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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0451
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Cod. Sal. X,36

Schwerpunkt vor allem auf Fragen, die Krieg und Frieden bzw, Friedensverträge betref-
fen. Diskutiert wurden diese Positiones am 9. Januar 1802.

2r-5T POSITIONES. >Positiones ex Jure Naturae et Gentium. Praecognita.< I. Non illttd
modo Jus Naturae, ... T >Sectio I. Jus Naturae extra sociale. 5- /. Jus naturale absolutum.<
... >5- II. Jus naturale hypotheticum.< ... 3r... >5- III. Jus naturale Belli.< ... 3V ... >Sectio
II. Jus Naturale Sociale. §. I. Jus sociale universale.< ... 4r ... >5- II. Jus sociale domesti-
cmn.< ... 4T >5- III. Jus sociale Civitatis.< ... 5r... >Sectio III. Jus Gentium §. I. Jus Gen-
tium absolutum.< ... >§. II. Jus Gentium hypotheticnm.< ... 5T ... >5- HI. Jus Gentium Bel-
li.< ... Proponuntur ad diem 22 Decembris horis ante meridiem consuetis. 1790.

Der Text ist in drei Sektionen gegliedert, die wiederum jeweils drei Paragraphen umfas-
sen. Er präsentiert in 71 Punkten Thesen zum Natur- und Völkerrecht, die im Wesentli-
chen eine vergleichbare Gliederung wie oben aufzeigen. Einzig das Kriegsrecht wird aus-
führlicher diskutiert, als dies bei den Positiones des obigen Faszikels der Fall ist; so wird
beispielsweise ein „Naturrecht“ auf Krieg postuliert für den Fall einer laesio. Tag der
Disputation war der 22. Dezember 1790.

Grundlage für die Zusammenstellung der Thesen war offenbar Hugo Grottus, De Jure
Belli ac Pacis libri tres, Paris 1625, 2. Aufl. Amsterdam 1631, wie sich aus den beigefügten
Kommentaren und Zitaten wahrscheinlich machen lässt. Grotius (1583-1645; BBKL 17,
Sp. 505-508) galt als einer der intellektuellen Gründungsväter des Souveränitätsgedan-
kens, der Naturrechtslehre sowie des Völkerrechts und war in seinen politischen und juri-
stischen Vorstellungen ein Gegenpol zu Machiavelli (1469-1527; BBKL 5, Sp. 524-529).
Seine Arbeiten wurden bis zur Französischen Revolution rege rezipiert.

Cod. Sal. X,36

Theses ex jure ecclesiastico

Papier * 1 + 100 + 1 Bll. * Salem, St. Gallen u. St. Urban • 1689, um 1765-1802

Hs. aus 32 Faszikel zusammengesetzt, wobei Faszikel I drei Abschnitte aufweist: I. Bll. 2-29, La. Bll. 2-9, I.b.
Bll. 10-23, I.c. Bll. 24-29; II. Bll. 30-31; III. Bll. 32-33; IV. 34-37; V. Bll. 38^13; VI. Bll. 44-45; VII. Bll. 46-47;
VIII. Bll. 48-49; IX. Bll. 50-51; X. Bll. 52-53; XI. Bll. 54-55; XII. Bl. 56; XIII. Bll. 57-59; XIV. Bll. 60-61; XV.
Bll. 62-63; XVI. Bll. 64-67; XVII. Bll. 68-69; XVIII. Bll. 70-71; XIX. Bll. 72-73; XX. Bll. 74-75; XXI. Bll. 76-
77; XXII. Bll. 78-79; XXIII. Bll. 80-81; XXIV. Bll. 82-83; XXV. Bll. 84-85; XXVI. Bll. 86-87; XXVII. Bll. 88-
89; XXVIII. Bll. 90-91; XXIX. Bll. 92-93; XXX. Bll. 94-95; XXXI. Bll. 96-98; XXXII. Bll. 99-100. Moderne
Foliierung (1-100); modernes Vorsatz- und Nachsatzbl. nicht gezählt. Lateinische Kursive der Zeit von ver-
schiedenen Händen. Bll. ursprünglich lose in einzelnen Faszikeln, daher Ränder teilweise bestoßen und einge-
rissen, zum Teil ausgebessert; Bll. zum Teil gefaltet, verschiedentlich verschmutzt und angestaubt. 1910 in Hei-
delberg durch den Universitätsbuchbinder Carl Hohmeister gebunden, teilweise fehlerhaft (s. I.c.). Teilweise
Bräunungen und Durchschlagen der Tinte; zum Teil Tintenfraß mit Ausbrüchen. Dunkelbraun marmorierter
Pappeinband mit Leinenrücken und -ecken. Rückenschild ohne Titel, aber mit Bleistifteintrag unten rechts: 36.
Älteres Signaturschild entfernt; Kleberreste. Vorne unten links ovales Signaturschild, modern: Sal. 10,36.

Herkunft: Ohne Salemer Olim-Signaturen. lr Heidelberger Signatur: Cod. Salem. 10,36; lv zwei runde Stempel
der Universitätsbibliothek Heidelberg. Hinterspiegel mit Heidelberger Signatur: Cod. Sal. 10, 36. Geschenk des
GLA Karlsruhe 1910; Vignette mit Schenkungsvermerk auf Vorderspiegel. Querovaler Stempel des Heidelber-
ger Buchbinders Carl Hohmeister auf dem Hinterspiegel.

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