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ringerer Bedeutung, weil sie nicht mehr zur Litcratur des römischen Rechts
gezählt werden können; ja cs laffen sich sogar in der höchst eigenthümlichen
Behandlung der Rechtssragen die römischen Grundsatze oft kaum wieder er-
kennen.
Es mögen daher einige allgemeinere Angaben hier genügen.
Die ältcsten Traktate dieser Art sind, so viel bekannt, diejenigen, welche
sich in der ersten Gesammt-Ausgabe von Gerson's Werken*) D. IV. kol.
185 bis 280 gesammelt finden.
Hönrioi äe Ilassiu truotutus <1ö eontruetibus et <1o oriAius
eonsuunr (kol. 185 bis 224»), welcher in die zwei genannten Theile zer-
sällt, daher auch bisweilen als „T'ruotutus biportitus" bezeichnet. Der
erste Theil cnthält 50, der zweitc 38 Capitel. Der berühmte Theologe
Heinrich von Langenstein **), nach seinem Geburtsortc in Hessen ge-
nannt, hat einen grvßen Theil seincs Lebens an der Pariser Universität zu-
gebracht, und stand hier in so hohem Ansehen, daß ihm die einslußreiche und
einträgliche Ttclle dcs Vice-Kanzlers zufiel. Die Berwickelungen, in welche
die Universität in Fvlgc der Kirchcnspaltung gerieth, veranlaßten ihn, im
Iahre 1383 Paris zu verlassen. Noch in demsclben Iahre ward er für
die Univcrsität Wien gewonnen, und hicr, mit seinem Frcunde Heinrich
von Ovta, dcr Begründcr der thcologischen Facultät. Cr starb in seinem
72. Lebensjahrc am 11. Febr. 1307.
Ilonriei clo II o v t u Druetutus clo vontruetibus. kol. 224 u bis
253 b. Der schon genannte Freund Hcinrichs von Langenstein aus Oyta
in Ostfricsland***) scheint mit Icnem seine Ttudicn in Paris gemacht zu
haben, und ist dort als Lchrer aufgetreten. In den Iahren 1372 bis
1378 war er Profcssor in Prag, ging dann wiedcr nach Paris, und zog
von hier im Iahre 1383 mit seincm Freunde nach Wien. Er überlcbte
di-esen nur wenige Monatc.
,1 o b u n u i s 6er 80u truetutus ele eoutruetibus. (kol. 254ubis
') dÄloll. 1483. 1484. tol. IIWii tc'e. 7621. Münche».
Bgl. ttber ihn A s ch bach, Gesch. der Wiener Univcrsität. Z. 366 bis 402. Die
S. 308 gcmachten Angaben ttber den Dr»ot»tiis cie eontrnetibiis stinimen mit dem mir
Norliegcnden Druck nickt genau ttberein. Die Frage: „cinrirs pLiiporcs omuiiiixti snvt
clivitidiis iii polieüs?" ist hier Ueberschrift des V. I osp. 4.
'") Aschbach a. a. O. S. 402 ff. — Ikiidrioius Vol. 3 lid. 8 p. 671. Der
von Jabriciiis crwähnte Druck „wter ckod. Oersonis opvrir" ist wohl der hier be-
sprochene.
ringerer Bedeutung, weil sie nicht mehr zur Litcratur des römischen Rechts
gezählt werden können; ja cs laffen sich sogar in der höchst eigenthümlichen
Behandlung der Rechtssragen die römischen Grundsatze oft kaum wieder er-
kennen.
Es mögen daher einige allgemeinere Angaben hier genügen.
Die ältcsten Traktate dieser Art sind, so viel bekannt, diejenigen, welche
sich in der ersten Gesammt-Ausgabe von Gerson's Werken*) D. IV. kol.
185 bis 280 gesammelt finden.
Hönrioi äe Ilassiu truotutus <1ö eontruetibus et <1o oriAius
eonsuunr (kol. 185 bis 224»), welcher in die zwei genannten Theile zer-
sällt, daher auch bisweilen als „T'ruotutus biportitus" bezeichnet. Der
erste Theil cnthält 50, der zweitc 38 Capitel. Der berühmte Theologe
Heinrich von Langenstein **), nach seinem Geburtsortc in Hessen ge-
nannt, hat einen grvßen Theil seincs Lebens an der Pariser Universität zu-
gebracht, und stand hier in so hohem Ansehen, daß ihm die einslußreiche und
einträgliche Ttclle dcs Vice-Kanzlers zufiel. Die Berwickelungen, in welche
die Universität in Fvlgc der Kirchcnspaltung gerieth, veranlaßten ihn, im
Iahre 1383 Paris zu verlassen. Noch in demsclben Iahre ward er für
die Univcrsität Wien gewonnen, und hicr, mit seinem Frcunde Heinrich
von Ovta, dcr Begründcr der thcologischen Facultät. Cr starb in seinem
72. Lebensjahrc am 11. Febr. 1307.
Ilonriei clo II o v t u Druetutus clo vontruetibus. kol. 224 u bis
253 b. Der schon genannte Freund Hcinrichs von Langenstein aus Oyta
in Ostfricsland***) scheint mit Icnem seine Ttudicn in Paris gemacht zu
haben, und ist dort als Lchrer aufgetreten. In den Iahren 1372 bis
1378 war er Profcssor in Prag, ging dann wiedcr nach Paris, und zog
von hier im Iahre 1383 mit seincm Freunde nach Wien. Er überlcbte
di-esen nur wenige Monatc.
,1 o b u n u i s 6er 80u truetutus ele eoutruetibus. (kol. 254ubis
') dÄloll. 1483. 1484. tol. IIWii tc'e. 7621. Münche».
Bgl. ttber ihn A s ch bach, Gesch. der Wiener Univcrsität. Z. 366 bis 402. Die
S. 308 gcmachten Angaben ttber den Dr»ot»tiis cie eontrnetibiis stinimen mit dem mir
Norliegcnden Druck nickt genau ttberein. Die Frage: „cinrirs pLiiporcs omuiiiixti snvt
clivitidiis iii polieüs?" ist hier Ueberschrift des V. I osp. 4.
'") Aschbach a. a. O. S. 402 ff. — Ikiidrioius Vol. 3 lid. 8 p. 671. Der
von Jabriciiis crwähnte Druck „wter ckod. Oersonis opvrir" ist wohl der hier be-
sprochene.