Cod. Sal. VIII,107
Bei dem Text handelt es sich um einen Aufruf zum Friedensschluss wegen der verheeren-
den Lage, in der sich das Römisch-deutsche Reich 1647 nach fast 30 Kriegsjahren befand.
Wolfgang Ernst von Pfaffnausen ist das Pseudonym des spanischen, in Dole (Dep. Jura,
Frankreich) geborenen Diplomaten Antoine Brun (1600-1654; ABF Nr. 161, S. 221-225),
der Philipp IV. von Spanien bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden als Un-
terhändler vertrat.
Cod. Sal. VIII,107
Konrad Braun: Gespräch eines Hofrats, dt. mit lat. Einsprengseln
Papier *1 + 83 + 1 Bll. • 18,5 x 14,7 * Württemberg * Mitte 16. Jh.
Moderne Foliierung (1-83); modernes Vor- und Nachsatzbl. nicht gezählt. Schriftraum links und rechts durch
Knicke begrenzt: 15,3-16,2 x 8,8-9,5; 23-32 Zeilen. Deutsche Kurrent und lateinische Minuskel für lateinisch-
sprachige Worte sowie Kapitalis und Kanzlei mit Versalien als Auszeichnungsschrift von zwei Händen; zweite
Hand ab 52r. Wenige griechischsprachige Begriffe in den Anmerkungen in griechischer Minuskel. Literaturver-
weise als Marginalien durch die Schreiber. Rote Unterstreichungen und Anmerkungen durch einen Benutzer des
späten 16. Jhs. Beim Handwechsel ist die letzte Zeile des ersten Schreibers gestrichen (51v), da diese Textzeile
von zweiten Schreiber auch geschrieben wurde (52r). BL 1 oben beschnitten, Buchstabenverlust. Einige Bll. (9—
15) stark beschädigt und ausgebessert, Textverlust. Wasserschaden und Stockflecken; v.a. 75v und 76r stark ver-
schmutzt und stockfleckig. Die Hs. war ursprünglich schon einmal gebunden, wurde aber 1976 in Heidelberg
durch den Restaurator der Universitätsbibliothek neu gebunden. Braun marmorierter Pappeinband mit Leinen-
rücken. Verblasster roter (?) Sprengschnitt; minimale Reste roter Farbe am äußeren Rand einiger Bll. Ovales Sig-
naturschild am Kopf des Rückens, modern: Sal. 8,107.
Herkunft: Ohne Besitzvermerk und Salemer Olim-Signaturen. lr Ovaler Stempel der Universitätsbibliothek; am
unteren Rand die Heidelberger Signatur: Sal. 8,107. Hinterspiegel mit Heidelberger Signatur: Sal. 8,107; Ver-
merk des Restaurators Schmitt/Heidelberg in der rechten unteren Ecke vom Januar 1976. Geschenk von Karl
Christ, Ziegelhausen, 5. Juni 1919. Datierung und Entstehungsort aufgrund des Wz.-Befundes: G mit Kreuz im
Wappenschild, darüber ein r; Piccard, WZK bietet zahlreiche ähnliche Wzz., die alle aus der Mitte des 16. Jhs.
stammen und die vor allem in Esslingen, Ulm, Stuttgart, Waiblingen, Tübingen, Schwäbisch Gmünd, Schwä-
bisch Hall und Reutlingen nachgewiesen sind. Auch die Schreibungen und verwendeten Vokabeln weisen auf
eine Entstehung im oberdeutschen Sprachraum hin: v.a. das Wort Leffts (lr) für Lippe bzw. Mund fand nur im
Oberdeutschen Verwendung.
Literatur: Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salVIIIl07.
lr-83v KONRAD BRAUN, GESPRÄCH EINES HOFRATS, Abschrift. >Ain Ge-
spraech aines Hofraths mit zwayen gelertten ainem Theologen vnnd ainem Juristen vnnd
dann ainem Schreiber so zii Letst auch von ongeschicht dartzii körnen, von dem Niirnber-
gischen Fridstand, Regensburgischen Kaiserlichen Mandat, der Protestierenden Stend,
aüffschreiben, wider das kaiserlich Cammergericht, vnnd dem Abschide Jüngst zu Frann-
ckenfurt bethädingt/- PROVERB ■XII■ Der Leffts [obd. für Lippe, hier im Sinne von
Mund] Der Warhait wiirt steet sein Ewigclich ■ [Prv 12,19]< [oben rechts auf dem Rand in
Rötel die Jahreszahl:] 1538.
Die vorliegenden Hs. ist eine Abschrift des Drucks: Ein Gespräch eines Hofrats mit zwei-
en Gelehrten, einem Theologen und einem Juristen, und dann einem Schreiber ..., Mainz:
Ivo Schöffer, 1539 (VD16 B 7201). Autor ist der Rechtsgelehrte und Publizist Konrad
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Bei dem Text handelt es sich um einen Aufruf zum Friedensschluss wegen der verheeren-
den Lage, in der sich das Römisch-deutsche Reich 1647 nach fast 30 Kriegsjahren befand.
Wolfgang Ernst von Pfaffnausen ist das Pseudonym des spanischen, in Dole (Dep. Jura,
Frankreich) geborenen Diplomaten Antoine Brun (1600-1654; ABF Nr. 161, S. 221-225),
der Philipp IV. von Spanien bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden als Un-
terhändler vertrat.
Cod. Sal. VIII,107
Konrad Braun: Gespräch eines Hofrats, dt. mit lat. Einsprengseln
Papier *1 + 83 + 1 Bll. • 18,5 x 14,7 * Württemberg * Mitte 16. Jh.
Moderne Foliierung (1-83); modernes Vor- und Nachsatzbl. nicht gezählt. Schriftraum links und rechts durch
Knicke begrenzt: 15,3-16,2 x 8,8-9,5; 23-32 Zeilen. Deutsche Kurrent und lateinische Minuskel für lateinisch-
sprachige Worte sowie Kapitalis und Kanzlei mit Versalien als Auszeichnungsschrift von zwei Händen; zweite
Hand ab 52r. Wenige griechischsprachige Begriffe in den Anmerkungen in griechischer Minuskel. Literaturver-
weise als Marginalien durch die Schreiber. Rote Unterstreichungen und Anmerkungen durch einen Benutzer des
späten 16. Jhs. Beim Handwechsel ist die letzte Zeile des ersten Schreibers gestrichen (51v), da diese Textzeile
von zweiten Schreiber auch geschrieben wurde (52r). BL 1 oben beschnitten, Buchstabenverlust. Einige Bll. (9—
15) stark beschädigt und ausgebessert, Textverlust. Wasserschaden und Stockflecken; v.a. 75v und 76r stark ver-
schmutzt und stockfleckig. Die Hs. war ursprünglich schon einmal gebunden, wurde aber 1976 in Heidelberg
durch den Restaurator der Universitätsbibliothek neu gebunden. Braun marmorierter Pappeinband mit Leinen-
rücken. Verblasster roter (?) Sprengschnitt; minimale Reste roter Farbe am äußeren Rand einiger Bll. Ovales Sig-
naturschild am Kopf des Rückens, modern: Sal. 8,107.
Herkunft: Ohne Besitzvermerk und Salemer Olim-Signaturen. lr Ovaler Stempel der Universitätsbibliothek; am
unteren Rand die Heidelberger Signatur: Sal. 8,107. Hinterspiegel mit Heidelberger Signatur: Sal. 8,107; Ver-
merk des Restaurators Schmitt/Heidelberg in der rechten unteren Ecke vom Januar 1976. Geschenk von Karl
Christ, Ziegelhausen, 5. Juni 1919. Datierung und Entstehungsort aufgrund des Wz.-Befundes: G mit Kreuz im
Wappenschild, darüber ein r; Piccard, WZK bietet zahlreiche ähnliche Wzz., die alle aus der Mitte des 16. Jhs.
stammen und die vor allem in Esslingen, Ulm, Stuttgart, Waiblingen, Tübingen, Schwäbisch Gmünd, Schwä-
bisch Hall und Reutlingen nachgewiesen sind. Auch die Schreibungen und verwendeten Vokabeln weisen auf
eine Entstehung im oberdeutschen Sprachraum hin: v.a. das Wort Leffts (lr) für Lippe bzw. Mund fand nur im
Oberdeutschen Verwendung.
Literatur: Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salVIIIl07.
lr-83v KONRAD BRAUN, GESPRÄCH EINES HOFRATS, Abschrift. >Ain Ge-
spraech aines Hofraths mit zwayen gelertten ainem Theologen vnnd ainem Juristen vnnd
dann ainem Schreiber so zii Letst auch von ongeschicht dartzii körnen, von dem Niirnber-
gischen Fridstand, Regensburgischen Kaiserlichen Mandat, der Protestierenden Stend,
aüffschreiben, wider das kaiserlich Cammergericht, vnnd dem Abschide Jüngst zu Frann-
ckenfurt bethädingt/- PROVERB ■XII■ Der Leffts [obd. für Lippe, hier im Sinne von
Mund] Der Warhait wiirt steet sein Ewigclich ■ [Prv 12,19]< [oben rechts auf dem Rand in
Rötel die Jahreszahl:] 1538.
Die vorliegenden Hs. ist eine Abschrift des Drucks: Ein Gespräch eines Hofrats mit zwei-
en Gelehrten, einem Theologen und einem Juristen, und dann einem Schreiber ..., Mainz:
Ivo Schöffer, 1539 (VD16 B 7201). Autor ist der Rechtsgelehrte und Publizist Konrad
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