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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Editor]; Steiger, Uli [Oth.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0112
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Cod. Sal. VII,46

Cod. Sal. VII,46

Mystische Sammelhandschrift, lat. und dt.

Papier • 289 Bll. (an Druck, 73 Bll.) * 15,5 x 10,7 * Süddeutschland (Füssen?) * 16. Jh. (1530-1533)

Moderne Foliierung getrennt nach Druck und Hs.; Druck (1*, 2-73), Hs. (1-111, 112"', 113-184, 185"', 186-195,
196"', 197-261, 262"', 263-267, 268"'-272"', 273-277, 278*-283*, 284-286, 287"'-289"'). Lagen wegen zu enger
Bindung und den nur noch teilweise vorhandenen Reklamanten nicht bestimmbar. Bll. 1"', 287"'-289"' gehörten
wohl nicht zum ursprünglichen Lagenbestand. Wzz.: Ochsenkopf mit zweikonturigem Kreuz und Schlange,
ähnlich Briquet 15381 (Genf 1530); Krone mit zweikonturigem, perlenbesetzten Bügel und Kreuz zwischen
zwei Bindedrähten (?). Schriftraum: 11,0-13,7 x 7,2-9,1; 11-32 Zeilen. Spätgotische Textura mit Frakturele-
menten und -initialen, Bastarda, lateinische Kursive von zwei Händen, mit den üblichen Rubrizierungen. Am
Rand rot unterstrichene bzw. in Rot ausgeworfene Betreffe; zeitgenössische Verbesserungen und Streichungen.
Am Beginn der größeren Abschnitte Blattweiser aus rot gefärbtem Leder, in einem Fall mit Schriftresten. Heller
Ledereinband mit Holzdeckeln über drei Doppelbünden; mit Blindpressungen, Einzel- und Rollenstempel
(Lilien und florale Muster), Schriftbänder mit der Inschrift maria auf den abgeschrägten Mitten der Deckel,
Streicheisenlinien (auf dem Vorderdeckel mit roten Farbresten); das von Jammers, Typoskript, erwähnte Papier-
rückenschild ist heute nicht mehr vorhanden; rote Schriftreste der älteren Form der Heidelberger Signatur auf
dem Rücken. Lateinischer Text und Quadratnotationen mit Rubrizierungen auf den Pergament-Falzverstär-
kungen zu den Deckeln (15. Jh.?). Gelber Farbschnitt. Gelb-weißes (?) Kapital. Metallreste zweier Schließen.
Ovales Signaturschild, modern: Sal 7,46.

Herkunft: Salem er Signaturen 287"'r und Hinterspiegel auf aus klappbaren Signaturzetteln: MSS 9 bzw. MS. 79.
Heidelberger Signatur auf Hinterspiegel: Sal. 7,46. Besitzvermerk (2r des Drucks): B M. Virg: In Salem.

Literatur: Frangoise Hudry-Bichelonne, A travers les manuscrits de Salem, in: Bulletin de lTnstitut de Re-
cherche et d’Histoire des Textes 14, 1966, S. 7f. Kristeller, Iter Italicum 3, S. 547; Schiltegger, Codices ma-
nuscriptos 2, Nr. 12 u. 13, S. 255-258; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salVIl46.

2r-73r Druck: Sermones sancti Augustini ad heremitas [!], Venedig: Petrus Bergomensis
de Quarengiis, 1505. 2r Besitzvermerk: B M. Virg: In Salem. Im Anschluss an den Druck
die Hs. mit eigener Bl.-Zählung.

lr Bibelzitate und Sprichworte. [Io 16,20:] Mündus gaudebit • vos aut contristabiminj Sed
tristicia vestra vertetür in gaudiüm. [}:\Jmpossibile est de gaüdio transire ad gaüdium. [Io
16,33:]/« mundo pressuram in me aut gaudium habebitis Inquit Christus. [Vita B. Ursu-
linae Parmensis, Auct. Simone de Zanachis Carthus, cap. VI, in: Acta Sanctorum Aprilis,
Tomus I, col. 739D:] Momentaneüm est quod delectat Sed Heu eternum quod cruciat. Die
Zuweisung dieses Textes zu Gregor dem Großen bleibt unsicher; in Migne PL nicht be-
legt, lediglich der Hinweis beispielsweise in Predigten der ungarischen Franziskanerpre-
diger Osvaldus de Lasko (ca. 1450-1511; Ungarisches Biographisches Archiv, Nr. 390, S.
447-450): Sermones dominicales. Biga salutis intitulati, Hagenau: Heinrich Gran, 1499,
Sermo CIV, sowie Pelbartus de Themeswar (um 1435-1504; Ungarisches Biographisches
Archiv, Nr. 478, S. 59-64, Nr. 588, S. 26-44): Pomerium Sermonum de Sanctis, Pars
Estivalis, Hagenau: Heinrich Gran, 1509, Sermo XCI, die durch die gedruckten Ausgaben
ihrer Werke europaweit bekannt waren, und einem Kommentar von Guido da Pisa, Ex-
positiones et Glose super Comediam Dantis, hg. von Vicenzo Cioffari, New York 1974,
S. 240, zu Inferno, cantus XII, v. 49-51: „... et hoc est quod ait beatus Gregorius: Momen-
taneum est quod delectat, eternum vero quod cruciat“; Nachweise fehlen jedoch. [II Tim

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