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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0379
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Cod. Sal. IX,12

gehorsambster erstattimg des in Thaills passibus femweithers erforderten bericht, vnd
guetachtens, hiemit khundt gemacht wirdet. Actum den 20ten July, anno : 1696 : An Die
ober ö st er eich is che Regierung, vnd Hof-Camer abgangen. - 1*T-3*T, 4T, 45T-46*T leer.

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich nicht um eine Fassung der Tiroler Landesord-
nung, sondern es sind die schriftlich gefassten Beschwerdepunkte der Tiroler Landstände,
mit denen sie um die Verbesserung der Lage ersuchten. Denn vor allem seit der Regierung
von Erzherzog Ferdinand Karl (f 1662) und seinem Nachfolger Sigmund Franz (f 1665)
waren die Rechte der Landstände in Tirol umfassend beschnitten worden, nachdem schon
zuvor ihre Funktion sukzessive ausgehöhlt worden war. Vor allem bedeutete die Anglie-
derung an das Kaiserhaus nach dem Aussterben der Tiroler Linie der Fiabsburger 1665
auf längere Sicht gesehen das Ende der Selbständigkeit Tirols und die endgültige Aus-
höhlung der Landesverfassung. Bevor die Landstände 1696 erneute Anstrengungen unter-
nahmen, hatten sie bereits in den Jahren zuvor auf mehreren Landtagen im letzten Jahr-
zehnt des 17. Jhs. versucht, ihre Situation zu verbessern und die alten Rechte wiederzuer-
langen (1691,1693,1694/1695). Grundlage für die Beschwerdeführung der Stände war die
Landes- und ,Ordnung vnd Reformation Güter Policey’, die 1573 von Erzherzog Ferdi-
nand II. (f 1595) erlassen worden war. Vgl. Rudolf Palme, Frühe Neuzeit (1490-1665),
in: Geschichte des Landes Tirol 2, hg. von Josef Fontana u.a., Bozen u.a. 1986, S. 95f.,
135-137, 181-183. Ein Exemplar des Innsbrucker Drucks von 1574 ist in der Universi-
tätsbibliothek Heidelberg vorhanden (Signatur: I 3767-3 Folio RES): New Reformierte
Landsordnung der Fürstlichen Graffschaft Tirol; es stammt aus der Salemer Klosterbi-
bliothek, wie der Besitzeintrag zeigt: B- M■ V- In Salem (S. 1).

Cod. Sal. IX,12

Paulus Engelberger: Böhmische Chronik (des Wenzel Hajek von
Libocan)

Papier * 349 Bll. * 21,4 x 16,7 ♦ Salem • 1769

Zeitgenössische Paginierung (S. 1-642), beginnend mit der ersten Textseite; moderne Paginierung (S. 1*—4*,
643-694). Schriftraum mit Bleistiftrahmung, Zirkellöcher: 16,9 x 11,0; 15-17, in der Regel 17 Zeilen. Zum Teil
kalligraphisch ausgeformte lateinische Kursive von der Hand Paulus Engelbergers; zum Schreiber s. unten. Von
seiner Hand sind auch Cod. Sal. VII,50a, Cod. Sal. VIII,18, VIII,46, VIII,101 und VIII,102. Betreffe und Schlag-
worte als Marginalien. Regelmäßig Seitenreklamanten unten rechts. Brauner Ledereinband der Zeit mit golde-
nem Prägedruck auf dem Rücken. Rückentitel in Goldprägung: BÖHMISCHE CHRONIK. Roter Farbschnitt.
Ovales Signaturschild, modern: Sal. 9,12.

Herkunft: Salemer Ol im-Signaturen; S. 693 und Hinterspiegel jeweils mit ausklappbaren Signaturzetteln: MS.
591 / 9,12 [: Heidelberger Signatur] bzw. BA VII106/MS, Teil der Bibliotheca abbatialis.

Literatur: Schiltegger, Codices Manuscriptos 3, S. 296-298, Nr. 12; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.
de/diglit/ sallXl 2.

S. 3*-677 PAULUS ENGELBERGER, BÖHMISCHE CHRONIK (des Wenzel Hajek
von Libocan). [Titel:] >Böhmische Chronica Von Ursprung der Böhmen, Von ihrer Her-
zogen und Könige, Von der Stätte und Schlösser Fundation und Anfang, und was sich

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