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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0450
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Cod. Sal. X,35

Der Text bietet eine Diskussionsvorlage mit Materialien auf Grundlage der ,Institutionen’
Justinians I. (um 482-565; BBKL 3, Sp. 895f), der als Kaiser vor allem durch die von ihm
529 veranlasste Sammlung und Kodifikation des römischen Rechts, dem seit der Mitte des
f3. Jahrhunderts sogenannten Corpus Iuris Civilis, bekannt wurde. Die ,Institutionen’
bilden ein juristisches Lehrbuch zur Einführung in das Corpus, das von Justinian gleich
mit veröffentlicht wurde und somit besondere Autorität hat. Vorbild sind die Institutio-
nen des Juristen Gaius (gest. nach 180; DNP 4, Sp. 737f.). Eine Gliederung erfolgt nach
De Personis (Personen- und Familienrecht), De Rebus (Vermögensrecht) und De Actioni-
bus (Prozessrecht). Die hier dargelegten Rechtspunkte wurden am 15. Juli 1783 im Klos-
ter diskutiert.

I2r/v POSITIONES. Dieses Bl. ist Teil der ersten Positiones zum Lehens- und Kriminal-
bzw. Strafrecht; s. dort.

Cod. Sal. X,35

Positiones ex jure

Papier -1 + 8+1 Bll. • 34,2-35,3 x 22,5-23,4 • Salem • 1790, 1802

Moderne Foliierung (1-8); Vorsatz- und Nachsatzbl. nicht gezählt. Schriftraum: 29,5-31,8 x 20,8-22,5; 18-38,
meist 33-35 Zeilen. Lateinische Kursive und lateinische Minuskel der Zeit von zwei verschiedenen Händen.
Vereinzelt zeitgenössische Rasuren und Verbesserungen; gelegentlich Hervorhebungen durch Unterstreichun-
gen. Teilweise Bräunungen und Durchschlagen der Tinte. Bll. ursprünglich lose, daher Ränder teilweise besto-
ßen und eingerissen, zum Teil gefaltet. 1910 in Heidelberg durch den Universitätsbuchbinder Carl Hohmeister
gebunden; der heute erste Faszikel ist fälschlich zwischen Titelbl. und Text des zweiten Faszikels gebunden
worden. Dunkelbraun marmorierter Pappeinband mit Leinenrücken und -ecken. Rückenschild ohne Titel, aber
mit Bleistifteintrag vorne unten rechts: 33. Älteres Signaturschild entfernt; Kleberreste. Vorne unten links ovales
Signaturschild, modern: Sal. 10,35.

Herkunft: Ohne Salemer Olim-Signaturen. lr Heidelberger Signatur: Cod. Salem. 10,35; lv runder Stempel der
UB Heidelberg. Hinterspiegel mit Heidelberger Signatur: Cod. Sal. 10, 35. Geschenk des GLA Karlsruhe 1910;
Vignette mit Schenkungsvermerk auf Vorderspiegel. Querovaler Stempel des Heidelberger Buchbinders Carl
Hohmeister auf dem Hinterspiegel.

Literatur: Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salX35.

fr, 6-8T POSITIONES. [Titelbl.:] >Positiones ex Jure Naturae.< [der Text setzt ein 6r:]
>Positiones ex Jure Naturae. § I. De jure natune in zenere. < ... >5II. Jura hominis in statu
sociali universali.< ... 7r... >5 III. De Societatibus particularibus.< ... 8r ... >5 IV. De Jure
Gentium. < ... 8T ... Ad Diem 9 Januarij 1802 Horis ante et post meridiem consuetis. - 1T bis
auf den Stempel der Universitätsbibliothek leer.

Der Text umfasst in vier Paragraphen 37 juristische Thesen zum Natur- und Völkerrecht;
dabei sind die Thesen gegliedert nach allgemeinen Punkten zum Naturrecht, nach den
Rechten der Menschen bezüglich ihrer allgemeinen Freiheiten und, damit verbunden, ih-
rer Vertragsfähigkeit sowie den Rechten in den gesellschaftlichen Gruppierungen, denen
sie angehören; der vierte Paragraph enthält Thesen zum Völkerrecht und legt hier den

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