Cod. Sal. X,30 Nr. 5
Cod. Sal. X,30 Nr. 5
,Augurium arithmetico-genethliacum’, Schauspiel
Papier * 8 Bll. * 20,6 x 16,6 * Salem *1715
Moderne Foliierung (1*, 1-6, 7*); Bll. an der äußeren unteren Ecke mit kleinen Ziffern versehen, vermutlich
Hinweis auf die Zeilen- bzw. Verszahlen der jeweiligen Seite. Schriftraum außen durch Knicke begrenzt, mehr-
fach Zeilen über die Begrenzung geschrieben: 16,3-16,8 x 11,7—12,1; 17-20 Zeilen. Lateinische Kursive von einer
Hand; wohl dieselbe Hand wie Cod. Sal. X,30 Nr. 10, 11 II, 12, 14, 17, 19 und 22. Hervorhebungen der Rollen-
namen durch Unterstreichungen. Wenige zeitgenössische Streichungen sowie Ergänzungen und Verbesserun-
gen. Gelegentlich falsche Wortabfolge, durch übergeschriebene Zahlen korrigiert (z.B. 2r/v). Ohne Einband ge-
heftet; Bll. verschmutzt, an den Rändern leicht bestoßen und teilweise eingerissen. Ohne Signaturschild.
Herkunft: Ohne Besitzvermerk und Salemer Olim-Signaturen. l*r mit Heidelberger Signatur: Cod. Salem. 10,
30 nr. 3; ovaler Stempel der Universitätsbibliothek Heidelberg. Geschenk von Karl Christ, Ziegelhausen, an die
Universitätsbibliothek 1919 bzw. 1921. Datierung aufgrund der Angabe l*r: 1713. 16. Julii [Aufführungsda-
tum?].
Literatur: Glaeser, Salemer Gymnasium, S. 125; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salX30_5.
l*r-6r ,AUGURIUM ARITHMETICO-GENETHLIACUM’, Schauspiel, zum Teil ge-
reimte Verse; eventuell mit Musik. [Titel:] >Augurium Arithmetico=Genethliacum Reve-
rendissimo et Amplissimo S: R: J: Prxlato [darüber von gleicher Hand:] Domino Domino
Stephano Abbati Salemitano et cetera oblatum< [mit Rötel unterstrichen:] 1715. 16. Julii.
... 2r >Persome.< Genius Salemii, Genii Justitne, Sapientne et Charitatis, Pythagoras, 3. Ge-
ny Virtutum comites. ... 4T ... Stephano Abbati Salemitano annos vitx ter septendecim nu-
meranti. ... 5r... Stephano pnesuli Salemitano post annos vitx bis septendecim in Abbatem
electo. ... Stephano S: R: J: Pnelato, Salemii et Congregationis Cisterciensis per Superior
Germaniam iam decem ac septem per annos clavum tenenti. ... 6r ... Securä fruitor pace
Salemium, / Saturni redeant aurea tempora, / longum sospite Stephano: / c.eptis sors saveat
blanda negotijs, / ad votumque fluant omnia Stephano, / Vivat vigeat Stephanus. - 1*T, 6T,
7*r/T leer.
In den Stück werden das Leben und die Verdienste des Abtes Stephan I. Jung (reg. 1698—
1725; Helvetia Sacra III/3.1, S. 3711.), der sich vor allem um den Wiederaufbau sowie
die Neugestaltung der Klosteranlage nach der Brandkatastrophe vom 10. März 1697 ver-
dient gemacht hatte, beschrieben und gewürdigt sowie die Glückwünsche des Konvents
überbracht. Grundlage sind christlich-numerologische Betrachtungen auf Basis der Zahl
„17“ (s. oben). Das Festspiel wurde 1715 aufgeführt: Anlass war der 17. Jahrestag der
Abtserhebung von Stephan I., der in diesem Jahr auch seinen 51. Geburtstag feierte (= 3 x
17). Die Wahl zum Salemer Abt fand im Jahr 1698 statt, in dem Jahr also, in dem Stephan
Jung 34 Jahre alt geworden war (= 2 x 17). Die Bedeutung der Zahl „17“ wird in dem
Stück von Pythagoras (P. von Samos, um 570 v. Chr.-nach 510 v. Chr.; DNP 10, Sp. 649-
653) formuliert und eingeleitet: Vis maxima rebus in omnibus numeris inest (T). In seinen
Werken entwickelte Pythagoras verschiedentlich Gedanken zur Zahlenlehre oder -mystik
mit dem Grundsatz „Alles ist Zahl“; vgl. ebd., Sp. 651. Im christlichen Kontext stellte der
Kirchenvater Augustinus (354-430; BBKL 1, Sp. 272-300) die Bedeutung der Zahlen dar:
Für ihn war die 17 eine mystische Zahl, die er in „10“ (Dekalog) und „7“ (sieben Gaben
des Heiligen Geistes) zerlegte und damit das Alte und das Neue Testament symbolisierte.
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Cod. Sal. X,30 Nr. 5
,Augurium arithmetico-genethliacum’, Schauspiel
Papier * 8 Bll. * 20,6 x 16,6 * Salem *1715
Moderne Foliierung (1*, 1-6, 7*); Bll. an der äußeren unteren Ecke mit kleinen Ziffern versehen, vermutlich
Hinweis auf die Zeilen- bzw. Verszahlen der jeweiligen Seite. Schriftraum außen durch Knicke begrenzt, mehr-
fach Zeilen über die Begrenzung geschrieben: 16,3-16,8 x 11,7—12,1; 17-20 Zeilen. Lateinische Kursive von einer
Hand; wohl dieselbe Hand wie Cod. Sal. X,30 Nr. 10, 11 II, 12, 14, 17, 19 und 22. Hervorhebungen der Rollen-
namen durch Unterstreichungen. Wenige zeitgenössische Streichungen sowie Ergänzungen und Verbesserun-
gen. Gelegentlich falsche Wortabfolge, durch übergeschriebene Zahlen korrigiert (z.B. 2r/v). Ohne Einband ge-
heftet; Bll. verschmutzt, an den Rändern leicht bestoßen und teilweise eingerissen. Ohne Signaturschild.
Herkunft: Ohne Besitzvermerk und Salemer Olim-Signaturen. l*r mit Heidelberger Signatur: Cod. Salem. 10,
30 nr. 3; ovaler Stempel der Universitätsbibliothek Heidelberg. Geschenk von Karl Christ, Ziegelhausen, an die
Universitätsbibliothek 1919 bzw. 1921. Datierung aufgrund der Angabe l*r: 1713. 16. Julii [Aufführungsda-
tum?].
Literatur: Glaeser, Salemer Gymnasium, S. 125; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salX30_5.
l*r-6r ,AUGURIUM ARITHMETICO-GENETHLIACUM’, Schauspiel, zum Teil ge-
reimte Verse; eventuell mit Musik. [Titel:] >Augurium Arithmetico=Genethliacum Reve-
rendissimo et Amplissimo S: R: J: Prxlato [darüber von gleicher Hand:] Domino Domino
Stephano Abbati Salemitano et cetera oblatum< [mit Rötel unterstrichen:] 1715. 16. Julii.
... 2r >Persome.< Genius Salemii, Genii Justitne, Sapientne et Charitatis, Pythagoras, 3. Ge-
ny Virtutum comites. ... 4T ... Stephano Abbati Salemitano annos vitx ter septendecim nu-
meranti. ... 5r... Stephano pnesuli Salemitano post annos vitx bis septendecim in Abbatem
electo. ... Stephano S: R: J: Pnelato, Salemii et Congregationis Cisterciensis per Superior
Germaniam iam decem ac septem per annos clavum tenenti. ... 6r ... Securä fruitor pace
Salemium, / Saturni redeant aurea tempora, / longum sospite Stephano: / c.eptis sors saveat
blanda negotijs, / ad votumque fluant omnia Stephano, / Vivat vigeat Stephanus. - 1*T, 6T,
7*r/T leer.
In den Stück werden das Leben und die Verdienste des Abtes Stephan I. Jung (reg. 1698—
1725; Helvetia Sacra III/3.1, S. 3711.), der sich vor allem um den Wiederaufbau sowie
die Neugestaltung der Klosteranlage nach der Brandkatastrophe vom 10. März 1697 ver-
dient gemacht hatte, beschrieben und gewürdigt sowie die Glückwünsche des Konvents
überbracht. Grundlage sind christlich-numerologische Betrachtungen auf Basis der Zahl
„17“ (s. oben). Das Festspiel wurde 1715 aufgeführt: Anlass war der 17. Jahrestag der
Abtserhebung von Stephan I., der in diesem Jahr auch seinen 51. Geburtstag feierte (= 3 x
17). Die Wahl zum Salemer Abt fand im Jahr 1698 statt, in dem Jahr also, in dem Stephan
Jung 34 Jahre alt geworden war (= 2 x 17). Die Bedeutung der Zahl „17“ wird in dem
Stück von Pythagoras (P. von Samos, um 570 v. Chr.-nach 510 v. Chr.; DNP 10, Sp. 649-
653) formuliert und eingeleitet: Vis maxima rebus in omnibus numeris inest (T). In seinen
Werken entwickelte Pythagoras verschiedentlich Gedanken zur Zahlenlehre oder -mystik
mit dem Grundsatz „Alles ist Zahl“; vgl. ebd., Sp. 651. Im christlichen Kontext stellte der
Kirchenvater Augustinus (354-430; BBKL 1, Sp. 272-300) die Bedeutung der Zahlen dar:
Für ihn war die 17 eine mystische Zahl, die er in „10“ (Dekalog) und „7“ (sieben Gaben
des Heiligen Geistes) zerlegte und damit das Alte und das Neue Testament symbolisierte.
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