellung Salems als Konsistorial-
abtei (GLA 98/2136). Vgl. zu den Vorgängen um das Verfahren im Jahre 1640 GLA
98/2136 und 98/2164.

Cod. Sal. VII,14

Sammlung von Zisterzienserprivilegien und -Statuten, lat.

Papier * 256 Bll. • 13,0 x 7,9 * Salem * 2. bis 3. Drittel 17. Jh. (nach 1669?)

Teile der Hs. sind zeitgenössisch paginiert (1—175 = 25r—110r, 1—15 Zählung bricht ab = 116r—123r, 1-74 Zählung
bricht ab = 15lr—188r, 1—71 = 200r-235r); die Form der Altpaginierung weist darauf hin, dass die Hs. möglicher-
weise nicht aus einem Guss entstanden ist, weil die vorgefertigte Paginierung in einem Fall auf einen nachfol-
genden Text übergeht. Moderne Foliierung (1-144, 145*-150*, 151-247, 248*-250*, 251-252, 253*-256*, 257),
das vormals gezählte Bl. 257 ist heute der Hinterspiegel. Wohl durch die Restaurierung von Hans Heiland
wurde der alte Hinterspiegel, der eine Salemer Olim-Signatur hatte (s. Herkunft), mit dem Bl. 257 überklebt.
Schriftraum links und rechts durch Bleistiftstriche, zum Teil auch durch Knicke begrenzt: 10,6-11,6 x 5,0-6,6;
16-23 Zeilen. Lateinische Kursive von verschiedenen Händen und lateinische Minuskel für Teile der Titel und
Überschriften. Beschädigter, restaurierter, dunkelbrauner Ledereinband mit Streicheisenlinien und Einzelstem-
pelverzierungen (floral-arabeske Muster). Altes Rückenschild mit heute unleserlicher Aufschrift. Blau-roter
Sprengschnitt. Verblasstes Kapital, Farben nicht mehr erkennbar. Nur noch Reste der ehemaligen grünen Bin-
debänder am Vorderdeckel. Ovales Signaturschild, modern: Sal. 7,14; das alte abgelöste Heidelberger Signatur-
schild ist lose beigelegt: Sal. 7,14. Restaurierung 1961 durch Hans Heiland, Stuttgart/Zuffenhausen, der 1 bis 2
Leerbll. aus der Hs. entfernt hat; wohl aus der ersten Lage, die ein Sexternio war, wie die Bll. nach der Lagen-
mitte deutlich machen. Das würde auch erklären, warum der Text der Hs. ohne ein Vorsatzbl. unvermittelt be-
ginnt.

Herkunft: T Besitzvermerk: B. V. M. Jn Salem. Salemer Olim-Signaturen. Heutiger Hinterspiegel (= ehemals Bl.
257) mit ausklappbarem Signaturzettel: MS. 341. Altere Beschreibungen der Hs., so beispielsweise Jammers, Ty-
poskript, verweisen noch auf den alten Hinterspiegel, der ebenfalls eine Salemer Olim-Signatur trug: CO I 23. /
MS.; dieser von Heiland abgelöste ausklappbare Signaturzettel ist lose beigelegt. Neuer Hinterspiegel mit Hei-
delberger Signatur: Salem 7,14 [: vermutlich von Heiland nachgetragen]. Der Vorderspiegel mit 1; möglicherwei-
se der Hinweis auf das Scrinium, den Schrank, bzw. das Scamnum, die Abteilung, wo sich die Hs. in der Salemer
Bibliothek befand. Datierung aufgrund des Eintrags im Formular der Visitationseinberufung (214r) bzw. der
vorhandenen Wzz.: Löwe als Schildhalter mit einem schräg geteilten Schild und Reichsapfel, vergleichbar Pic-
card, WZK 85408 (Hohentwiel 1652) und Piccard, WZK 85418 (Freiburg 1651) sowie Piccard XV.2, Abt.
11/2024 (Hohentwiel, Schaffhausen 1650-1652); zwei Löwen mit untergeschlagenem Schwanz als Schildhalter
mit Reichsapfel bzw. Schwert, mit je einem schräg geteilten Schild und darüber Doppeladler im gekrönten
Schild, in seiner Grundform vergleichbar Piccard XV.2, Abt. 11/2030 (Weinfelden 1635) und 11/2031 (Zürich
1630).

Literatur: Schiltegger, Codices manuscriptos 2, Nr. 15, S. 165. Die Hinweise von Armin Schlechter im
Salemer Standortkatalog auf Jammers, Handschriftensammlung, S. 54, sowie auf Frangoise Hudry-Bichelon-
ne, A travers les manuscrits de Salem, in: Bulletin de lTnstitut de Recherche et d’Histoire des Textes 14, 1966, S.
7-23, sind falsch. Jammers gibt S. 54 versehentlich die Signatur Cod. Sal. VII,14 an, beschreibt jedoch Cod. Sal.
VII,4; bei Hudry-Bichelonne ist die Hs. gar nicht erwähnt. Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/dig-
lit/salVII14.

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