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https://doi.org/10.11588/diglit.2070#0216
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Wasser und reisst beide, Schiff und Mannschaft, unter das Wasser
auf den Grund herab. Trotzdem er aber der grösste unter allen
Fischen ist, hat er doch nur einen engen Schlund und kann dess-
halb nur kleine Fische verschlingen. Diese lockt er durch den
süssen Athem, der aus seinem Halse kommt, an sich, bis er sie
verschlingen kann. Wenn man mehrere Walfische bei einander
schwimmen sieht, so sieht es in der Entfernung so aus, als flösse
dort eiu grosser Wasserstrom mit beträchtlicher Geschwindigkeit.
Isidorus sagt: Ich iiabe Das selbst o-esehen und dabei die Weisheit
Gottes bewundert. Wird der Walfisch über drei Jahre alt, so be-
gattet er sich mit seinem Weibchen, das lateinisch Balena1) genannt
wird. Die Beo-attuns: dauert ununterbrochen fast eine Stunde lan«-.
Durch die Begattung verliert er die Fähigkeit, weiterhin zu zeugen,.
so dass sein Genitale unnütz wird. Desshalb geht er dann in die
Tiefe des Meeres herab und erreicht eine solche Grösse, dass er
mit menschlicher Kunst und List nicht gefangen werden kann. Er
scheint so gross zu sein, dass man bei seinem Anblick denken
könnte, es sei ein grosser Ber«\. und so erhebt er sich oftmals in
seiner unmässigen Grösse über den Wasserspiegel. Man kann ihn
desshalb auch nur fanden, so lan^e er noch nicht drei Jahre alt
ist. Wenn er Schalmeientöne oder sonst anmuthige Musik hört,
nähert er sich dem Menschen und wird auf diese Weise gefangen.
Der Samen des Fisches wird aus dem Wasser aufgefischt, weil er
nach der Begattung oben schwimmt. Man sammelt ihn und bringt
ihn in kleine Fläschchen, wie die Theriaksfläschchen sind. Den
Walrath2) trinkt man nüchtern, weil er in hohem Grade stärkt und.
kräftigt. Desshalb ist er auch sehr schätzbar und theuer.
8. Vom Krebs.
Cancer heisst ein Krebs.3) Er hat einen harten Rücken, grade
wie die Krokodile haben. Der Krebs hat acht Füsse und Arme
und statt der Hände Scheeren. Er geht rückwärts, und Adelinu
sagt, er gehe niemals seinem Gesicht nach. Ich habe aber beob-
x) Balaena ist die heutige zoologische Benennung des grönländischen
Walfisches.
2) Walrath, Cetaceum, Sperma ceti, ist die in den Höhlen der Schädel-
knochen vom Pottwal befindliche, ölige, in der Kälte erstari^de, fettälmliche
Masse.
3) Astacus fluviatilis F., Flusskrebs.
Wasser und reisst beide, Schiff und Mannschaft, unter das Wasser
auf den Grund herab. Trotzdem er aber der grösste unter allen
Fischen ist, hat er doch nur einen engen Schlund und kann dess-
halb nur kleine Fische verschlingen. Diese lockt er durch den
süssen Athem, der aus seinem Halse kommt, an sich, bis er sie
verschlingen kann. Wenn man mehrere Walfische bei einander
schwimmen sieht, so sieht es in der Entfernung so aus, als flösse
dort eiu grosser Wasserstrom mit beträchtlicher Geschwindigkeit.
Isidorus sagt: Ich iiabe Das selbst o-esehen und dabei die Weisheit
Gottes bewundert. Wird der Walfisch über drei Jahre alt, so be-
gattet er sich mit seinem Weibchen, das lateinisch Balena1) genannt
wird. Die Beo-attuns: dauert ununterbrochen fast eine Stunde lan«-.
Durch die Begattung verliert er die Fähigkeit, weiterhin zu zeugen,.
so dass sein Genitale unnütz wird. Desshalb geht er dann in die
Tiefe des Meeres herab und erreicht eine solche Grösse, dass er
mit menschlicher Kunst und List nicht gefangen werden kann. Er
scheint so gross zu sein, dass man bei seinem Anblick denken
könnte, es sei ein grosser Ber«\. und so erhebt er sich oftmals in
seiner unmässigen Grösse über den Wasserspiegel. Man kann ihn
desshalb auch nur fanden, so lan^e er noch nicht drei Jahre alt
ist. Wenn er Schalmeientöne oder sonst anmuthige Musik hört,
nähert er sich dem Menschen und wird auf diese Weise gefangen.
Der Samen des Fisches wird aus dem Wasser aufgefischt, weil er
nach der Begattung oben schwimmt. Man sammelt ihn und bringt
ihn in kleine Fläschchen, wie die Theriaksfläschchen sind. Den
Walrath2) trinkt man nüchtern, weil er in hohem Grade stärkt und.
kräftigt. Desshalb ist er auch sehr schätzbar und theuer.
8. Vom Krebs.
Cancer heisst ein Krebs.3) Er hat einen harten Rücken, grade
wie die Krokodile haben. Der Krebs hat acht Füsse und Arme
und statt der Hände Scheeren. Er geht rückwärts, und Adelinu
sagt, er gehe niemals seinem Gesicht nach. Ich habe aber beob-
x) Balaena ist die heutige zoologische Benennung des grönländischen
Walfisches.
2) Walrath, Cetaceum, Sperma ceti, ist die in den Höhlen der Schädel-
knochen vom Pottwal befindliche, ölige, in der Kälte erstari^de, fettälmliche
Masse.
3) Astacus fluviatilis F., Flusskrebs.