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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1895 [1. Oktober 1894 - 1. Oktober 1895]

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V. LEBENSLAUF

der vom 1. Oktober 1894 bis 1. Oktober 1895 verstorbenen
Senatoren, Mitglieder, Lehrer und Beamten.
(Auf Grund der im Archiv der Akademie gesammelten Personalnachrichten.)
Alsleben, Julius, Professor, Dr. phil., Lehrer am Königlichen
akademischen Institut für Kirchenmusik, wurde am 24. März 1832
zu Berlin geboren. Er besuchte die Universitäten Berlin und Kiel,
um Orientalin zu studieren. In Kiel zum Doktor promoviert, gab
er seiner Liebe zum Klavierspiel nach und widmete sich gänzlich
der Musik. Vorgebildet durch Leuchtenberg, Zech und Dehn,
wurde er sehr bald ein anerkannter Pianist, wirkte vielfach mit Erfolg
in Konzerten mit und trat demnächst in den Lehrberuf ein. Viele
jüngere Pianisten verdanken ihm ihre Ausbildung. Im Jahre 1865
wurde er Vorsitzender des Berliner Tonkünstler-Vereins, dann Mit-
begründer und Vorsitzender des Musiklehrervereins in Berlin (1879).
1872 erhielt er den Professortitel; 1884 wurde er als Nachfolger
Ressels Lehrer am Königlichen akademischen Institut für Kirchen-
musik; auch am Askanischen Gymnasium wirkte er viele Jahre hin-
durch als Gesanglehrer. Er verstarb plötzlich am 8. Dezember 1894
zu Berlin. Alsleben war Mitarbeiter mehrerer Musikzeitungen und
redigierte seit 1874 mehrere Jahre die „Harmonie“. Von seinen
selbständigen Schriften sind zu erwähnen: „Licht- und Wendepunkte
in der Entwickelung der Musik“ (1880) und „12 Vorlesungen über
Musikgeschichte.“

Balat, Alphonse Francois, Architekt des Königs von Belgien,
seit 1879 Ordentliches Mitglied der Königlichen Akademie der Künste
zu Berlin, wurde am 15. Mai 1818 zu Gochenee (Namur) geboren
und starb zu Ixelles bei Brüssel am 16. September 1895. Er war
Mitglied der Königlich Belgischen Akademie seit 1862 und viermal
gewählter Direktor der Klasse der schönen Künste seit dem Jahre 1867.
Ausserdem hatte er eine ganze Reihe von Ehrenämtern inne: als
 
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