Cod. Sal. VIII,92
Der Jesuit Jacques Demenou (f 1682 in Luzern; Sommervogel, Bibliotheque 2, Sp.
1911), 1668 bis 1671 Theologie- und Philosophieprofessor in Freiburg, beschäftigte sich
in der Vorlesung mit der Menschwerdung des Flerrn aus dem dritten Teil der ,Summa’
(Buch III, Frage 1-15). Der Aufbau der Lehrveranstaltungen orientiert sich gänzlich am
Werk und der Theologie des Thomas von Aquin, wie bereits Schiltegger, Codices ma-
nuscriptos, S. 107, in seiner Beschreibung der Hs. feststellte.
Den Abschluss bildet die nur fragmentarisch erhaltene Mitschrift zu einem Kolleg des
Kanonistikprofessors Johannes Augustinus Wildt (f 1669; vgl. Die Matrikel der Univer-
sität Freiburg von 1460-1656, hg. von Hermann Mayer, Freiburg 1907, S. 916, Nr. 59) zu
den fünf Büchern der Dekretalen. Es sind in der vorliegenden Hs. die Kommentare zum
Liber Extra (X I 23-32, Beschreibung der kirchlichen Ämter) erhalten, als Teil der Vorle-
sung ,Iurisprudentia canonica’, die auch in der Universitätsbibliothek Freiburg überliefert
ist (Hs. 72) und die ebenfalls nur bis X I 32 reicht; vgl. Kat. Freiburg, UB 1,5, S. 15f. Die
Vorlesung wurde am 4. Dezember 1665 begonnen und war in ihrem allgemeinen Teil am
21. August 1666 beendet. Als Schlussdatum gibt die Freiburger Hs. den 23. August 1669
an, was zunächst verwundert, da Wildt bereits am 6. April desselben Jahres gestorben
war. Die Heidelberger Hs. hat aber 240r eine Marginalie, die auf den Tod Wildts hinweist
und den Kanonistikprofessor Johann Georg Kieffer (f nach 1677; Die Matrikel der Uni-
versität Freiburg 1656-1806, hg. von Friedrich Schaub, Freiburg 1955, S. 103f., Nr. 23)
nennt, der die Vorlesung des laufenden Semesters zu Ende führte, die Veranstaltung mit
X I 32 abschloss und danach aber nicht mehr fortsetzte. Kieffer hatte nach dem Tode
Wildts die Professur zunächst provisorisch übernommen und wurde durch kaiserliches
Dekret vom 6. August 1669 auf Lebenszeit mit den Canones betraut bei direkter Besol-
dung durch die vorderösterreichische Kammer.
Cod. Sal. VIII,92
Paolo Segneri: Confessarius instructus • Paolo Segneri: Poenitens
instructus
Papier ♦ 194 Bll. • 19,3-19,8 x 13,4-13,9 ♦ Italien (Rom?) • Mitte 18. Jh.
Moderne Foliierung (1*, 2-96, 97*, 98-192, 193*-194*). Bll. nicht beschnitten, leicht unregelmäßig. Schriftraum
durch Knicke links und rechts begrenzt: 17,0-17,5 x 9,0-9,5; 23-30, in der Regel 26-28 Zeilen. Lateinische Kur-
sive von einer Hand; derselbe Schreiber wie Cod. Sal. VIII,103, Faszikel XXXV. Vereinzelt zeitgenössische
Streichungen, Verbesserungen und Ergänzungen, meist als Marginalien mit Verweiszeichen. Bibelstellenangaben
und Literaturverweise auf den Rand ausgerückt. Bräunungen und Durchschlagen der Tinte; (beginnender) Tin-
tenfraß. Beriebener und bestoßener schwarz-braun gesprenkelter Pappeinband mit Pergamentrücken und -
ecken. Am Kopf nahezu erloschene Buchstabenreste des alten Rückentitels, nur mit Hilfe einer Quarzlampe
noch lesbar: Confess[arius] Jnstructus et Poenitens Jnstructus; darunter die bis auf zwei rote Punkte erloschene
ältere Heidelberger Signatur, wohl: 8 XCII. Ursprünglich wohl roter Sprengschnitt, fast verblasst. Ovales Signa-
turschild, modern: Sal. 8,92.
Herkunft: Salemer Olim-Signaturen; Hinterspiegel mit zwei ausklappbaren Signaturzetteln: MS. 492. bzw. T
VII 155. / MS. Hinterspiegel mit Heidelberger Signatur: Sal. 8.92. Datierung aufgrund der Datierung des von
derselben Hand geschriebenen Faszikels XXXV von Cod. Sal. VIII,103, der einen Bericht über den Beginn des
Heiligen Jahres 1749/1750 aus Rom bringt und wohl auch dort entstand. Entstehungsort aufgrund des Wz.-Be-
fundes, der nach Italien und dort nach Rom verweist: doppelkonturiger Anker im Kreis mit den Initialen E und
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Der Jesuit Jacques Demenou (f 1682 in Luzern; Sommervogel, Bibliotheque 2, Sp.
1911), 1668 bis 1671 Theologie- und Philosophieprofessor in Freiburg, beschäftigte sich
in der Vorlesung mit der Menschwerdung des Flerrn aus dem dritten Teil der ,Summa’
(Buch III, Frage 1-15). Der Aufbau der Lehrveranstaltungen orientiert sich gänzlich am
Werk und der Theologie des Thomas von Aquin, wie bereits Schiltegger, Codices ma-
nuscriptos, S. 107, in seiner Beschreibung der Hs. feststellte.
Den Abschluss bildet die nur fragmentarisch erhaltene Mitschrift zu einem Kolleg des
Kanonistikprofessors Johannes Augustinus Wildt (f 1669; vgl. Die Matrikel der Univer-
sität Freiburg von 1460-1656, hg. von Hermann Mayer, Freiburg 1907, S. 916, Nr. 59) zu
den fünf Büchern der Dekretalen. Es sind in der vorliegenden Hs. die Kommentare zum
Liber Extra (X I 23-32, Beschreibung der kirchlichen Ämter) erhalten, als Teil der Vorle-
sung ,Iurisprudentia canonica’, die auch in der Universitätsbibliothek Freiburg überliefert
ist (Hs. 72) und die ebenfalls nur bis X I 32 reicht; vgl. Kat. Freiburg, UB 1,5, S. 15f. Die
Vorlesung wurde am 4. Dezember 1665 begonnen und war in ihrem allgemeinen Teil am
21. August 1666 beendet. Als Schlussdatum gibt die Freiburger Hs. den 23. August 1669
an, was zunächst verwundert, da Wildt bereits am 6. April desselben Jahres gestorben
war. Die Heidelberger Hs. hat aber 240r eine Marginalie, die auf den Tod Wildts hinweist
und den Kanonistikprofessor Johann Georg Kieffer (f nach 1677; Die Matrikel der Uni-
versität Freiburg 1656-1806, hg. von Friedrich Schaub, Freiburg 1955, S. 103f., Nr. 23)
nennt, der die Vorlesung des laufenden Semesters zu Ende führte, die Veranstaltung mit
X I 32 abschloss und danach aber nicht mehr fortsetzte. Kieffer hatte nach dem Tode
Wildts die Professur zunächst provisorisch übernommen und wurde durch kaiserliches
Dekret vom 6. August 1669 auf Lebenszeit mit den Canones betraut bei direkter Besol-
dung durch die vorderösterreichische Kammer.
Cod. Sal. VIII,92
Paolo Segneri: Confessarius instructus • Paolo Segneri: Poenitens
instructus
Papier ♦ 194 Bll. • 19,3-19,8 x 13,4-13,9 ♦ Italien (Rom?) • Mitte 18. Jh.
Moderne Foliierung (1*, 2-96, 97*, 98-192, 193*-194*). Bll. nicht beschnitten, leicht unregelmäßig. Schriftraum
durch Knicke links und rechts begrenzt: 17,0-17,5 x 9,0-9,5; 23-30, in der Regel 26-28 Zeilen. Lateinische Kur-
sive von einer Hand; derselbe Schreiber wie Cod. Sal. VIII,103, Faszikel XXXV. Vereinzelt zeitgenössische
Streichungen, Verbesserungen und Ergänzungen, meist als Marginalien mit Verweiszeichen. Bibelstellenangaben
und Literaturverweise auf den Rand ausgerückt. Bräunungen und Durchschlagen der Tinte; (beginnender) Tin-
tenfraß. Beriebener und bestoßener schwarz-braun gesprenkelter Pappeinband mit Pergamentrücken und -
ecken. Am Kopf nahezu erloschene Buchstabenreste des alten Rückentitels, nur mit Hilfe einer Quarzlampe
noch lesbar: Confess[arius] Jnstructus et Poenitens Jnstructus; darunter die bis auf zwei rote Punkte erloschene
ältere Heidelberger Signatur, wohl: 8 XCII. Ursprünglich wohl roter Sprengschnitt, fast verblasst. Ovales Signa-
turschild, modern: Sal. 8,92.
Herkunft: Salemer Olim-Signaturen; Hinterspiegel mit zwei ausklappbaren Signaturzetteln: MS. 492. bzw. T
VII 155. / MS. Hinterspiegel mit Heidelberger Signatur: Sal. 8.92. Datierung aufgrund der Datierung des von
derselben Hand geschriebenen Faszikels XXXV von Cod. Sal. VIII,103, der einen Bericht über den Beginn des
Heiligen Jahres 1749/1750 aus Rom bringt und wohl auch dort entstand. Entstehungsort aufgrund des Wz.-Be-
fundes, der nach Italien und dort nach Rom verweist: doppelkonturiger Anker im Kreis mit den Initialen E und
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