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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0180
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Cod. Sal. VII,110

Es handelt sich um das zum Druck eingerichtete Manuskript Weitenauers für das 1775 bei
Ignatz Wagner in Augsburg erschienene gleichnamige Buch. Darauf weisen auch die Blei-
stift- bzw. Rötelmarkierungen hin, die die Druckbogenwechsel anzeigen. Weitenauer lie-
fert mit seinem Text ein umfangreiches Lehrbuch für das wissenschaftlich-kritische Lesen
{ad legendi industriam, S. 3) und Exzerpieren und dessen Nutzen {De utilitate excerpendi,
S. 215), das die dazu nötigen Anleitungen und praktischen Beispiele bietet. Die Herkunft
des heute in der Heidelberger Universitätsbibliothek vorhandenen gedruckten Exemplars
(H 16 RES) lässt sich nicht bestimmen, da keine Besitzeinträge bzw. Olim-Signaturen
vorhanden sind. Zur Person Weitenauers s. ausführlich Cod. Sal. VII,92.

Cod. Sal. VII,110

Ulrich Hafner: Explicatio psalmi centesimi tricesimi ,De profundis’

Papier • 28 Bll. • 33,2 x 22,3 • Bodenseeraum (Nordschweiz?) • Mitte 16. Jh.

Faszikel mit moderner Foliierung (1*, 1-27). Lagen: XIV27. Zwei Wzz.: Narrenkopf (Bl. 1) ähnlich Piccard,
WZK 21145 (Mömpelgard 1548); Narrenkopf (Bl. 18) Piccard, WZK 21135 (Basel 1548), ähnlich Piccard,
WZK 21136 (Basel 1548) und Briquet 15739 (Luzern 1546-54). Schriftraum nach außen durch Knicke
begrenzt: 26,0-27,0 x 15,4-15,8; 28-29 Zeilen. Lateinische Kursive der Mitte des 16. Jhs. von der Hand Ulrich
Hafners mit Restbuchstaben der spätgotischen Kursiven und Textura; zum Schreiber s. Herkunft. Von der-
selben Hand Kapitalis als Auszeichnungsschrift; hebräische und griechische Schrift für die fremdsprachigen Be-
griffe und das Kolophon. Zeitgenössische Verbesserungen und Ergänzungen von derselben Hand. Auf dem
Rand ausgeworfene Betreffe und Bibelstellen. Faszikel ursprünglich in einem grauen Papierumschlag gebunden,
als Bindfäden dienen geflochtene Pergament„schnüre“; mit querrechteckigem Signaturschild: Sal. 7,110. Jetzt
samt diesem Umschlag in einem rot-braunen Pappeinband des 20. Jhs. mit modernem Vor- und Nachsatz. Titel-
schild: Explicatio Psalmi CXXX. Ehemals älteres Signaturschild (?) auf dem Rücken, ersetzt durch ein ovales
Signaturschild auf dem Vorderdeckel, modern: Sal. 7,110.

Herkunft: Salemer Olim-Signatur; Hinterspiegel des alten Einbands mit einem ausklappbaren Signaturzettel:
MS. 546.; ein zweiter fehlt heute. Entstehungsort und Datierung der Hs. aufgrund des Wz.-Befundes. Im Kolo-
phon nennt sich der Schreiber in griechischer Sprache (27v): E^eye-roö OuÄ.SevplxTi© KepaSoplou; nach Schilt-
egger, Codices manuscriptos, S. 83, ist dies die Graecisierung des Namens des Exegeten „Udalricus Figularius“,
d.h. Ulrich Hafner. Biographische Daten zu Hafner waren bislang nicht zu ermitteln; jedoch offenbar nicht der
Ebracher Mönch Ulrich Heffner, der 1712 starb und Schreiber von Cod. Sal. VIII,69 war. lv mit rundem Stem-
pel der Universitätsbibliothek Heidelberg, badisches Staatswappen mit Umschrift. Hinterspiegel des heutigen
Einbands mit Heidelberger Signatur: Cod. Sal. 7,110.

Literatur: Schiltegger, Codices manuscriptos 1, Nr. 5, S. 83f.; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/
diglit/ salVIIl 10.

lr-27v ULRICH HAFNER, EXEGESE DES 130. PSALMS, nach der Vulgata Psalm 129
(6. Bußpsalm). >Explicatio psalmi Centesimi tricesimj De profimdis.< Dicemns initio de
titulo huius psalmj. Alij enim psalmi, alias habent titulos ... 4T [Psalmverse:] 1. De pro-
fimdis clamo ad te domine 2 Domine exaitdi vocem meam fiant anres tiue Jntendentes in
vocem deprecationis mece. Jn bis primis dnobns versicidis, continetiir Status et summa huius
psalmj ... 8T ... -3- Si Jniqiütates obsenaneris, DOMINE, domine qiüs sustinebit. •4■ Sed
apitd te est propiciacio vt timearis. ... 16T ... -5- Expecto DOMINE, expectat anima mea; et
in verbo tuo spem habeo. 6■ Anima mea ad dominum, a custodia matutina vsque ad custo-

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