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„Quitantzen", „Urfächten", Schuldbriefe mit und ohne Sicherung durä>
„itcystunq" und Bürgcn, Kausbricfc, „Sprirch'bricfe" (Urtheile von Scbied»
richtcrn), Gelcitsbricfe, Lchenbriefe und zwar über crbliche Leihe und Zeit-
pacht, Urtheilsbriefe, „Leibdingbricfe". Den Schluß bildet dic Abtheilunz
„Berweißbrief, hcyratsanlaß unn ander verschrcibung", welche eine Nacb-
lese verschiedenartiger Dinge enthält.
Ein großer Tbeil dicser Urkunden scheint nicht singirt, sondern aw
dem Leben genommen zu sein. In sehr viclen ist die Bezeichnung dn
Personen und Localitaten erbaltcn, und diese lciten uns in das südwcstlicke
Deutsästand und in dic Schweiz. Dcr Breisgau, Basel, Bern, Solotimrn,
Zürich, Biel, Baden (bei Zürich), der Schwarzwald, Graf Eberbard ven
Württemberg, Ulrich von Rcchberg zu Twhcn - Rechbcrg, dic Grafcn zu
Dettingen, die Herzöge von Bayern, Ingolstadt, Nürnberg, Siegmund
Herzog von Destreich (Landesherr in Border-Oestreich), wcrden wiederbell
genannt; aber auch uördlichcre Städtc, wie Erfurt und Arnstadt, kommen
vor. In dem Berzeichniß der Titulaturcn ist cbenfallö das südlicheDeutsch-
land überwiegend; jedoch auch das nördliche und sogar der König ven
Dänemark ist berückstchtigt, wcicher als „Künig zu Norwcden, Tenmimrck
und dcr Götten, Graf zu Alteubnrg und Delmenorff" titulirt wird
Auch an einem grobcn Briefe dcs Kaisers an den „Türggen", dem sei»
„vcrdammtcr und unwarcr Glaube" und sein „versteintes Herz" vorge-
halten und ein Kreuzzug angekündigt wird, fchlt es nicht.
Der unbekanntc Berfasscr hat zu dcr Urkundensammlung nicbo
Eigcnes hinzugcthan. Nur die voraufgeschickten beiden Thcile entbalte»
sclbstsländige Arbeitcn, jedoch nicht juristischer Art.
Das Bedürfniß, wclches der Berfasser befricdigen will, ist das dcc
Laicn und dcs Notars in außergerichtlichen Geschäften. Er führt jie do
an die Pforten dcs Gcrichks mit den Formeln der Bollmachtcn und Gcrichm
ablehnungen; nur die Formularc der Urtkcilsbricfe übcrschreiteu d>cb
e, sonst kommcn gerichtliche Handlungcn nicht vor.
In dem gesammten Urkundenmatcrial ist von dcn fremden Rcchtc»-
insbcsvudere vom Römischen Rechte, wenig zu bemerkcn. Da wo mcmI'
am chestcn erwarten sollte, in dcn Kaus- und Schuldbricfen, finden
nicht die sonst so beliebtcn, dem Römischcn Rechte entlehnten Gauteb»
wegcn luesio euvrium, heimlichcr Fehler, exvviitio non iiumorut^
lieeuiiirie u. s. w. Dic Hastung wcgen Eviction („Ansprach") wird allcv
dings ausgesprochcn, abcr ohne dcn tcchnischen Ausdruck zu gebrauchcn u>"
„Quitantzen", „Urfächten", Schuldbriefe mit und ohne Sicherung durä>
„itcystunq" und Bürgcn, Kausbricfc, „Sprirch'bricfe" (Urtheile von Scbied»
richtcrn), Gelcitsbricfe, Lchenbriefe und zwar über crbliche Leihe und Zeit-
pacht, Urtheilsbriefe, „Leibdingbricfe". Den Schluß bildet dic Abtheilunz
„Berweißbrief, hcyratsanlaß unn ander verschrcibung", welche eine Nacb-
lese verschiedenartiger Dinge enthält.
Ein großer Tbeil dicser Urkunden scheint nicht singirt, sondern aw
dem Leben genommen zu sein. In sehr viclen ist die Bezeichnung dn
Personen und Localitaten erbaltcn, und diese lciten uns in das südwcstlicke
Deutsästand und in dic Schweiz. Dcr Breisgau, Basel, Bern, Solotimrn,
Zürich, Biel, Baden (bei Zürich), der Schwarzwald, Graf Eberbard ven
Württemberg, Ulrich von Rcchberg zu Twhcn - Rechbcrg, dic Grafcn zu
Dettingen, die Herzöge von Bayern, Ingolstadt, Nürnberg, Siegmund
Herzog von Destreich (Landesherr in Border-Oestreich), wcrden wiederbell
genannt; aber auch uördlichcre Städtc, wie Erfurt und Arnstadt, kommen
vor. In dem Berzeichniß der Titulaturcn ist cbenfallö das südlicheDeutsch-
land überwiegend; jedoch auch das nördliche und sogar der König ven
Dänemark ist berückstchtigt, wcicher als „Künig zu Norwcden, Tenmimrck
und dcr Götten, Graf zu Alteubnrg und Delmenorff" titulirt wird
Auch an einem grobcn Briefe dcs Kaisers an den „Türggen", dem sei»
„vcrdammtcr und unwarcr Glaube" und sein „versteintes Herz" vorge-
halten und ein Kreuzzug angekündigt wird, fchlt es nicht.
Der unbekanntc Berfasscr hat zu dcr Urkundensammlung nicbo
Eigcnes hinzugcthan. Nur die voraufgeschickten beiden Thcile entbalte»
sclbstsländige Arbeitcn, jedoch nicht juristischer Art.
Das Bedürfniß, wclches der Berfasser befricdigen will, ist das dcc
Laicn und dcs Notars in außergerichtlichen Geschäften. Er führt jie do
an die Pforten dcs Gcrichks mit den Formeln der Bollmachtcn und Gcrichm
ablehnungen; nur die Formularc der Urtkcilsbricfe übcrschreiteu d>cb
e, sonst kommcn gerichtliche Handlungcn nicht vor.
In dem gesammten Urkundenmatcrial ist von dcn fremden Rcchtc»-
insbcsvudere vom Römischen Rechte, wenig zu bemerkcn. Da wo mcmI'
am chestcn erwarten sollte, in dcn Kaus- und Schuldbricfen, finden
nicht die sonst so beliebtcn, dem Römischcn Rechte entlehnten Gauteb»
wegcn luesio euvrium, heimlichcr Fehler, exvviitio non iiumorut^
lieeuiiirie u. s. w. Dic Hastung wcgen Eviction („Ansprach") wird allcv
dings ausgesprochcn, abcr ohne dcn tcchnischen Ausdruck zu gebrauchcn u>"