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*79

auch in den öffentlichen Kassen, zu gleichem
Werthe anzunehmen. Dadurch hielt sich die
Kupfermünze etwa drey Jahre lang so ziemlich
in dem Preise des Silbers. Da aber bald das gan-
ze Land damit überschwemmt wurde, und das
Silbergeld besonders durch die unerlaubten Spe-
kulationen einiger Grossen des Hofes aus dem
Umlauf zu verschwinden anfing, da sank es
nach und nach nicht bloss auf seinen innern
Werth herab, sondern fiel selbst tief unter den-
selben. Im Jahre i65g galten 100 Silber-Kope-
ken io4 kupferne; zwey Jahre später schon 200,
im Januar 1662, 5oo bis 900, im Juni i665
fielen sie gar bis auf i5oo 9°). Die Folgen wa-
ren leicht vorlierzusehcn ; die Verlegenheit und
Noth stiegen bey der völligen Werthlosigkeit der
Kupfermünze, welche gewissenlose Gewinnsucht
der Grossen und erleichterte Falschmiinzerey 9*)
so schnell herbeiführten, auf den höchsten Grad,
und nur die Gegenwart des Geistes und das
feste Benehmen des Grossfürsten konnten einen
Aufstand beschwichtigen, der im Anfänge des Au-
gust 1661 auf diese Veranlassung ausbrach. Die
Schuldigsten wurden bestraft, sehr Vielen wurde
 
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