Cod. Sal. VII,119 Bd. 1-Bd. 2
hannes Neperus), ein schottischer Adeliger, wurde 1550 in Merchiston Castle bei Edin-
burgh geboren und starb dort am 3. April 1617; er war Mathematiker und Naturgelehrter
und gilt neben dem Schweizer Jost Bürgi als Erfinder der Logarithmen (vgl. Lynne Glad-
stone-Millar, John Napier. Logarithm John, Edinburgh 2003). Lutz stellte mit Hilfe
der Napier-Logarithmen vereinfachte Berechnungen zum Bau und Gebrauch von Son-
nenuhren an, die er Georg Brentel zu Begutachtung und Diskussion übersandte, wie sein
Brief vom 21. März 1632 deutlich macht: 4 V >Zuschrifft.< >Dem Ehrenvösten vnd Vor-
nehmen Herrn, Georg Brentel etc Mahler vnd Bürger in Lawingen. Meinem günstigen ge-
ehrten Herrn.< ... iiherschicke ich meinem Herrn meine gedanckhen von den Sonnen-
vhren, wie vnd welcher gestalt dieselbige aitfi den Logarithmis ... zunehmen. ... Den
Herrn hiermit Göttlichen Schutz befehlendt. Den 21m Martij anno 1632. Deß Herrn
Dinstgeflissener M: Leonhard Lutz Exul Christi. Zu Leonhard Lutz waren bislang keine
weiteren biographischen Daten zu ermitteln.
54T-80V VERSCHIEDENE ANHÄNGE. Berechnungen und Tabellen für den Bau und
Gebrauch von Sonnenuhren sowie Tageslängen und Verlauf der Tierkreiszeichen im Jahr,
vor allem bezogen auf die Lage Salems (47° 46’ nördl. Breite, s.o.), letztes Viertel des 17.
Jhs. bis 1764.
Die Hs. besteht aus zwei bzw. drei unterschiedlichen Teilen: den Abschriften der Texte
von Goldmayer, Brentel und Lutz durch eine Hand, wofür die Vorlagen aber bislang
nicht zu ermitteln sind, einem lateinischsprachigen Text über die Sonnenuhren sowie den
Anhängen, die zum Teil direkt auf die leeren Seiten des Codex geschrieben wurden, wie
die flüchtigere Hand zeigt.
Ein Interesse der Salemer Mönche an der Mathematik bzw. Astronomie ist spätestens seit
der Gründung der Oberdeutschen Zisterzienserkongregation im ersten Viertel des 17. Jhs.
und der damit verbundenen Ordensakademie, die in der Abtei untergebracht war, belegt
(vgl. Cod. Sal. VII,28, um 1619/20 in Salem entstanden). Eine um 1595/1596 an der Je-
suitenuniversität Dillingen entstandene Vorlesungsmitschrift (Cod. Sal. VII,95) weist
darauf hin, dass schon am Ende des 16. Jhs. neben dem Theologie- und Philsophiestu-
dium auch die Beschäftigung mit der Mathematik und Astronomie gegeben war.
Cod. Sal. VII,119 Bd. 1-Bd. 2
Johann Jakob Vitriarius: Annotatio ad Grotii de jure belli ac pacis
libros tres
Papier • Niederlande (Leiden?) * um 1735/40, vor 1777
Literatur: Schiltegger, Codices manuscriptos 2, Nr. 6, S. 12-14; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.
de/diglit/salVIIl 19_1 bis VIII 19_2.
135
hannes Neperus), ein schottischer Adeliger, wurde 1550 in Merchiston Castle bei Edin-
burgh geboren und starb dort am 3. April 1617; er war Mathematiker und Naturgelehrter
und gilt neben dem Schweizer Jost Bürgi als Erfinder der Logarithmen (vgl. Lynne Glad-
stone-Millar, John Napier. Logarithm John, Edinburgh 2003). Lutz stellte mit Hilfe
der Napier-Logarithmen vereinfachte Berechnungen zum Bau und Gebrauch von Son-
nenuhren an, die er Georg Brentel zu Begutachtung und Diskussion übersandte, wie sein
Brief vom 21. März 1632 deutlich macht: 4 V >Zuschrifft.< >Dem Ehrenvösten vnd Vor-
nehmen Herrn, Georg Brentel etc Mahler vnd Bürger in Lawingen. Meinem günstigen ge-
ehrten Herrn.< ... iiherschicke ich meinem Herrn meine gedanckhen von den Sonnen-
vhren, wie vnd welcher gestalt dieselbige aitfi den Logarithmis ... zunehmen. ... Den
Herrn hiermit Göttlichen Schutz befehlendt. Den 21m Martij anno 1632. Deß Herrn
Dinstgeflissener M: Leonhard Lutz Exul Christi. Zu Leonhard Lutz waren bislang keine
weiteren biographischen Daten zu ermitteln.
54T-80V VERSCHIEDENE ANHÄNGE. Berechnungen und Tabellen für den Bau und
Gebrauch von Sonnenuhren sowie Tageslängen und Verlauf der Tierkreiszeichen im Jahr,
vor allem bezogen auf die Lage Salems (47° 46’ nördl. Breite, s.o.), letztes Viertel des 17.
Jhs. bis 1764.
Die Hs. besteht aus zwei bzw. drei unterschiedlichen Teilen: den Abschriften der Texte
von Goldmayer, Brentel und Lutz durch eine Hand, wofür die Vorlagen aber bislang
nicht zu ermitteln sind, einem lateinischsprachigen Text über die Sonnenuhren sowie den
Anhängen, die zum Teil direkt auf die leeren Seiten des Codex geschrieben wurden, wie
die flüchtigere Hand zeigt.
Ein Interesse der Salemer Mönche an der Mathematik bzw. Astronomie ist spätestens seit
der Gründung der Oberdeutschen Zisterzienserkongregation im ersten Viertel des 17. Jhs.
und der damit verbundenen Ordensakademie, die in der Abtei untergebracht war, belegt
(vgl. Cod. Sal. VII,28, um 1619/20 in Salem entstanden). Eine um 1595/1596 an der Je-
suitenuniversität Dillingen entstandene Vorlesungsmitschrift (Cod. Sal. VII,95) weist
darauf hin, dass schon am Ende des 16. Jhs. neben dem Theologie- und Philsophiestu-
dium auch die Beschäftigung mit der Mathematik und Astronomie gegeben war.
Cod. Sal. VII,119 Bd. 1-Bd. 2
Johann Jakob Vitriarius: Annotatio ad Grotii de jure belli ac pacis
libros tres
Papier • Niederlande (Leiden?) * um 1735/40, vor 1777
Literatur: Schiltegger, Codices manuscriptos 2, Nr. 6, S. 12-14; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.
de/diglit/salVIIl 19_1 bis VIII 19_2.
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