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Präsident der „Commission du Musee des Echanges“, als Vice-
Präsident der „Commission Royale des Monuments“, als Mitglied
der „Commission Directrice des Musees Royaux“, als Mitglied der
„Academie des Beaux-Arts“ von Antwerpen, als correspondierendes
Mitglied des „Institut de France“. Sein Ansehen auf dem Gebiete
der schaffenden Kunst war weit über die Grenzen seines Vater-
landes verbreitet. Als Architekt des Königs, der für den Künstler
eine aufrichtige Freundschaft besass, schuf er seine hauptsächlichsten
Werke in Brüssel. Hervorragend namentlich ist der von ihm vollendete
grossartige Umbau des Königlichen Schlosses an der Place des Palais,
das ursprünglich aus zwei Gebäuden bestand, mit einer reichen
Anzahl Vergrösserungen und Verschönerungen nach den königlichen
Gärten hin und im Innern, in dem namentlich das Treppenhaus als
ein Wunder des Geschmacks gepriesen wird. Ferner ist das Palais
des Beaux-arts in der rue de la regence nach seinen Plänen erbaut,
ein Gebäude klassischen Stils mit vier mächtigen Granitsäulen, mit
Bronze-Sockeln und -Kapitälen und einem grossen Oberlichtsaal
für Kunstausstellungen, dessen Erweiterungsbauten nach Balats
Wünschen leider an allzu grossem Kostenaufwand gescheitert sind.
Ausserdem enthält namentlich das Königliche Schloss zu Laeken
einen vielgepriesenen Wintergarten von seiner Arbeit. Balat war
ein Schüler der Alten und der Renaissance-Meister, jedoch nicht
unempfindlich gegen die architektonischen Schöpfungen anderer
Zeiten. Die Hauptwerke der geistlichen und weltlichen Baukunst
des Mittelalters hatten an ihm einen hellen Bewunderer, aber er
liebte es nicht, dass sie überall in moderne, grosse, weit gebaute
Städte versetzt wurden, während ihre Formen mehr für kleinere,
enge, mit Wällen umgebene Städtchen geeignet wären. Trotz
seines hohen Alters und halb gebrochen durch ein Rückenmark-
leiden, das ihn lange Jahre hindurch fast unfähig machte, zu gehen,
hatte er sich, nach der Mitteilung seiner Kollegen, bis zuletzt nicht
allein den klarsten und glänzendsten Verstand bewahrt, sondern er
blieb auch von einer unvergleichlichen Thätigkeit und Schaffens-
freude. Neben unaufhörlichem künstlerischen Fleisse fehlte er
niemals bei den zahlreichen Sitzungen, die ihn in Anspruch nahmen,
und wenn er auch in der Regel sehr schweigsam war, so blieben
seine kurzen treffenden Äusserungen nicht nur besonders geschätzt,
sondern man pflegte sogar eine Versammlung als nicht vollständig
anzusehen, in der er nicht anwesend war.
Präsident der „Commission du Musee des Echanges“, als Vice-
Präsident der „Commission Royale des Monuments“, als Mitglied
der „Commission Directrice des Musees Royaux“, als Mitglied der
„Academie des Beaux-Arts“ von Antwerpen, als correspondierendes
Mitglied des „Institut de France“. Sein Ansehen auf dem Gebiete
der schaffenden Kunst war weit über die Grenzen seines Vater-
landes verbreitet. Als Architekt des Königs, der für den Künstler
eine aufrichtige Freundschaft besass, schuf er seine hauptsächlichsten
Werke in Brüssel. Hervorragend namentlich ist der von ihm vollendete
grossartige Umbau des Königlichen Schlosses an der Place des Palais,
das ursprünglich aus zwei Gebäuden bestand, mit einer reichen
Anzahl Vergrösserungen und Verschönerungen nach den königlichen
Gärten hin und im Innern, in dem namentlich das Treppenhaus als
ein Wunder des Geschmacks gepriesen wird. Ferner ist das Palais
des Beaux-arts in der rue de la regence nach seinen Plänen erbaut,
ein Gebäude klassischen Stils mit vier mächtigen Granitsäulen, mit
Bronze-Sockeln und -Kapitälen und einem grossen Oberlichtsaal
für Kunstausstellungen, dessen Erweiterungsbauten nach Balats
Wünschen leider an allzu grossem Kostenaufwand gescheitert sind.
Ausserdem enthält namentlich das Königliche Schloss zu Laeken
einen vielgepriesenen Wintergarten von seiner Arbeit. Balat war
ein Schüler der Alten und der Renaissance-Meister, jedoch nicht
unempfindlich gegen die architektonischen Schöpfungen anderer
Zeiten. Die Hauptwerke der geistlichen und weltlichen Baukunst
des Mittelalters hatten an ihm einen hellen Bewunderer, aber er
liebte es nicht, dass sie überall in moderne, grosse, weit gebaute
Städte versetzt wurden, während ihre Formen mehr für kleinere,
enge, mit Wällen umgebene Städtchen geeignet wären. Trotz
seines hohen Alters und halb gebrochen durch ein Rückenmark-
leiden, das ihn lange Jahre hindurch fast unfähig machte, zu gehen,
hatte er sich, nach der Mitteilung seiner Kollegen, bis zuletzt nicht
allein den klarsten und glänzendsten Verstand bewahrt, sondern er
blieb auch von einer unvergleichlichen Thätigkeit und Schaffens-
freude. Neben unaufhörlichem künstlerischen Fleisse fehlte er
niemals bei den zahlreichen Sitzungen, die ihn in Anspruch nahmen,
und wenn er auch in der Regel sehr schweigsam war, so blieben
seine kurzen treffenden Äusserungen nicht nur besonders geschätzt,
sondern man pflegte sogar eine Versammlung als nicht vollständig
anzusehen, in der er nicht anwesend war.