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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0314
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Cod. Sal. VIII,87,3

einem späteren Zeitpunkt von der Schreiberhand nachgetragen, da sie abgesetzt vom
Haupttext steht und Thesen zu einer Disputation von 1671 enthält:] >Disputatio 7”“
Logica - DE Dmisione, et Genere Logiere.< ... S. 1224 ... Disputat.e sunt h.e Theses die
Limce 16. Nouembris 1671 [!] horis -et ante et pomeridi[anis; der weitere Text ist nicht
mehr zu erschließen], - S. 665a*-665o*, 1217-1218, 1225 (bis auf einen Nachtrag), 1226*-
1274* (bis auf Schriftraumrahmung) leer.

Es handelt sich um den ersten Teil einer Vorlesung Emanuel Sulgers über die gesamte
Philosophie, unterteilt in Logik, Metaphysik und Physik. Die beiden weiteren Teil sind
nicht überliefert; vgl. dazu auch die Anmerkungen zu Cod. Sal. VIII,87,3.

Die Vorlesung basiert auf der Philosophie bzw. Schule des Aristoteles, die durch Thomas
von Aquin umgearbeitet wurde und so Aufnahme in das christliche Denken fand. Diese
Transformation zeigt sich unter anderem in den verschiedenen logischen Quadraten, die
sich zu christlich geprägten Darstellungen wandeln (vgl. exemplarisch Bd. 2, S. 852 und
894). Sulger hatte seine Lehrveranstaltung gemäß dem scholastischen Prinzip aufgebaut:
Sie ist in vier Bücher gegliedert, die in Disputationen unterteilt sind, die jeweils wiederum
eine unterschiedliche Anzahlen von Kontroversen enthalten.

Cod. Sal. VIII,87,3
,Philosophia tripartita’, Teil 3

Papier • 281 Bll. • 17,3 x 15,9 • Salem • 1688

Zeitgenössische Paginierung (S. 1-321); moderne Paginierung (S. la*—6a*, 7a, 8a*, 321-479, 480*, 481-552,
553*-556*). Schriftraum durch Blindlinien rahmenförmig abgegrenzt, auf den Recto-Seiten immer wieder über-
schrieben; mit gesonderter Zeile für den Seitentitel: 15,7 bzw. 16,7 x 10,4; 9-28 Zeilen. Lateinische Kursive so-
wie Kapitalis, kalligraphisch geformte lateinische Majuskel und lateinische Minuskel mit Frakturversalien für die
Titel und Hauptüberschriften von der Hand des Salemer Mönchs Engelbert Hueber; zum Schreiber s. Herkunft.
Buchstaben zusätzlich durch Besatz- und (antropomorphe) Binnenfeldmotive, weit ausladende Schnörkel sowie
durch unterschiedliche Schriftgrößen gestaltet. Seitenüberschriften bis S. 494. Zeitgenössische Seitenzählung auf
Höhe der Seitenüberschrift auf den Rand ausgerückt, endet S. 321. Hervorhebungen durch Unterstreichungen.
Zeitgenössische Streichungen, Rasuren, Verbesserungen und Ergänzungen, teilweise als Marginalien mit Ver-
weiszeichen, von der Schreiberhand. Neun Skizzen zu linearen und proportionalen Teilungen bzw. zu Ereignis-
sen und Bewegungen in Abhängigkeit von der Zeit (S. 169, 170, 183, 185, 256, 259, 276, 281). S. 530 blieb ver-
sehentlich leer, worauf der Vermerk des Schreibers hinweist: Hic nihil deest. S. 103/104 obere Ecke und S.
283/284 untere Ecke umgeknickt, bereits vor dem Beschnitt. S. 383 mit ausgewischten Tintenflecken. Bräu-
nungen und Durchschlagen der Tinte; Tintenfraß, zum Teil fortgeschritten mit drohenden Ausbrüchen und
angegriffenen gegenüberliegenden Seiten. Leicht bestoßener Pergamenteinband über Pappe. Am Kopf die ältere
Form der Heidelberger Signatur: 8 LXXXVII [: in Rot, mit dunkelroter Tinte ergänzt:], 3. Roter Sprengschnitt.
Rotes Kapital, leicht verblasst. Von den ehemals vier roten Schließbändern nur noch zwei erhalten, Farbe leicht
verblasst. Ovales Signaturschild, modern: Sal. 8,873.

Herkunft: Salemer Olim-Signaturen; S. 555* und Hinterspiegel mit ausklappbaren Signaturzetteln: MS. 397.
bzw. T VII 21 / MS. Hinterspiegel mit Heidelberger Signatur: Sal. 8,56-. Der 1667 in Rosenegg (wohl Hof Ro-
senegg, Gde. Rielasingen-Worblingen, LKr. Konstanz) geborene Engelbert Hueber starb am 3. August 1738
(vgl. Walter, Totenbuch, S. 220). Er war Kantor, Kellerund Bursarius der Abtei sowie Beichtvater des Zister-
zienserinnenklosters Maria Hof in Neudingen (Stadt Donaueschingen, Schwarzwald-Baar-Kreis). Dieser dritte
Teil der ,Philosophia tripartita5 wurde in Heidelberg fälschlicherweise den Bänden Cod. Sal. VIII,87,1 und 2 zu-
geordnet, obwohl diese abweichende Salemer Olim-Signaturen haben (MS. 379 bzw. Ph I 1 sowie Ph I 2) und

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