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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0529
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Cod. Sal. X,44a

der besten Vertreter des gelehrten Benediktinertums der ausgehenden Barockzeit; be-
kannt wurde er vor allem durch seine liturgie- und musikgeschichtlichen Forschungen so-
wie durch seine dreiteilige ,Historia Nigrae Silviae’ (1783-1788). Auf seine Initiative geht
das groß angelegte Projekt der „Germania sacra” zurück. Vgl. ausführlich Georg Pfeil-
schifter, Fürstabt Martin Gerbert von St. Blasien, in: ZGO 67,1913, S. 273-315.

Bei der vorliegenden Hs. handelt es sich um eine Abschrift der sankt-blasianischen Bi-
bliothekssystematik, die möglicherweise für die Vorarbeiten zu Matthias Schiiteggers
groß angelegter Neuinventarisierung und -katalogisierung der Salemer Klosterbibliothek
angefertigt wurde; vgl. dazu auch Cod. Sal. X,44a bzw. die endgültige Schiitegger-
Systematik in Cod. Sal. XI,26a.

Cod. Sal. X,44a
Bibliothekssystematik, lat.

Papier * 12 Bll. * 35,6 x 22,6 * Salem * nach (?) 1783

Moderne Foliierung (1*, 2-10, 11*—12*). Lateinische Kursive der Zeit von einer Haupthand (wie Cod. Sal.
X,44); verschiedene Verbesserungen und Nachträge durch andere Hände. Schriftraum: 23,4-33,4 x 13,4-20,1; im
systematischen Teil tabellenförmig angelegt, daher zum Teil stark differierende Zeilenzahlen. Papierlibell, Rü-
ckenfalz durch buntbedruckten Papierstreifen verstärkt, ohne Einband, liegt lose in einer Aktenmappe. Vorne
unten links ovales Signaturschild, modern: Sal. 10,44-.

Herkunft: Ohne Olim-Signaturen; ehemaliges Signaturschild auf dem Aktendeckel vorne oben links entfernt.
l*v Heidelberger Signatur: 10,44a\ X querovaler Stempel der Universitätsbibliothek Heidelberg. Zeitliche Ein-
ordnung und Entstehungsort aufgrund des Wzs.: Heilige Drei Könige (Ravensburg, letztes Viertel des 18. Jhs.);
vgl. Cod. Sal. X,44.

Literatur: Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salX44a.

2t-10t BIBLIOTHEKSSYSTEMATIK. >Ordo Classium ac Titnlornm.<. Es folgt die Ü-
bersicht über die Aufteilung in die Classes und Tituli. 3T-10T Übersicht über die Divisio-
nes Titulorum der einzelnen Klassen mit den zugehörigen Signatur#. Der Bibliotheksbe-
stand wird dabei in sechs Classes geliedert: 3T-5T Classis I. T. Theologia. 5T-6r Classis II. I.
Jurisprudentia. 6T-7T Classis III. P. Philosophia. 7T-9r Classis IV. H. Historia. 9r—10r
Classis V. FL Philologia. 10T Classis VI. R. Libri Rariores, worunter auch die Hss. gefasst
werden. Jede Classis ist ihrerseits in eine verschieden große Anzahl von Tituli unterteilt,
jeder Titulus wiederum in Divisiones. Jede Classis hat eine eigene mnemotechnisch ange-
legte Signatur, die Tituli bzw. Divisiones werden durch Großbuchstaben respektive römi-
sche Zahlzeichen angeschlossen, beispielsweise TA I. für Theologia, Hierographia, Sacra
Biblia (3T).

Möglicherweise handelt es sich bei der vorliegenden Systematik um einen ersten Entwurf
Schiiteggers für eine Systematik der Salemer Klosterbibliothek. Dafür würden die zahlrei-
chen Verbesserungen und Nachträge innerhalb der Systematik sprechen. Vgl. auch Cod.
Sal. X,44 bzw. die endgültige Schiltegger-Systematik in Cod. Sal. XI,26a, die ebenfalls die
oben genannten Hauptabteilungen aufweist, wenngleich mit kleineren Unterschieden in
der Anordnung. - l*r (bis auf Signatur), 1*T, lT':'r-12*T leer.

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