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Bartsch, Karl
Katalog der Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg (Band 1): Die altdeutschen Handschriften der Universitätsbibliothek in Heidelberg — Heidelberg, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.2041#0033
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30

Nr. 66—68.

158*' aber ain lied im regebogen guldin thun gayst-
lichen.

'Mit gottes hilff so hob ichs an.' 3 Strophen, bis i59a.

i59a ab' ain gaystlichs lied in des regenbogen lange
thün zu singe

'Maria kayserin ausserkoren.' 3 Strophen, bis i59b.

i6oa Von vnnsers herren leyden vnd maria klag, do
crist mit seinenn jungernn aß, vnd ist in Dem thon maria
klag die was.

'Do christ mit seine jungern aß.' 4zeilige Strophen,
bis i6ib.

Gedruckt nach dieser Hs. bei Wackernagel 2, 353 f.
Auch in der Weimarer Hs. O 72.

i6ib 'Maria klag die was so groß.' 4zeilige Strophen,
bis iÖ3b.

Nach dieser Hs. gedruckt bei Wackernagel 2, 354 f.;
nach der Weimarer O 72 bei Wackernagel 2, 612 f.; nach
einer Hs. in Kremsmünster bei Mayr im Programm von
Kremsmünster 1882. Auch im Pal. germ. 639, Bl. 175 ff.

163* Von der reyne empfencknuß marie der mütter gotz
ain bewerter sprüch Durch new vnnd alt gesatz vnd durch ain
tag weyß, mit beschliessung einer georüten spitz oder veldt
streytz gar lustig zu höre

'Maria mütter vnd doch magt, Der nam wirt nlmer
mer gesagt — künig asswerus ist ihesus crist, Der aller
vnser erlöser ist, maria dir zu ere vnd breysz, volgt hernach
ein tage weyß amen.' Reimpaare, bis t7ob.

i7ob 'Frölich so will ich singe, mit lust ain tage weyß,
wie ich zu ghor mig bringen, Marie lob vnd breyß.' 19
Strophen bis i73b 'Hie endet sich die tage weyß vnd volgt
hernach die beschüessünng einer geordnette spütz oder
veldstreytz.' Gedruckt bei Wackernagel 2, 1032 f.

'Diß lied ist dir zu eer gemacht, von deiner empfenck-
nuß volle bracht — es ist vrT erd so hoch befrünndt bitt
es nur ein er kümpt sannt nündt'; wieder Reimpaare, bis

i74b.

i72b—i73b waren vom Schreiber übersprungen und
sind daher nachträglich mit historischen Aufzeichnungen von
1527 ausgefüllt.

67.

Pal. germ. 110. Pap. XV. Jahrh. 54 Blätter. 20, 5X 19, 3.
36 Zeilen, queer geschrieben. Rothe Ueberschriften und Initialen.
Lagen von 3 Blättern (das 6. Blatt der ersten Lage ist herausgeschnitten,
vor der Zählung, ein Stück davon scheint erhalten und liegt in der Hs.),
nach der letzten Lage ein einzelnes Blatt. — Wilken S. 346.

Kurze biblische Geschichte in Reimen.

ia Lateinische Vorrede, worin der Verf. seinen Zweck
auseinandersetzt.

'Considerans historie sacre prolixitatem — a studiosis
facile possit memorie commendari'

ib Die bibel kurtz bin ich genät

mit grosser müg küm ich zu landt (durchstrichen,
daneben 'vnd kü mit grosser müg zu lädt').

Der Text schliesst sich an lateinische Distichen an, das
erste lautet

Exyt ab adam propagö multa. Tulit deus enoch

lamech auctus obit. natos tresque noe generat.

Die Verdeutschung umfasst die Bücher Mose (7b liber
exodus, i2a liber leuiticus, i5a Numeri, i9a liber deutero-
nomius), Josua (23a), Richter (2 5b von jüngerer Hand Ju-
dicü), Ruth (28a Ruth v. j. H), Bücher der Könige (28b

v. j. H. primus liber Regü, 32b von der urspr. Hand se-
cundus regum, 35a Tercius regum, 38a Quartus regum),
Evangelien (Matthaeus 45a; 43b.—44=* sind leer, 47b Euanm
Marci, 49b Euanm luce, 5ib Euanm Johis), Brief an die
Römer (54*).

Am Rande steht anfänglich der lateinische Text bei-
geschrieben.

Beim alten Testament sind die Form Reimpaare, beim
neuen eine siebenzeilige Strophe. Geschlechtsregister unter-
brechen den Text, in dem wir offenbar ein Autographum
vor uns habem Es scheint unvollendet, denn es schliesst
mit einem Distichon

En fidei lex tue pacietes speque probatos
Dat.mors conciliat.grä iustificat.
Auf der Rückseite von 54 steht, aber von jüngerer
Hand noch eine Strophe

Vß gottlichn truwn: gab paulus gütte 1er.
Auf dem hintern Einbanddeckel inwendig steht 'Wolf
von prünow bibliopola meister hans eckardt am marekt nebn
dem schriner.' (XV. Jahrh.)

68.

Pal. germ. in. Pap. XV. Jahrh. 62 Blätter (und 3 leere nach
41, und 1*, 63*—65*, leer). 15, 5x21, 7. 21 Zeilen; rothe und
blaue Initialen, einige kunstreicher ausgeführt. Lagen von 12 Blättern,
Custoden am Schluss. Gepresster Lederband mit Messingbeschlägen
und -Schliessen, Ott Heinrichs Bild und Wappen , 1558. Aussen die
alte Bezeichnung 1451, die andere C. . . ist bis auf Reste verwischt. —
Wilken S. 346 f.

1 Legende vom heil. Mauritius und seinen Ge-
nossen.

ib Bild.

2a (unten, XVI. Jahrh.): Von S. Mauritien lebenn von
anfang der kirchenn zu Einsideln vnd von S. Meinradt.

Anfang

DO man zait von gottes gebürt. zway hundert vnd.
LXXXViiij. jar. Do fieng an ze Rom keiser ze sin Dyocle-
cianus . vnd rychsnet. XX. iar.

Die Initiale D stellt einen Engel dar, der in der Hand
ein Wappen (es ist das württembergische) hält.

Schluss

Des ist gott wirdeklich ze loben.Vnd ze dancken Vnd
dis heiligen martrer. Von vns ewenklich ze eeren. 4ib.

42b Legende von S. Meinrat.

42b Bild.

43a Dis ist von der legende vnser frowen Cappelle ze
Einsidlen. Wie sie gewicht wart. vnd ouch . von Sant Meinrat.

Anfang

Es was ze Sulgen vff der tünowe gesessen ein graue.
Der hiess Graff Berchtolt von Sulgen. vnd was gar edel,
vnd wol erborn.

Das E von Es zeigt wieder einen Engel, der dasselbe
Wappen hält.

Schluss

Wan es ist darumbe den heiligen Sant Cünrat. Vnd
sant vlrichen wol ze gelouben. Wann sy waren als ein
liecht der weite etc. 62a.

Ö2b Der hochgeborn ffrowen von wirtenberg [schenckent
ausgestrichen] vnßer gnädigen ffrowe schenckent wir nach
benemptem frowen dis buch A.

Agnes Tygin
 
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