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jetzigen Quellen vertheilen will. Denn die Worte des Pausa-
nias (IX, 39. etat di iv tm mrqXcilq) tov notapov te al ntjycti
xul äyä?./j,ccva bq-d-u) zeigen deutlich, dass diese ganze Oert-
lichkeit seitdem eine zu grosse Veränderung erlitten hat,
da sich jetzt keine Höhle mit mehreren Quellen findet, wel-
che Bildsäulen in sich aufnehmen könnte. Auch lässt uns
Pausanias in Ungewissheit, ob sowohl die Mnemosyne als
auch die Lethe aus jener Höhle kam, oder eine von beiden
von aussen kommend sich mit der andern vereinigle. Nur
daran kann nicht gezweifelt werden, dass hier diese Quel-
len flössen, dass hier jene Höhle war, in der die Bildsäulen
des Trophonios und der Herkyna standen, dabei der Tem-
pel der Herkyna, das Denkmal des Arkesilaos (Paus. IX,
39.) und die Höhle des Agamedes (Paus. IX, 37. 39.).
Unmittelbar über diesen Quellen erhebt sich der zuvor er-
wähnte hohe Felskegel und auf dessen Gipfel die Ruinen
einer mächtigen Festung, die sich durch ibre Bauart deut-
lich genug als ganz dem Mittelalter angehörend zu erkennen
geben. In denselben aber, senkrecht über den erwähnten
Höhlen, findet man eine kleine zerstörte Kirche mit Male-
reien , in deren Boden zwei viereckige Löcher sind. Blickt
man in- diese, so sieht man dass man auf einer grossen in
dem Felsen mit vieler Kunst ausgearbeiteten Höhle steht,
welche ganz regelmässige Wände und Pfeiler hat, deren
Boden aber einige Fuss tief mit Wasser bedeckt ist. Erin-
nert man sich nun des allgemein verbreiteten Gebrauchs,
christliche Kirchen auf die Stelle alter Heiligthümer zu
bauen und vergleicht man mit dieser Oertlichkeit das von
Pausanias (IX, 39.) undPhilostratos (Vit. Apoll. Tyan. Vin,
19.) über das Orakel des Trophonios Gesagte, so kann
man nicht mehr zweifeln, dass dies der noch von keinem
Reisenden aufgefundene Ort des einst so berühmten tro-
phonischen Orakels ist, in dessen Nähe im Alterthum der
Sessel der Mnemosyne stand, auf welchem sitzend die,
welche das Orakel befragten, den Prieslern erzählen muss-
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jetzigen Quellen vertheilen will. Denn die Worte des Pausa-
nias (IX, 39. etat di iv tm mrqXcilq) tov notapov te al ntjycti
xul äyä?./j,ccva bq-d-u) zeigen deutlich, dass diese ganze Oert-
lichkeit seitdem eine zu grosse Veränderung erlitten hat,
da sich jetzt keine Höhle mit mehreren Quellen findet, wel-
che Bildsäulen in sich aufnehmen könnte. Auch lässt uns
Pausanias in Ungewissheit, ob sowohl die Mnemosyne als
auch die Lethe aus jener Höhle kam, oder eine von beiden
von aussen kommend sich mit der andern vereinigle. Nur
daran kann nicht gezweifelt werden, dass hier diese Quel-
len flössen, dass hier jene Höhle war, in der die Bildsäulen
des Trophonios und der Herkyna standen, dabei der Tem-
pel der Herkyna, das Denkmal des Arkesilaos (Paus. IX,
39.) und die Höhle des Agamedes (Paus. IX, 37. 39.).
Unmittelbar über diesen Quellen erhebt sich der zuvor er-
wähnte hohe Felskegel und auf dessen Gipfel die Ruinen
einer mächtigen Festung, die sich durch ibre Bauart deut-
lich genug als ganz dem Mittelalter angehörend zu erkennen
geben. In denselben aber, senkrecht über den erwähnten
Höhlen, findet man eine kleine zerstörte Kirche mit Male-
reien , in deren Boden zwei viereckige Löcher sind. Blickt
man in- diese, so sieht man dass man auf einer grossen in
dem Felsen mit vieler Kunst ausgearbeiteten Höhle steht,
welche ganz regelmässige Wände und Pfeiler hat, deren
Boden aber einige Fuss tief mit Wasser bedeckt ist. Erin-
nert man sich nun des allgemein verbreiteten Gebrauchs,
christliche Kirchen auf die Stelle alter Heiligthümer zu
bauen und vergleicht man mit dieser Oertlichkeit das von
Pausanias (IX, 39.) undPhilostratos (Vit. Apoll. Tyan. Vin,
19.) über das Orakel des Trophonios Gesagte, so kann
man nicht mehr zweifeln, dass dies der noch von keinem
Reisenden aufgefundene Ort des einst so berühmten tro-
phonischen Orakels ist, in dessen Nähe im Alterthum der
Sessel der Mnemosyne stand, auf welchem sitzend die,
welche das Orakel befragten, den Prieslern erzählen muss-
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