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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0150
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Cod. Sal. VII,79

dem Druck (S. Kk) Erweiterungen festzustellen, die sich auf die Datierung der Gründung,
die Stifter und Gründer, die Äbte Frowin (reg. 1138-1165; Helvetia Sacra III/3.1, S.
351) und Eberhard von Rohrdorf (reg. 1191-1240; Ebd., S. 3521'.) sowie die Bestattung des
Erzbischofs Eberhard IE von Salzburg (reg. 1200-1246; BBKL 16, Sp. 413f.) im Kloster
beziehen. Jedoch nicht Erzbischof Eberhard II., sondern sein Nachfolger Burkhart von
Ziegenhain wurde in Salem bestattet, nachdem dieser bei seiner Fahrt nach Salzburg im
August 1247 im Bodensee ertrunken war; vgl. Hans Wagner, VIII. Salzburg im Spätmit-
telalter, in: Geschichte Salzburgs. Stadt und Land, Bd. I: Vorgeschichte, Altertum, Mittel-
alter, I. Teil, hg. von Heinz Dopsch, Salzburg 1981, S. 437. Für den großen Wohltäter
Eberhard wurde dagegen bis zur Aufhebung des Klosters 1803 jährlich an seinem Todes-
tag ein Requiem gefeiert; vgl. Rösener, Salem, S. 54. - l*r/T, 2::'r/v, 21T, 45a,:'r/y, 69*r/v, 70v,
99v, 100*r-107“'vleer.

Der aus Antwerpen stammende Zisterzienser Gaspar Jongelinus, auch: Jongelincx (1605—
1669; Biographie Nationale de Belgique 10, Sp. 507f.) war Theologe und Historiker, der
besonders durch seine Arbeiten zur Geschichte des Zisterzienserordens hervorgetreten
ist. Zeitweilig war er auch Abt der Klöster Disibodenberg und Eußerthal sowie Domka-
noniker in Raab/Ungarn.

Cod. Sal. VII,79

Bernardin Schuemacher: Sarta tecta exemptionis et privilegiorum ordi-
nis Cisterciensis

Papier -1 + 359 Bll. • 18,7 x 15,7 • Salem • 1705-1706

Zeitgenössische Foliierung (1.—92., zum Teil zeitgenössisch verbessert; 1.-216.); moderne Foliierung (l*-6*; 1*—
2*; 1**—43**); getrennte Zählung der einzelnen Teile; Vorsatzbl. nicht gezählt, Nachsatzbl. gezählt. Spiegel- und
Vorsatzbll. aus Buntmarmorpapier. Schriftraum durch Blindrahmung mit Seitenrand, beim Inhaltsverzeichnis
durch zweispaltige Rahmung begrenzt; Begrenzung teilweise überschrieben: 15,6 x 10,1, mit Rand 12,5; 23-31,
in der Regel 28-30 Zeilen. Lateinische Kursive sowie als Auszeichnungsschriften lateinische Minuskel und Kapi-
talis, zum Teil mit Frakturelementen und kalligraphischer Gestaltung, von der Hand Melchior Zimmermanns;
zum Schreiber s. Herkunft. Reste von Bleistiftlinierungen für die Überschriften. Schlagworte auf den Rand aus-
gerückt; bis um 1742 vereinzelt Marginalergänzungen von anderen Händen, zum Teil dieselbe Hand wie die
Approbation; teilweise als Bleistiftnachträge. Ab 76v regelmäßig Seitenreklamanten. Vereinzelt zeitgenössische
Streichungen und Verbesserungen. 52v Überschrift zur Qucestio 17ma durch Überklebung verbessert. 17Y Alpha-
betum mit einer Marginalie von 1740, dass für den Prior Balthasar Graff (1684-1743; Walter, Totenbuch, S.
130) die Messe mit der Eucharistie in dessen Zelle gefeiert wurde, da er von der apoplexia tactus per aliquot
Menses war. Vereinzelt stockfleckig. Leichte Bräunungen; stellenweise beginnender Tintenfraß. Leicht beschä-
digter Holzdeckelband mit dunkelbraunem Lederüberzug über vier Bünde mit dreifachen Streicheisenlinien am
Rand sowie floral-vegetabilen Rückenverzierungen und Innenrandprägungen. Goldschnitt. Grün-weißes (?) Ka-
pital. Zwei ziselierte Messingschließen an Lederbändern. Ovales Signaturschild, modern: Sal. 7,79.

Herkunft: Salem er Ol im-Signaturen; 43**r und Hinterspiegel mit zwei aus klappbaren Signaturzetteln, der zwei-
te beschädigt: CO I 74. / MS. bzw. MS. 473. 42**v mit Heidelberger Signatur: Sal. 7,79. 6*r Besitz- und Ent-
stehungsvermerk: B. V. M. jn Salem, und Salemii scripta. Datierung der Hs. aufgrund des Datums der Approba-
tion des Textes: 17. May. 1706 (6*v). Der aus Weingarten stammende Salemer Prior Melchior Zimmermann
(1681-1731; Walter, Totenbuch, S. 326) lebte seit 1701 als Mönch im Kloster.

Literatur: Schiltegger, Codices manuscriptos 3, Nr. 38, S. 221-223.

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