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lcmdwirtschaftliche Heschcifte in der Zeit vom Inni bis einschließlich Oktober vertrags
briichig oder cntlossen werden, so crhöht sich die Cntschädignng ans den vierten Tcil de>
Iahrec'lohnes.

8 15. Dem Dicnsthcrrn stcht zur Sicherung seiner l5ntschädigung<'sordernng gege»
den DienNboten mi der in seiner Wohnnng cingebrachten Habe desselben, init 21ns
»ahine dcr znin täglichen (''icbranche nnentbchrlichen Kleidungsstücke, ein Rückbehal
lniigörecht zn. Wenn dcr Dicnnherr nicht innerhalb scchs Tagen scine (5ntschädignngs
klage gcgen den Diennboten bei dcni znständigen Richter anhängig macht. oder »ichl
inncrhalb achl Tagcn nach lä'inwirknng eines rechtskrästigcn obsiegendcii llrteils den
Ingriss ans die rüekbehalleiie Habe bcanlragt, so erlischt das Nückbchaltungsrccht.

§ 1N. Wird cin Diennbote von der vertragsschließcnden Hcrrschast nttbesugter
Weise nicht angenoinincn odcr vcrtragswidrig entlassen, oder niinmt er ans Berschnlde»
des Diennhcrrn naeh 8 11 seincn Llnstritt, so kann er, anßer dem ^ohne für die abver-
dientc .scit, ohne das; einc gerichtliche l)lnslösnng dcs VertragcS, cine Verzngsset.ning
odcr der Beweis dcs d'intritks nnd Bctrags dcs Lchadens nötig sällt, statt der Ber-
tragsersültniig eine tä'iltschädigiing verlangen, weletie dic Hälstc des Bierteljahrslohns
bcträgt. Wenn Dienstboten für landwirtschaftliche (>1cschäste in dcr Ieit voin Dltober
bis cinschlicßlich ,Tcbrnar nicht angciioniincn, entlassen wcrdcn oder anstreten, so erhöhl
siäi die (intschädignng anf den vierten Tcil dcS Iahreslohnes.

rs 17. Bci inonalivcisc vcrinietetcni (i'csindc bekänst sich die Ontschädignng anf dcn
Betraa des ^ohncs sür einen halben Monat.

8 l^. Dowohl dcn Dienslherrcn als dcn Dienstbotcn bleibt in den Iällcn der vor-
Iicrgchenden Lsts vorbchalten, cincn höhercn Dchadcn gcrichtlich gcltcnd zn inachen.

L; l!>. Wer einen Dienslboten, dcr nnbesngter Wcisc den Dienn nicht angetreten
hat oder nnbesngler Wcisc ans dein Dienne ansgctreten ist, ivissentlich vor Bcreinignng
sciner srüher cingegailgcncn Berbindlichkcite» in ein »enes Dienstverhältnis anfniinnit,
kann von dcni beschädiglcn Diennherrn gerichtlich znin (>rsan dcs dnreh dc» Berlrags
brnch entnandcnen Tchadcns, sowcit solcher iiachgeiviescn wird, angchalten werdcn.

sz 20. In Streiligkeitcn zwischcn Dienstboten nnd DienNherrschast in dic Tagfahrt
znr Berhandlnng über dic .(ilagc init thnnlichstcr Bcschlennignng abznhalten. Die Tag-
fahrt darf nnr eininal nnd nnter Boranssetznng, daß cin nnabwendbareS Hindernis
angesührt und bcscheinigt sei, vcrlegt wcrden. Die Bollitrecknng des Urteils wird, nn-
geachtct cingelegter Nechtsinittel, bei Dicherheitsleistniig ohne Ausschub vollzogen.

Ölegeben zn .(iarlsrnhe in Unserem Staatsniinistcrinin, den -'i. Febr. lx(»x.

Zriedrich.

Ltabel. Iolln. k'lnf 2r. ki önigl. Hoheit höchsten Befehl:

S ch r e i b e r.

('. Das Vcrdinytn von Ditnstbotcn drtr.

Drtsvolizeiliche Borschrift v. 21. März ix<»5.

zs 1. Wer daS Gcwerbe ciner Mägdeverdingerin bctrciben ivill, hat dasselbe vorhcr
bei der Polizeibehörde geinäs; Art. x deS Oleiv.-Oles. anzninclden.

8 2. Mägdeverdingerinncn dürfcn nnr solche ivcibliche Dienstboten beherbergcn,
welche

a. die vorgeschriebcncn HcilnatSurkundcn haben und

b. dahier einen Dienst snchen.

Dienstboten, ivelche sich schon 14 Tage dienstlos bei eincr Mägdcverdingerin hier
anfgehalten habcn, dürfen nicht länger behcrbergt werden.

8 5. Die Mägdeverdiiigerinnen sind dafüe vcrantwortlich, das; in ihrcm Hanse
keine Iusaininenkünftc von Mannspersoncn niit den Beherbcrgtcn statlsindcn.

Sie haben darüber zn wachen, das; lehtere znr Bachlzeit niäit ohne crlanbten Iweck
das Hans verlasscn nnd anf den Straszen ninherziehen. Sollte sich eine Bcherbergte
etwaS derartiges zu Schulden koniinen lasscn, so haben sie am solgende» Tag der Poli-
zeibehörde Anzeige davon zn niachen.

8 4. Sie haben jedcn Morgcn ein Berzeichnis der sänitlichen in der verflosscncn
Mcht Beherbcrgtcn nach dein vorgcschriebcnen Forninlar vorznlcgcn nnd müsscn dcm
Polizeipersonal zu jeder Zeit dcn Zntritt in ihrem Hansc gcstattcn.
 
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