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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0369
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Cod. Sal. VIII,108

Braun (um 1495-1563; NDB 2, S. 556), der als Vorkämpfer der katholischen Sache auftrat
und nach der Wiederherstellung der Glaubenseinheit strebte; vgl. zu ihm ausführlich Ma-
ria B. Rössner, Konrad Braun (ca. 1495-1536) - ein katholischer Jurist, Politiker, Kon-
troverstheologe und Kirchenreformer im konfessionellen Zeitalter (Reformationsge-
schichtliche Studien und Texte 130), Münster 1991.

Der Text stellt den Interpretationsstreit in der Frage der „causa religionis“, wie er durch
das Wormser Edikt (1521) sowie den Nürnberger Anstand (23. Juli 1532), das Regens-
burger Mandat (2. August 1532) bzw. den Frankfurter Anstand (19. April 1539) gegeben
war, dar: Hatte das Wormser Edikt die Reichsacht Luthers und das Verbot der Verbrei-
tung seiner Lehren zur Folge, brachten die nachfolgenden Beschlüsse Zugeständnisse Kai-
ser Karls V., der alle Prozesse gegen die Protestierenden „in Sachen, den glauben belan-
gend“ bis zu einem künftigen Konzil bzw. einer Versammlung der Reichsstände aussetz-
te, die Bestimmung, was Religionssachen seien, den Religionsparteien überließ und die
Entscheidung darüber wiederum den Urteilern des Reichskammergerichts überantwor-
tete. Dort hatten die Katholischen die Mehrheit und die altgläubige Auffassung stand
deutlich im Vordergrund. Diese Haltung spiegelt sich auch in der Einleitung des ,Ge-
sprächs’ wider und dahingehend entwickelte Braun auch seinen Dialog. Vgl. zu dieser Sa-
che Rössner, Konrad Braun, S. 51-56. Die nachgetragene Jahreszahl 1538 (T) kann nicht
korrekt sein, denn das ,Gespräch’ bezieht sich auch noch auf den Frankfurter Anstand
vom 19. April 1539 und erschien in der Druckfassung erst zum Ende desselben Jahres in
Mainz bei Ivo Schöffer (um 1500-1555; Christoph Reske, Die Buchdrucker des 16. und
17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet, Wiesbaden 2007, S. 592).

Cod. Sal. VIII,108

Gabriel Feyerabend: Chronik des Klosters Salem (Abschrift)

Papier ♦ 277 Bll. ♦ 25,4 x 20,0 ♦ Süd Westdeutschland • 1833/1840, vor 1848

Fehlerhafte zeitgenössische Paginierung (S. 1-529); S. 1-5 doppelt. Ungezähltes Vorsatz- und Nachsatzblatt. Mit
moderner Paginierung (S. l*-6*, 210a-f, 530*, 531-532, 533*—534*); leere Seiten, Titel und Register nicht ge-
zählt. Schriftraum: ca. 20,5 x 13,0; 21-23 Zeilen. Deutsche Kurrent und als Auszeichnungsschrift für Titel und
Überschriften lateinische Kursive von einer Hand; deutsche Kurrent von anderer Hand für den Schenkungs-
vermerk (1922/1923). Jahreszahlen auf dem Rand ausgeworfen. Die Ss. 117 und 118 fehlen (Vermerk auf Vor-
satzbl. verso: S. 117 u. 118 fehlen Ax. [?] 17.10.77), wodurch Textverlust entstanden ist; laut Inhaltsverzeichnis
(210a) fehlt der Anfang der Regierungszeit Abt Konrads von Enslingen (1311-1337; Helvetia Sacra III/3.1, S.
355f.) von 1311 bis einschließlich 1313. Die Ss. 117/118 waren als Einzelbl. in die Lage eingebunden und gingen
verloren; weitere Einzelbll.: S. 239/240, 329/330, 451/452. Einige wenige Verbesserungen und Ergänzungen von
der Hand des Schreibers. Blauer Vorsatz und Nachsatz, mit weiß bzw. schwarz getupften Zweigen und Blüten
besät. Leicht beschädigter roter Ledereinband (Maroquin?) der Zeit mit Goldprägungen, Stricheisenlinien und
Einzelstempeln; Rückentitel goldgeprägt: CHRONIK/ DES / ehemaligen Reichsstifts / SALMANSWEILER /
VON/Pater G. Feyerabend. Punzierter Goldschnitt. Rechteckiges Signaturschild, modern: Cod. Salem 8,108.

Herkunft: Ohne Olim-Signaturen; Exemplar aus dem Nachlass Markgraf Wilhelms von Baden (1792-1859), als
Geschenk am 21. November 1922 (Vorsatzbl. verso) in die Universitätsbibliothek gelangt. S. 1* Schenkungsver-
merk: Aus dem Nachlasse Seiner Großherzoglichen Hoheit des Markgrafen Wilhelm von Baden der Univer-
sitätsbibliothek Heidelberg von hoch dessen Enkelin Feodora Fürstin zu Leiningen, geborenen Prinzessin zu Ho-
henlohe-Langenburg im November 1922 überwiesen. Feodora (1866-1932) war die jüngste Tochter aus der Ehe
Leopoldines von Baden (1837-1903), der jüngsten Tochter Markgraf Wilhelms, mit Fürst Hermann von Hohen-

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