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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Editor]; Steiger, Uli [Oth.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0568
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Cod. Sal. XI,50

post er um. observanda.< 5r Anweisung des Abtes zur sofortigen Rückgabe der vor und
nach dem Tod des Paters Maximilian (Bibliothekar in Salem?; nicht genannt in Walter,
Totenbuch) ohne Erlaubnis entnommenen Bücher. - 5T leer.

Die von Abt Kostantin erlassene Bibliotheksordnung galt für den damaligen Bibliothekar
und dessen Nachfolger und sollte die bei der Ausleihe eingetretenen Missstände beheben.
In sechs Punkten wird eine Benutzerordnung formuliert, die zunächst die allgemeinen
Bedingungen für die Bibliotheksbenutzung auflistet und dann u.a. festschreibt, dass ohne
die Erlaubnis des Abtes kein Buch aus dem Kloster ausgeliehen werden dürfe, da dies in
den vergangenen Jahren ad imestimabile Monasterii damnum, et Lesionem S. paupertatis
(3T) geführt habe, dass der Bibliothekar zum Zwecke des Studiums den Konventualen den
Zugang zu den Büchern zu ermöglichen habe, dass bei Entnahme von Büchern sowohl
ein Stellvertreter eingestellt als auch der Name des Entleihers in ein Register eingetragen
werden müsse, dass entliehene Bücher nicht an Dritte weitergegeben werden dürften und
dass die Bücher nur über den Bibliothekar zurückgegeben werden dürften, um durch ei-
genhändiges Einstellen einer möglichen Unordnung der Bibliothek vorzubeugen. Dar-
über hinaus fallen die Bücher eines Mönches nach seinem Tod der Klosterbibliothek zu.
Abschließend werden die Bestimmungen über den Umgang mit den libri inutiles aufge-
führt.

Möglicherweise war der Libell das Handexemplar des Bibliothekars, wie die Gebrauchs-
spuren vermuten lassen. Eine Abschrift der beiden Texte befindet sich als Anweisung für
die Salemer Bibliothekare in dem von Humbert Pfeiler 1739 bis 1742 erstellten Biblio-
thekskatalog (Cod. Sal. XI,42, 9*r-10*r).

Cod. Sal. XI,50

Inhaltsverzeichnis einer Bibliothekssystematik, lat.

Papier • 38 Bll. • 37,9-38,3 x 24,0 • Wien (?) • 2. Hälfte 18. Jh., um 1770/1775 (?)

Vier geheftete Faszikel ohne Zählung. Schriftraum: 33,6-34,5 x 22,6-23,0; 3 bzw. 17-40 Zeilen. Lateinische Kur-
sive einer Schreiberhand aus der Zeit; dieselbe Hand wie der Katalogteil von Cod. Sal. VIII,33, 52r-304v. Bei
Faszikel 1 sind oben in der Mitte alle Bll. ca. 2,5 tief eingerissen; unfachmännisch mit Klebeband repariert. Die
vier Faszikel sind lose in eine moderne Kassette eingelegt; auf dem Rücken und dem Vorderdeckel je ein ovales
Signaturschild, modern: Sal. XI,50 bzw. Sal. XI50.

Herkunft: Gelangte wohl 1775 (aus Wien?) nach Salem, s. Cod. Sal. VIII,33; auf eine Entstehung der Hs. außer-
halb Salems würde das Wz.: Jagdhorn im Wappenschild, darüber eine Krone, darunter ein Bienenkorb (?) und
die Beischrift GROS ULLERSDORF (heute: Velke Losiny, Bez. Sumperk, Tschechien), hindeuten. Ohne Sa-
lemer Olim-Signaturen; lr des ersten Faszikels trägt oben und unten rechts die Heidelberger Signatur Cod. Sal.
XIy.50 sowie unten zentriert den rechteckigen Prägestempel der Universitätsbibliothek.

Literatur: Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salXl50.

INHALTSVERZEICHNIS EINER BIBLIOTHEKSSYSTEMATIK. Faszikel 1, 4 Bll.
>Conspectns< >Pars I. Historiam litterariam exhibens.<. Faszikel 2, 18 Bll. >Pars II His-
toriam tarn Sacram quam profanam, huiusque adminicula, Geographiam, Genealogiam,
artem Heraldicam, et Chronologiam complectens.<. Faszikel 3, 8 Bll. >Conspectus.< >Pars

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