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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0148
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Cod. Sal. VII,77

Der Traktat behandelt in seinem ersten Teil die Bedeutung der Ehe als Sakrament sowie
die nötigen Voraussetzungen und Eigenschaften, die den Minister, den trauungsberechtig-
ten Geistlichen einer Brautmesse, als solchen legitimierten; maßgebliche Grundlagen hier-
für sind die Beschlüsse der 24. Sitzung (11. November 1563: Lehre und Kanones über das
Sakrament der Ehe, Kanones über eine Reform der Ehe: Dekret ,Tametsi’) des Konzils
von Trient (1545-1563; vgl. zusammenfassend Klaus Schatz, Allgemeine Konzilien -
Brennpunkte der Kirchengeschichte, Paderborn 220 0 8, S. 165-214, bes. S. 208f.), die Be-
stimmungen des Corpus Iuris Canonici (Liber Extra, lib. IV, tit. I-XXI) mit seinen Kom-
mentaren sowie ,De matrimonio’ von Thomas von Aquin (Summa theologica, Supple-
ment Buch III, Fragen 41-68). Der zweite Teil der Abhandlung umfasst die Erläuterun-
gen zu den beigefügten Falttafeln: Arbor Consanguinitatis (S. 60a), Arbor Affinitatis (S.
62a), Arbor Cognationis Spiritualis (S. 64a) und Arbor Cognationis Legalis (S. 66a), und
beschreibt damit auch gleichzeitig die für eine Eheschließung zulässigen Verwandschafts-
bzw. Verschwägerungsgrade.

Cod. Sal. VII,77

Gaspar Jongelinus: Origines ac progressus ordinis Cistertiensis abba-
tiarum et equestrium militarum, mit frz. Einsprengseln (Abschrift)

Papier *111 Bll. * 20,8 x 16,8 * Salem oder Eisass (Straßburg?) • 1. Hälfte 18. Jh. (nach 1722, zw. 1726
und 1740?)

Zeitgenössische Foliierung (1-100). Moderne Foliierung (1*, la*, 2*, 45a*, 101 *-107*). Schriftraum außen durch
Knicke begrenzt: 19,2-20,2 x 11,4-12,5; in der Regel 22-26 Zeilen, gelegentlich davon abweichende Zeilenzah-
len. Lateinische Kursive von einer Hand. Vereinzelt Seitenreklamanten, die jedoch keinem Prinzip folgen.
Schlagworte, Nummerierungen sowie Verbesserungen, Ergänzungen und Anmerkungen (diese zum Teil fran-
zösisch) auf dem Rand ausgeworfen. Gelegentlich Rasuren. Vorgebunden ist ein Brief des Zisterzienserhisto-
rikers Leopold Janauschek (1827-1898; BBKL 2, Sp. 1540f.), des Verfassers des heute noch maßgeblichen ,Ori-
ginum Cisterciensium’ (la*r/v). lr mit Stempel der Universitätsbibliothek Heidelberg in der oberen Hälfte des
Schriftraums. Bestoßener, schwarz-braun gesprenkelter Pappeinband mit modernem Leinenrücken. Brauner
Sprengschnitt. Ovales Signaturschild, modern: Sal. 7,77.

Herkunft: Die Salemer Signaturzettel sind nur in Resten vorhanden. Nach Schiltegger, Codices manuscriptos,
S. 230, aus Salemer Besitz; bei Schiltegger auch die komplette Olim-Signatur: MS 510. Vorder- und Hinterspie-
gel mit Heidelberger Signatur: VII.77 [: in Blau] bzw. Sal. 7,77; Heidelberger Signatur zusätzlich auf dem Vor-
derdeckel: 7,77. Datierung und möglicher Entstehungsort aufgrund der zwei auftretenden Wzz.: jeweils Basel-
stab im Lorbeerkranz, die auf Straßburger Papier hinweisen; vgl. Heitz, Filigranes, Nr. 183 (1726) und Nr. 197
(1740). Einen weiteren Anhaltspunkt für die Datierung der Hs. bietet der Hinweis: sequentes ..., quos in fronte
Ecclesia Cisterciensis anno 1722. [im Druck: 1624!] depictos vidi et exscripsi (7r). Die Erweiterungen des Eintrags
„Salem“ gegenüber dem Druck (s. unten) könnten möglicherweise auch auf einen Entstehungszusammenhang
im Umfeld des Klosters hindeuten.

Literatur: Schiltegger, Codices manuscriptos 3, Nr. 47, S. 230-233; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.
de/diglit/ salVH77.

la*r/v BRIEF JANAUSCHEKS, Heiligenkreuz, vom April 1872, enthält den Nachweis
über die Abschrift des Druckes Gaspar Jongelinus, Origines ac progessus ordinis Cis-
tertiensis Abbatiarum et equestrium militarum de Calatrava, Alcantara, Avisy, Montesa,

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