TIEPOLO SCHÜLER, vielleicht GRASSI
669 Stehender Orientale von rückwärts. Frau von vorne. F. lav. 24,5:18.
JACOPO ROBUSTI, gen. TINTORETTO
1518—1594 Venedig
670 Vier Draperiestudien. Kohle mit Weißhöhung auf bräunlichem, venezianischem
Papier, a) 37:20,5 stehend, b) 29,5:17 kniend, c) 31,5:19, d) 31,5:18,5.
Die vier Studien entsprechen zunächst nicht unserer Allgemeinvorstellung von den Zeichnungen des
Meisters. Vielmehr machen sie einen altertümlicheren Eindruck, etwa im Sinne der Formen der klas-
sischen Malerei des Tizian, Savoldo etc. Da sie aber unmittelbar mit einer anderen Gruppe von
Zeichnungen der gleichen Herkunft zusammenhängen, von der Einzelblätter bereits längst im Oeuvre
des Meisters verankert sind, so ist hier nur die Möglichkeit gegeben, sie als Jugendwerke des Mei-
sters zu bezeichnen. Es geht nicht an, unsere Vorstellung von der Zeichenkunst dieses Künstlers auf
die ausgeschriebene Art der allerdings leicht erkennbaren „Knollenmanier" zu beschränken. Ebenso
wie man schließlich doch zugeben muß, daß — entgegen Hadeln — Tintoretto auch die Feder als
Zeichenwerkzeug benützte.
Siehe Abbildung Tafel 11
671—677 Die nachfolgenden 7 Studien nach der Antike beziehen sich auf eine Reihe von solchen
Antiken, wie sie damals in Venedig bekannt waren und zum großen Teile noch heute nachweisbar
sind. Die Kreidezeichnungen nach einer Replik des Farnesischen Herkules von vorne und rück-
wärts beziehen sich auf jenes Exemplar, welches noch heute im Hof der Bibliothek von St. Marco
in Venedig steht. Annibale Carracci hat dieselbe Statue vor dem Jahre 1609 (seinem Todesjahr)
an dieser Stelle gezeichnet. Die Zeichnung befindet sich im Städel-Institut in Frankfurt, ist repro-
duziert unter der Nr. 4064, nur ist dort der Ort fälschlich als Palazzo Famese in Rom angegeben.
Der Vitelliuskopf, den die Archäologen merkwürdigerweise für antik halten, befindet sich als
alter Besitz in der Antikensammlung in Venedig. Die Lakoongruppe war mindest in Teilabgüssen
in Venedig bekannt (Tizians Affenlaokoon), so etwa wie der Gipsabguß von der Hand des
Moses von Michelangelo, welchen Tizian in dem Deckengemälde der Salute-Kirche „David und
Goliath" exakt einbaute. Die Qualität der Blätter verbietet an Tintorcttos Tochter Marietta zu
denken, deren Name ja gleichfalls auf einer Antikenstudie der Sammlung Rasini inMilano vorkommt.
671 Studie nach dem farnesischen Herkules. Kohle weiß gehöht, auf grauem, venezia-
nischem Papier. 50:30,5.
672 Der farnesische Herkules von rückwärts. 52:32.
673 Kopf des einen Knaben aus der Laokoongruppe. 34,5:25,5.
674 Kopf desselben Knaben im Profil. 31:25,5.
Siehe Abbildung Tafel 12
675 Kopf des 2. Laokoonknaben. 31:26.
676 Studie nach einem antiken Kopf in starker Untersicht. Kohle und Kreide auf vene-
tianischem grauem Papier, rückwärts die Anlage eines ähnlichen Kopfes. 28:21.
677 Kopf des Vitellius. 41,5:36.
Siehe Abbildung Tafel 12
678 Johannes der Täufer, sitzend. Über Kohleskizze, weiß gehöhte Pinselzeichnung.
35:24,5.
Das Blatt steht in seiner künstlerischen Haltung dem Tizian sehr nahe und gehört zu jenen Zeich-
nungen, welche auch versuchsweise dem Greco zugeschrieben wurden. Sz. Simonini.
Siehe Abbildung Tafel 13
679 Männl. Rückenakt mit Wasserurne. Flußgott. Kohlezeichnung der charakteristi-
schen Manier. 26:15,5.
64
669 Stehender Orientale von rückwärts. Frau von vorne. F. lav. 24,5:18.
JACOPO ROBUSTI, gen. TINTORETTO
1518—1594 Venedig
670 Vier Draperiestudien. Kohle mit Weißhöhung auf bräunlichem, venezianischem
Papier, a) 37:20,5 stehend, b) 29,5:17 kniend, c) 31,5:19, d) 31,5:18,5.
Die vier Studien entsprechen zunächst nicht unserer Allgemeinvorstellung von den Zeichnungen des
Meisters. Vielmehr machen sie einen altertümlicheren Eindruck, etwa im Sinne der Formen der klas-
sischen Malerei des Tizian, Savoldo etc. Da sie aber unmittelbar mit einer anderen Gruppe von
Zeichnungen der gleichen Herkunft zusammenhängen, von der Einzelblätter bereits längst im Oeuvre
des Meisters verankert sind, so ist hier nur die Möglichkeit gegeben, sie als Jugendwerke des Mei-
sters zu bezeichnen. Es geht nicht an, unsere Vorstellung von der Zeichenkunst dieses Künstlers auf
die ausgeschriebene Art der allerdings leicht erkennbaren „Knollenmanier" zu beschränken. Ebenso
wie man schließlich doch zugeben muß, daß — entgegen Hadeln — Tintoretto auch die Feder als
Zeichenwerkzeug benützte.
Siehe Abbildung Tafel 11
671—677 Die nachfolgenden 7 Studien nach der Antike beziehen sich auf eine Reihe von solchen
Antiken, wie sie damals in Venedig bekannt waren und zum großen Teile noch heute nachweisbar
sind. Die Kreidezeichnungen nach einer Replik des Farnesischen Herkules von vorne und rück-
wärts beziehen sich auf jenes Exemplar, welches noch heute im Hof der Bibliothek von St. Marco
in Venedig steht. Annibale Carracci hat dieselbe Statue vor dem Jahre 1609 (seinem Todesjahr)
an dieser Stelle gezeichnet. Die Zeichnung befindet sich im Städel-Institut in Frankfurt, ist repro-
duziert unter der Nr. 4064, nur ist dort der Ort fälschlich als Palazzo Famese in Rom angegeben.
Der Vitelliuskopf, den die Archäologen merkwürdigerweise für antik halten, befindet sich als
alter Besitz in der Antikensammlung in Venedig. Die Lakoongruppe war mindest in Teilabgüssen
in Venedig bekannt (Tizians Affenlaokoon), so etwa wie der Gipsabguß von der Hand des
Moses von Michelangelo, welchen Tizian in dem Deckengemälde der Salute-Kirche „David und
Goliath" exakt einbaute. Die Qualität der Blätter verbietet an Tintorcttos Tochter Marietta zu
denken, deren Name ja gleichfalls auf einer Antikenstudie der Sammlung Rasini inMilano vorkommt.
671 Studie nach dem farnesischen Herkules. Kohle weiß gehöht, auf grauem, venezia-
nischem Papier. 50:30,5.
672 Der farnesische Herkules von rückwärts. 52:32.
673 Kopf des einen Knaben aus der Laokoongruppe. 34,5:25,5.
674 Kopf desselben Knaben im Profil. 31:25,5.
Siehe Abbildung Tafel 12
675 Kopf des 2. Laokoonknaben. 31:26.
676 Studie nach einem antiken Kopf in starker Untersicht. Kohle und Kreide auf vene-
tianischem grauem Papier, rückwärts die Anlage eines ähnlichen Kopfes. 28:21.
677 Kopf des Vitellius. 41,5:36.
Siehe Abbildung Tafel 12
678 Johannes der Täufer, sitzend. Über Kohleskizze, weiß gehöhte Pinselzeichnung.
35:24,5.
Das Blatt steht in seiner künstlerischen Haltung dem Tizian sehr nahe und gehört zu jenen Zeich-
nungen, welche auch versuchsweise dem Greco zugeschrieben wurden. Sz. Simonini.
Siehe Abbildung Tafel 13
679 Männl. Rückenakt mit Wasserurne. Flußgott. Kohlezeichnung der charakteristi-
schen Manier. 26:15,5.
64