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Jellinek, Max Hermann
Friedrich von Schwaben: aus der Stuttgarter Handschrift (Deutsche Texte des Mittelalters, Band 1) — Berlin, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.2058#0116
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97

In groß ungemach.
6400 Wie bald er jach!

'Ewer laid ist mir schwär:

Doch west ir wie mir war,

Ain tail liest ir ewer clagen:

Ich wil üch sagen,
6405 Hat ich aller manhait

Nur ains haurs prait,

Wann mich ewer müt ermant,

So wirt starck mein hant:

Wann ewer edle minn
64ioSterckt die meinen sinn.'

Fridrich ward ain grimmig man,

Jeroparg lieff er an

Und schlug das sein schwert clang

Weit unnd lanng.
6415 Seins zorns was er unwaich:

Er schlug nach plüt man gen straich.

Er schlug im ain starck wunnden.

Sein not wolt er überwinden.
[113a] Der fürst vil werde
6420 Stieß in zu der erde.

Der zouberer schry vil lut

'Eya, werder fürst gut,

Ain weil laß mir das leben:

So wil ich dir sagen eben
6425 Den anfanng unnd das enndt,

Wie es sich hat vollenndt.

Nu laß dich nit belangen,

Flanea nimm vor gefangen.'
Das geschach geschwind.
643oManig hochgebornes kind

Unnd ain ieder dienstman

Müsten an ain ring stan,

Unnd ouch der erloß Turneas,

Der vor gefangen was.
6435 Der zauberer hüb uff unnd sagt

Wie Angelburg die magt

Ir stüffmüter Flanea gestrauffet het

Unnd wie Flanea durch falschait tet
'Verrautten durch meiner zaubry

kunst.

6440 Ich hab nun niemantz gunst:
Darumb sag ich die sach gantz,
Gar ön allen schranntz:
Flanea hat triben bülery vil,
Da von ich nit sagen wil.

6445 Dise groß schmachait

Ward Angelburg für geleit.

Die gieng zu Flanea mit trüwen,

[113b] Si sprach "müter, laß dich rüwen
Söllich unerlich sach:

6450 Dein er wirt da von schwach."
Flanea sprach "tochter, du ganst mir

eren:
Darumb wil ich dich geweren
Und das umb dich beschulden
Mit allen meinen hulden."

6455 Angelburg gelaubt irn wortten das:
Haimlich trüg Flanea ir haß.
Also tut noch ain iedes falsches hertz t
Gen trüwer strauffung tregt es

schmertz.
Also tett die küngin Flane:

6460 Die trüg in irem hertzen we.
Die kam zu mir geganngen
Mit vil grossem belangen.
Si umbfieng mich mit armen
Unnd sprach "laß dich erbarmen

6465Meins hertzen groß rüwen.
Ich erman dich aller trüwen,
Du helffest mir das rechen,
Oder ich wil mich selbs erstechen."
Ich sprach "ich wendt din not,

6470 Unnd solt ich deß ligen tot."
Unnd sagt mir da bey recht
Wie Angelburg het gen ir gebrecht,
Unnd bat mich mit wainen

6401—10 ~ Erec 8860—65. 68—71.

6419. vor vil ein angefangener, unter die Zeile reichender Buchstab (s?)
durchgestrichen.
Deutsche Texte des Mittelalters I. 7
 
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