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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0117
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Eyfersuchtige Närrin. 7 f
Ekffersucht gerathen ftye/dahero/umb sich zu rächen / hat sie das
Wasser/wormneu sich die 8ML) ihr Mit-Buhlerin/ sich
zu waschen pflegte / vergiffttt.
Ein gewisser Auchor sagt von den eyfersüchtigen Wsibern/daß
sie ihnen Vorkommen/ wie die Frösch im Sommerr diese grünchosene
Lacken - Trescher verbringen ja eine liebstche Music/diemehreste
Zeit/ wann sie auffeinen mosigen Gesiad eines Fisch - Weyhers oder
Leichs ihrPftmd^Goschen cmffsperren/ daß fast der Kopifnichtsi-
cher ist daß er nicht zum Maul heraus faste; Sie machen solche TriL-
Ler in ihrem Gesang/daß gegen ihnen ein kropffeterPinzger ein lieb-
licher mpMon im Singen scheint zu seyn/ und so viel man Len Text
ihres liederlichenLiedsverstehet/ so guegezen sie nichts anders: als
gib achr/gibacht/gibacht- Dereyfersichrigen Weiber Gedancken
reden nichts anders/-a!Seben die Frösch-Sprach/ gib acht. Wann
LsrMann nur aus dem Hauß geht/ so Heist es/ gib acht/ wo er den
Weeghmnimmt. Wann er einer andern einen guten Morgen gibt/
so glaubt sie/es seye schon der Abend sernerTreue vorhanden/da Heist
es : Gib acht/wie er sie nicht anlachr! Wann er bey einem hochzeit-
lichen EhremTantzzweymalmiteinertantzt/soheist es schon: Gib
acht/ob er ihr nicht die Hande druckt. Ich hab daselbst eme gekenrtt/
welche der andern mit einem scharffenTaschen-Meffer das Angesicht
Ereutz weiß zerschnitten/umb weilen sie ihrem Mann mit den El-
lenbogen Schertz<weiß gestossen. Gib acht/ gib acht.
Ein andere ist gewest/ welche einen sehr gottsfürchtigen Mann
gehabt/gleichwohl mit ihme dermassen geeyfert / daß bey ihr fast
nichts anzutreffen sey/ als das stete gib acht. Unter andern hat sie
acht geben/ daß er alle Tag so eyfrig nur an einem Ort deß Bett-
Büchleins gelesen / welches sie veranlasset hat/ Zusehen/ was es
doch vor ein Gebett sey. Und sihe! Da nimmt sie wahr / daß die
Matter gantz schmutzig/ wo die sieben Buß-Psalmen deß Davids
stMden/gleich hierauff schöpffte sie den Argwohn; WilDavidei-
K L ne«
 
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