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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0439
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Cod. Sal. X,30 Nr. 24

dixistis, pauca fuisse, reor. ... 19r >Poeta.< Hxc ait. Aonides concordi barbyta votö / imbu
ere accelerant, et bona cuncta vovent. ... Durnque ego Castaliis mea jungier ardeo votis, /
jam satis, Aonidmn vota probdsse, fnit. - l*r bis auf Signatur, 1*T, 2T, 19T, 20*r-21*r, 21“'T
bis auf Signatur leer.

Nach einer Vorrede der Salemer Novizen und Gymnasiasten folgt ein einleitendes Ge-
dicht, das vor allem die Entwicklung im Siebenjährigen Krieg schildert, insonderheit die
Eröffnung des Reichskriegs und die europäischen Koalitionenbildungen gegen Preußen,
das im August 1756 ohne vorherige Kriegserklärung den Dritten Schlesischen Krieg be-
gonnen hatte. Dann verherrlichen die neun Musen Kleio, Melpomene, Terpsichore, Tha-
leia, Euterpe, Erato, Urania, Polyhymnia und Kalliope jeweils mit einem Anselm IE zuge-
schriebenem Epitethon, das aus ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich stammt, den Abt.
Insgesamt ist das Werk als Wettstreit konzipiert, bei dem die verschiedenen Musen versu-
chen, sich gegenseitig zu übertreffen, Abt Anselm zu rühmen und dessen Leistungen zu
würdigen. Den Schluss bildet der Dichter, der Poeta, mit einer Zusammenfassung, die ü-
berschwänglich die Bedeutung Abt Anselms II. hervorhebt und ihn hochleben lässt: Vivat
jo Anselmus! ... Rex Salemi vivat, Salemi Pater Optimus Jdem, / vivat jo, et leetos [!] sen-
tiat usqne dies! (19r).

Anlass für dieses panegyrischen Werk war, wie aus der Vorrede hervorgeht, der „Ordens-
namenstag“ Anselms II. am 24. April, dem Gedenktag für den heiligen Anselm von Can-
terbury (zu diesem BBKL 1, Sp. 182-184).

Cod. Sal. X,30 Nr. 24

,Annus apocalypticus’, Schauspiel mit Musik

Papier * 6 Bll. * 28,6 x 19,6 * Salem • 1755

Moderne Foliierung (1*, 2-6). Schriftraum; Titel: 24,3 x 18,8, 19 Zeilen; Text: 15,8-16,5 x 15,8-18,3, 16 Zeilen.
Lateinische Kursive sowie für das Titelbl. und die Überschriften lateinische Kursive und Minuskel, Kapitalis
und eine kalligraphisch gestaltete lateinische Majuskel mit kursiven Elementen von einer Hand. Rubrizierungen
der Versalien, Namen, Epitheta und Überschriften. Reste von Linierungen auf dem Titel und teilweise bei den
Überschriften erkennbar. Rollennamen durch Rubrizierung hervorgehoben. Leichte Bräunungen; bei starken
Tintenstrichen leicht einsetzender Tintenfraß. Vorder- und Hinterspiegel mit roten Farbresten. Geprägter Bro-
katpapie rum schlag, rot und gold, mit Blumen- und Früchtedarstellungen (u.a. Nelken, Tulpen, Granatäpfel und
Trauben). Libell mit einer aus rot-, blau-, silber- und goldfarbigen (verblasst) Seidenfäden gedrehten Schnur ge-
heftet. Einband leicht abgerieben und verschmutzt; Ecken leicht bestoßen, zum Teil eingerissen. Ohne Signatur-
schild.

Herkunft: Ohne Besitzvermerk und Salemer Olim-Signaturen. l*r und 6V mit Heidelberger Signaturen von ver-
schiedenen Händen: Cod. Sal. 10,30 N- 24 bzw. Cod. Salem. 10,30 nr. 24. 2r mit ovalem Stempel der Univer-
sitätsbibliothek. Geschenk von Karl Christ, Ziegelhausen, an die Universitätsbibliothek 1919 bzw. 1921.

Literatur: Schlechter, Bodensee, Nr. 49, S. 48; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salX30_24.

2r-6r ,ANNUS APOKALYPTICUS’, Schauspiel mit Musik; zum Teil gereimte Verse.
[Titel:] >ANNUS APOCALYPTICUS REVERENDJSSJMO & EXCELLENTJSSJMO
S. R. I. PRALLATO Domino Domino ANSELMO II. Regii Imperialis Exempti ac Consi-
storialis Monasterii B.V.M. in Salem ABBATI VIGILANTISSIMO, Utriusque Ss. C.esa-
reo-Regix Maiestatis CONSILIARIO ACTUALIINTIMO, Reverendissimi Abbatialis

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