und her, und höhnisch grinste der Mond durch die leeren Fen-
sterhöhlen seiner Burg. Nur sein struppiger Hund heulte ihm
die Totenklage und verhungerte langsam zu den Fützen des Ge-
henkten.
Der Löwenbezwinger.
Alrich Landschad von Neckarsteinach lebte eine Zeitlang am
kurpfälzischen Hof in Heidelberg. Dort wurde in einem großen
KSfig, der im Zwinger der Durg aufgestellt war, ein riesiger
Löwe gehalten. Eines Tages war das wilde Lier ausgebro-
chen. Da verlangte der
Pfalzgraf, der Ritter
von Steinach solle die
Destie in ihre Behau-
sung zurücktreiben. Hef-
tig sträubte sich der
Landschad-, aber der
Pfalzgraf kannte kein
Crbarmen und bestand
auf seinem Willen. Er
meinte spöttisch, jetzt
könne der Ritter bewei-
sen, vb er wirklich so
unerschrocken und mu-
tig sei, wie man ihm
immer nachrühme. Äl-
rich bih die Zähne zu-
sammen, nahm ein weihes Stäbchen zur Hand und ging auf den
Löwen zu. Wie gebannt stand das Raubtier plötzlich stille.
Dann nahm es mit einem mächtigen Satz Reißaus und sprang
in den Käfig zurück.
Der wackere Landschad, durch diese Behandlung seines kur-
fürstlichen Herrn auf höchste erbittert und gekränkt, nahm 2lb-
schied und zog sich trotzig auf seine Burg Neckarsteinach zurück.
Nie wieder kam er an den Kurfürstenhof nach Heidelberg.
(Nach der Zimmerischen Chronik)
Die Hochzeitsfeier auf Schlotz Dilsberg.
Druno von Lauffen, der älteste unter den Dilsberger Gra-
sen, hatte ein einziges Kind, ein schönes, liebliches Töchterlein.
Zur Oungfrau herangewachsen, war es die Braut eines mäch-
tigen Herzogs geworden. Nicht lange aber währte das Glück.
sterhöhlen seiner Burg. Nur sein struppiger Hund heulte ihm
die Totenklage und verhungerte langsam zu den Fützen des Ge-
henkten.
Der Löwenbezwinger.
Alrich Landschad von Neckarsteinach lebte eine Zeitlang am
kurpfälzischen Hof in Heidelberg. Dort wurde in einem großen
KSfig, der im Zwinger der Durg aufgestellt war, ein riesiger
Löwe gehalten. Eines Tages war das wilde Lier ausgebro-
chen. Da verlangte der
Pfalzgraf, der Ritter
von Steinach solle die
Destie in ihre Behau-
sung zurücktreiben. Hef-
tig sträubte sich der
Landschad-, aber der
Pfalzgraf kannte kein
Crbarmen und bestand
auf seinem Willen. Er
meinte spöttisch, jetzt
könne der Ritter bewei-
sen, vb er wirklich so
unerschrocken und mu-
tig sei, wie man ihm
immer nachrühme. Äl-
rich bih die Zähne zu-
sammen, nahm ein weihes Stäbchen zur Hand und ging auf den
Löwen zu. Wie gebannt stand das Raubtier plötzlich stille.
Dann nahm es mit einem mächtigen Satz Reißaus und sprang
in den Käfig zurück.
Der wackere Landschad, durch diese Behandlung seines kur-
fürstlichen Herrn auf höchste erbittert und gekränkt, nahm 2lb-
schied und zog sich trotzig auf seine Burg Neckarsteinach zurück.
Nie wieder kam er an den Kurfürstenhof nach Heidelberg.
(Nach der Zimmerischen Chronik)
Die Hochzeitsfeier auf Schlotz Dilsberg.
Druno von Lauffen, der älteste unter den Dilsberger Gra-
sen, hatte ein einziges Kind, ein schönes, liebliches Töchterlein.
Zur Oungfrau herangewachsen, war es die Braut eines mäch-
tigen Herzogs geworden. Nicht lange aber währte das Glück.