Cod. Sal. VII,28
chronica und denkwürdige Sachen pro chronica Lucernensi et Helvetiae. Erste Abt.: Stadt
und Kanton Luzern, 1.1, bearb. von Josef SCHMID, Luzern 1969, Einleitung). Immer wie-
der lassen sich Parallelen zu Cysats Texten erkennen; so auch gerade bei der Erwähnung
der Verse, die das „feste Haus“ an Stelle der heutigen Stadt beschreiben, sowie der Zerstö-
rung Luzerns durch Attila, die auch der Verfasser unserer Chronik mit Karl dem Großen
in Verbindung bringt, was erstmals durch Renward Cysat geschah; vgl. zu seiner Person
und seiner Verortung in der Schweizer Historiographie: Richard Feller u. Edgar Bon-
jour, Geschichtsschreibung in der Schweiz vom Spätmittelalter bis zur Neuzeit, Bd. 1,
Basel/Stuttgart 21979, S. 286-288. Vgl. zur Geschichte der Stadt Luzern zusammenfassend
Paul LETTER, Geschichte und Kultur von Luzern. Anfänge und Entwicklung einer Kan-
tonshauptstadt, Berlin 2002.
Cod. Sal. VII,28
Astronomischer Traktat, lat. • Einführungsdisputation, lat. • Arithme-
tischer Traktat, lat. • Musikalischer Traktat, lat. • Arithmetischer Trak-
tat, lat.
Papier * 316 Bll. (inkl. der beigebundenen Skizzenbll.) • 15,6 x 10,1 • Salem • 1619-1620
Sammelhs. Fehlerhafte zeitgenössische Foliierung (1-291), nach Bl. 206 in der Zählung ein Bl. übersprungen;
moderne Foliierung (l*-45% 118% 206% 292-308). Schriftraum durch Blindrahmung begrenzt, Bl. 295-308 ohne
Begrenzung: 12,4-13,2 x 7,7-8,2; in der Regel 15-24 Zeilen, zum Teil stark variierend aufgrund der in den Text
eingefügten astronomisch-mathematischen Skizzen, Aufgaben und Tabellen. Lateinische Kursive mit zahlrei-
chen Kürzungen sowie als Auszeichnungsschrift lateinische Minuskel und Kapitalis, teilweise kalligraphisch ge-
staltet, von einer Hand, wenige Bll. von einer anderen Hand (114r-117% 278v-280v). lr und 174r Zierinitialen mit
floral-arabesken Zierelementen. Zeitgenössische Streichungen, Verbesserungen und Ergänzungen, zum Teil als
Marginalien. Zeichnungen und Berechnungen als Faltbll. in den Text eingeschoben. Nach Bl. 124 überlanger
Falz des beigebundenen Einzelbls. 118% nach 186 überlanger Falz, das ehemals beigebundene korrespondierende
Einzelbl. ist herausgerissen, ursprünglich vor Bl. 185; vor Bl. 208 überlanger Falz, das zugehörige Einzelbl. nach
Bl. 209 auf dem Kopf stehend eingebunden. Im vorderen Gelenk lose. Leicht beschädigter, teilweise ausgebes-
serter heller Ledereinband über vier Bünde, Holzdeckel; Streicheisenlinien und Rollenstempelverzierungen: ara-
besk-florale und geometrische Muster. Der das Mittelfeld ausfüllende Rundbogenfries mit Palmetten kommt
auch auf Einbänden des Ulmer Buchbinders Esaias Zoß vor, der zwischen 1607 und 1609 die Salemer Chor-
bücher neu gebunden hatte. Vgl. dazu Väth, Handschriften, S. 58f. und 369-373. Ob der Einband im Umfeld
von Zoß bzw. einem seiner Nachfolger entstand, kann nicht sicher belegt werden, zumal diese Form der Ver-
zierung zu dieser Zeit sehr beliebt und daher weit verbreitet war. Das gleiche Motiv auch bei Cod. Sal. VII,38,
VII,50 und VIII,12; s. dort. Altes Rückenschild abgelöst, auf den Vorderspiegel geklebt: Manuscripta Astro-
nomicap. [für: perge; darunter ältere Form der Heidelberger Signatur:] 7, XXVIII. Im oberen Feld des Rückens
Kleberreste des Rückenschilds. Roter Farbschnitt, mit Wasserflecken. Blau-rotes (?) Kapital, Farben verblasst.
Zwei punzierte Messingschließen an Lederbändern. Ovales Signaturschild, modern: Sal. 7,28.
Herkunft: lr Besitzvermerk: Fratrvm in Salem. Salemer Olim-Signaturen; 308r und Hinterspie gl mit aus klapp-
baren Signaturzetteln: Ma 69. / MS. bzw. MS. 39. Hinterspiegel mit Heidelberger Signatur: Sal. 7,28. Ab gelöstes
altes Rückenschild auf dem Vorderspiegel eingeklebt, darunter Einträge von jüngeren Händen: Est foliorum ma-
nu scriptorum ■395-r 307. und [Bleistifteintrag:] fol. V'r—4*, 1—118, 118a, 119-206, 206% 207-308.'Wz.: Wappen von
Kempten in der Form, wie sie von Kaiser Maximilian I. 1518 verliehen worden sein soll (gespaltener Schild:
vorderhalber Adler am Spalt, hinten Buchstabe K), Schild oben begleitet von den Initialen H H. Wzz. dieser Art
sind von 1568 bis 1700 belegt; vgl. Friedrich von Hössle, Bayerische Papiergeschichte, in: Der Papier-Fabri-
kant, Heft 14, 1926, S. 209f. Vom Aufbau vergleichbar mit Piccard, WZK 25710 (Ulm 1615); die Schildform
40
chronica und denkwürdige Sachen pro chronica Lucernensi et Helvetiae. Erste Abt.: Stadt
und Kanton Luzern, 1.1, bearb. von Josef SCHMID, Luzern 1969, Einleitung). Immer wie-
der lassen sich Parallelen zu Cysats Texten erkennen; so auch gerade bei der Erwähnung
der Verse, die das „feste Haus“ an Stelle der heutigen Stadt beschreiben, sowie der Zerstö-
rung Luzerns durch Attila, die auch der Verfasser unserer Chronik mit Karl dem Großen
in Verbindung bringt, was erstmals durch Renward Cysat geschah; vgl. zu seiner Person
und seiner Verortung in der Schweizer Historiographie: Richard Feller u. Edgar Bon-
jour, Geschichtsschreibung in der Schweiz vom Spätmittelalter bis zur Neuzeit, Bd. 1,
Basel/Stuttgart 21979, S. 286-288. Vgl. zur Geschichte der Stadt Luzern zusammenfassend
Paul LETTER, Geschichte und Kultur von Luzern. Anfänge und Entwicklung einer Kan-
tonshauptstadt, Berlin 2002.
Cod. Sal. VII,28
Astronomischer Traktat, lat. • Einführungsdisputation, lat. • Arithme-
tischer Traktat, lat. • Musikalischer Traktat, lat. • Arithmetischer Trak-
tat, lat.
Papier * 316 Bll. (inkl. der beigebundenen Skizzenbll.) • 15,6 x 10,1 • Salem • 1619-1620
Sammelhs. Fehlerhafte zeitgenössische Foliierung (1-291), nach Bl. 206 in der Zählung ein Bl. übersprungen;
moderne Foliierung (l*-45% 118% 206% 292-308). Schriftraum durch Blindrahmung begrenzt, Bl. 295-308 ohne
Begrenzung: 12,4-13,2 x 7,7-8,2; in der Regel 15-24 Zeilen, zum Teil stark variierend aufgrund der in den Text
eingefügten astronomisch-mathematischen Skizzen, Aufgaben und Tabellen. Lateinische Kursive mit zahlrei-
chen Kürzungen sowie als Auszeichnungsschrift lateinische Minuskel und Kapitalis, teilweise kalligraphisch ge-
staltet, von einer Hand, wenige Bll. von einer anderen Hand (114r-117% 278v-280v). lr und 174r Zierinitialen mit
floral-arabesken Zierelementen. Zeitgenössische Streichungen, Verbesserungen und Ergänzungen, zum Teil als
Marginalien. Zeichnungen und Berechnungen als Faltbll. in den Text eingeschoben. Nach Bl. 124 überlanger
Falz des beigebundenen Einzelbls. 118% nach 186 überlanger Falz, das ehemals beigebundene korrespondierende
Einzelbl. ist herausgerissen, ursprünglich vor Bl. 185; vor Bl. 208 überlanger Falz, das zugehörige Einzelbl. nach
Bl. 209 auf dem Kopf stehend eingebunden. Im vorderen Gelenk lose. Leicht beschädigter, teilweise ausgebes-
serter heller Ledereinband über vier Bünde, Holzdeckel; Streicheisenlinien und Rollenstempelverzierungen: ara-
besk-florale und geometrische Muster. Der das Mittelfeld ausfüllende Rundbogenfries mit Palmetten kommt
auch auf Einbänden des Ulmer Buchbinders Esaias Zoß vor, der zwischen 1607 und 1609 die Salemer Chor-
bücher neu gebunden hatte. Vgl. dazu Väth, Handschriften, S. 58f. und 369-373. Ob der Einband im Umfeld
von Zoß bzw. einem seiner Nachfolger entstand, kann nicht sicher belegt werden, zumal diese Form der Ver-
zierung zu dieser Zeit sehr beliebt und daher weit verbreitet war. Das gleiche Motiv auch bei Cod. Sal. VII,38,
VII,50 und VIII,12; s. dort. Altes Rückenschild abgelöst, auf den Vorderspiegel geklebt: Manuscripta Astro-
nomicap. [für: perge; darunter ältere Form der Heidelberger Signatur:] 7, XXVIII. Im oberen Feld des Rückens
Kleberreste des Rückenschilds. Roter Farbschnitt, mit Wasserflecken. Blau-rotes (?) Kapital, Farben verblasst.
Zwei punzierte Messingschließen an Lederbändern. Ovales Signaturschild, modern: Sal. 7,28.
Herkunft: lr Besitzvermerk: Fratrvm in Salem. Salemer Olim-Signaturen; 308r und Hinterspie gl mit aus klapp-
baren Signaturzetteln: Ma 69. / MS. bzw. MS. 39. Hinterspiegel mit Heidelberger Signatur: Sal. 7,28. Ab gelöstes
altes Rückenschild auf dem Vorderspiegel eingeklebt, darunter Einträge von jüngeren Händen: Est foliorum ma-
nu scriptorum ■395-r 307. und [Bleistifteintrag:] fol. V'r—4*, 1—118, 118a, 119-206, 206% 207-308.'Wz.: Wappen von
Kempten in der Form, wie sie von Kaiser Maximilian I. 1518 verliehen worden sein soll (gespaltener Schild:
vorderhalber Adler am Spalt, hinten Buchstabe K), Schild oben begleitet von den Initialen H H. Wzz. dieser Art
sind von 1568 bis 1700 belegt; vgl. Friedrich von Hössle, Bayerische Papiergeschichte, in: Der Papier-Fabri-
kant, Heft 14, 1926, S. 209f. Vom Aufbau vergleichbar mit Piccard, WZK 25710 (Ulm 1615); die Schildform
40