Cod. Sal. X,30 Nr. 17
Berlin 1994, S. 394-405. Alle Namen innerhalb des Stücks sind als Rätsel oder aus Grün-
den der höfischen Spielerei (?) in Form von Anagrammen gestaltet (s. oben), ohne dass
dabei eine symbolische Bedeutung angestrebt worden wäre; ein Clavis Nomirmm (3r), der
die Auflösung der Namen ermöglicht, ist beigegeben.
Cod. Sal. X,30 Nr. 17
»Mariae custodia invicta’, Schauspiel mit Musik
Papier * 45 Bll. (einschl. Druck) * 20,7 x 16,8 * Salem 1714
Moderne Foliierung (1*, 2-45), Hinterspiegel als letztes Bl. 45 gezählt; Bll. 2-5 Druck. Schriftraum durch Knick
außen begrenzt: 18,1 x 12,6; 19-23 Zeilen, zum Teil über den Schriftraum hinausgehend. Lateinische Kursive
von einer Hand; wohl dieselbe Hand wie Cod. Sal. X,30 Nr. 5, 10, 11 II, 12, 14, 19 und 22. Zeitgenössische
Streichungen, Verbesserungen und zahlreiche Ergänzungen, diese meist als Marginalien mit Verweiszeichen.
Zwischen Bl. 38 und 39 ein Papierstreifen (4,3 x 15,5) mit Verbesserungen zu den Rollen zweier Rustici einge-
bunden, nach Bl. 44 ist der zugehörige überlange Falz zu sehen. Die Rollennamen und zum Teil die Überschrif-
ten sind durch Unterstreichung hervorgehoben. Leichte Bräunungen; Bll. an den Rändern bestoßen. Flexibler
Einband aus marmoriertem Buntpapier, abgegriffen und an den Rändern bestoßen, Rücken aufgerissen. Ohne
Signaturschild.
Herkunft: Ohne Besitzvermerk und Salemer Olim-Signaturen. l*r und Hinterspiegel (= 45r) mit Heidelberger
Signaturen von verschiedenen Händen: Cod. Sal 10, 30 N- 17 bzw. Cod. Salem. 10,30 nr. 17. X mit ovalem
Stempel der Universitätsbibliothek. Geschenk von Karl Christ, Ziegelhausen, an die Universitätsbibliothek 1919
bzw. 1921.
Literatur: Erika Dillmann, Stephan I., Fundamente des Barock. Salem an der Wende zum 18. Jahrhundert, Sa-
lem 1988, S. 12 u. 58 (Teiledition mit Übersetzung: 2. Akt, Szene 1); Glaeser, Salemer Gymnasium, S. 125; Di-
gitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salX30_l7.
2M5r,MARIAE CUSTODIA INVICTA’, SCHAUSPIEL MIT MUSIK, zum Teil Di-
Stichen und gereimete Knittelverse. >Prologus.< Orcus Vulcanum, Martern et Jnvidiam in
Salemijperniciem concitat, cuius tutelam dum Genius Marianus suscipit, Providentia Divi-
na tum Salemio, tum omnibus Marne Clientibus securitatem promittit. ... 42T ... >Epilo-
gus.< Mars et Jinvidia cum Salemio in gratiam redeimt, atque Reverendissimo et Amplis-
simo Natalizanti felicio qineque precantus, quibus e Ccelo Divi Salemij Tutelares adstipu-
lantur. ... 45r Vivat pnesul ter secundus, / vitce cursus sit iucundus, / donec astra votis prona
/ cingant Stephanum corond, / Vivat perennet Stephanus!. - l*r bis auf die Signatur, 1*T, 5T
leer.
Das dem Salemer Abt Stephan I. Jung (reg. 1698-1725; Helvetia Sacra III/3.1, S. 371)
zu seinem fünfzigsten Geburtstag gewidmete Schauspiel thematisiert die Gefährdungen
des Klosters durch die Kriegsläufte und deren Auswirkungen in den Jahren 1697 bis 1714;
ein Ende der Kriegsereignisse brachte der Frieden von Rastatt vom 7. März 1714, dessen
Abschluss am 10. März, dem Jahrestag des großen Klosterbrandes von 1697, in Salem be-
kannt gemacht wurde (Affertur Salemium inopinatus Pacis initce nuntius 10Marty,
quondam ob incendium Salemio funesta., 41T). Die Bedrohungen für das Kloster werden
durch antike Gottheiten personifiziert (Orcus, Vulcanus und Mars), ihnen sind gegen-
übergestellt der Genius Salem, die Gottesmutter Maria als Patronin des Klosters, die se-
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Berlin 1994, S. 394-405. Alle Namen innerhalb des Stücks sind als Rätsel oder aus Grün-
den der höfischen Spielerei (?) in Form von Anagrammen gestaltet (s. oben), ohne dass
dabei eine symbolische Bedeutung angestrebt worden wäre; ein Clavis Nomirmm (3r), der
die Auflösung der Namen ermöglicht, ist beigegeben.
Cod. Sal. X,30 Nr. 17
»Mariae custodia invicta’, Schauspiel mit Musik
Papier * 45 Bll. (einschl. Druck) * 20,7 x 16,8 * Salem 1714
Moderne Foliierung (1*, 2-45), Hinterspiegel als letztes Bl. 45 gezählt; Bll. 2-5 Druck. Schriftraum durch Knick
außen begrenzt: 18,1 x 12,6; 19-23 Zeilen, zum Teil über den Schriftraum hinausgehend. Lateinische Kursive
von einer Hand; wohl dieselbe Hand wie Cod. Sal. X,30 Nr. 5, 10, 11 II, 12, 14, 19 und 22. Zeitgenössische
Streichungen, Verbesserungen und zahlreiche Ergänzungen, diese meist als Marginalien mit Verweiszeichen.
Zwischen Bl. 38 und 39 ein Papierstreifen (4,3 x 15,5) mit Verbesserungen zu den Rollen zweier Rustici einge-
bunden, nach Bl. 44 ist der zugehörige überlange Falz zu sehen. Die Rollennamen und zum Teil die Überschrif-
ten sind durch Unterstreichung hervorgehoben. Leichte Bräunungen; Bll. an den Rändern bestoßen. Flexibler
Einband aus marmoriertem Buntpapier, abgegriffen und an den Rändern bestoßen, Rücken aufgerissen. Ohne
Signaturschild.
Herkunft: Ohne Besitzvermerk und Salemer Olim-Signaturen. l*r und Hinterspiegel (= 45r) mit Heidelberger
Signaturen von verschiedenen Händen: Cod. Sal 10, 30 N- 17 bzw. Cod. Salem. 10,30 nr. 17. X mit ovalem
Stempel der Universitätsbibliothek. Geschenk von Karl Christ, Ziegelhausen, an die Universitätsbibliothek 1919
bzw. 1921.
Literatur: Erika Dillmann, Stephan I., Fundamente des Barock. Salem an der Wende zum 18. Jahrhundert, Sa-
lem 1988, S. 12 u. 58 (Teiledition mit Übersetzung: 2. Akt, Szene 1); Glaeser, Salemer Gymnasium, S. 125; Di-
gitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salX30_l7.
2M5r,MARIAE CUSTODIA INVICTA’, SCHAUSPIEL MIT MUSIK, zum Teil Di-
Stichen und gereimete Knittelverse. >Prologus.< Orcus Vulcanum, Martern et Jnvidiam in
Salemijperniciem concitat, cuius tutelam dum Genius Marianus suscipit, Providentia Divi-
na tum Salemio, tum omnibus Marne Clientibus securitatem promittit. ... 42T ... >Epilo-
gus.< Mars et Jinvidia cum Salemio in gratiam redeimt, atque Reverendissimo et Amplis-
simo Natalizanti felicio qineque precantus, quibus e Ccelo Divi Salemij Tutelares adstipu-
lantur. ... 45r Vivat pnesul ter secundus, / vitce cursus sit iucundus, / donec astra votis prona
/ cingant Stephanum corond, / Vivat perennet Stephanus!. - l*r bis auf die Signatur, 1*T, 5T
leer.
Das dem Salemer Abt Stephan I. Jung (reg. 1698-1725; Helvetia Sacra III/3.1, S. 371)
zu seinem fünfzigsten Geburtstag gewidmete Schauspiel thematisiert die Gefährdungen
des Klosters durch die Kriegsläufte und deren Auswirkungen in den Jahren 1697 bis 1714;
ein Ende der Kriegsereignisse brachte der Frieden von Rastatt vom 7. März 1714, dessen
Abschluss am 10. März, dem Jahrestag des großen Klosterbrandes von 1697, in Salem be-
kannt gemacht wurde (Affertur Salemium inopinatus Pacis initce nuntius 10Marty,
quondam ob incendium Salemio funesta., 41T). Die Bedrohungen für das Kloster werden
durch antike Gottheiten personifiziert (Orcus, Vulcanus und Mars), ihnen sind gegen-
übergestellt der Genius Salem, die Gottesmutter Maria als Patronin des Klosters, die se-
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