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Wegener, Hans
Beschreibendes Verzeichnis der deutschen Bilder-Handschriften des späten Mittelalters in der Heidelberger Universitäts-Bibliothek — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.2078#0003
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Einer der bedeutsamsten Bestände der Handschriften der alten Bibliotheca Palatino, der bedeutsamste
ihrer Heidelberg wiedergewonnenen Bestände ist die Sammlung spätmittelalterlicher deutscher Bilder-
handschriften. Ihre kunstgeschichtliche Beschreibung stand bisher noch aus. Adolf von Oechelhäuscr,
dessen „Miniaturen der Universitätsbibliothek zu Heidelberg" in zwei Teilen, 1887 und 1895, erschienen
sind, ist nur bis an die Schwelle des späten Mittelalters gelangt und hat nur zwei, allerdings besonders
wertvolle Handschriften aus dieser Epoche noch behandelt, unsere älteste und wichtigste Handschrift des
Wälschen Gastes (pal. germ. 389) und die große Heidelberger (Manesse'sche) Liederhandschrift.

Im vorliegenden Band beschließt Hans Wegener die kunstgeschichtliche Beschreibung unserer deutschen
Bilderhandschriften, vornehmlich oberdeutschen Ursprungs, jenes Kreises von Handschriften, der in seiner
inneren Geschlossenheit einzigartig ist, jener Handschriften, deren verständnisvolle Sammlung wir den
Pfalzgrafen und auch den Pfalzgräfinnen bei Rhein verdanken. Sie haben diese spätmittelalterliche deutsche
Literatur und Buchkunst nicht nur eifrig gesammelt, häufig auch unmittelbar gefördert. Man kann sagen,
alle Kurfürsten von Ruprecht L, dem Gründer der Universität, bis zu Ottheinrich, dem großen Mäzen
der Wissenschaften und Künste im Zeitalter der Renaissance, aber auch edle Frauen aus dem pfalz-
gräflichen Hause, Ruprechts I. Gemahlin Elisabeth von Namur, des eifrigen Bücherfreundes Ludwigs III.
hochgebildete Tochter Mechtilde und besonders auch Ludwigs IV. Gemahlin Margarete von Savoyen, sie
alle haben das Ihre zu unserer Sammlung beigetragen.

Diese Überlieferungen eindrucksvoller oberdeutscher Buchpflege örtlich, zeitlich, kultur- und kunst-
geschichtlich der Forschung zugänglich gemacht und auch für die Geschichte der Bibliotheca Palatina
wertvolle Bausteine beigetragen zu haben, verdankt die Universitätsbibliothek Heidelberg der freiwillig
geleisteten Arbeit des Verfassers. Das Badische Ministerium:~ des Kultus und Unterrichts hat dem vor-
liegenden Verzeichnis sein lebhaftes und förderndes Interesse zuteil werden lassen, wofür ihm die
Universitätsbibliothek auch an dieser Stelle ihren geziemenden Dank zum Ausdruck bringt.

Heidelberg, im Juli 1927.

R. Sillib

Direktor der Universitätsbibliothek
 
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