Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1899 [1. Oktober 1898 - 1. Oktober 1899]

Citation link: 
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/adk_chr_1899_78/0068
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
66

torium, das von dem Präsidenten H. Ende, dem Ehrenpräsidenten Karl Becker
und dem Ersten ständigen Sekretär, Professor Dr. Wolfgang von Oettingen
gebildet wird. Vergl. das Statut der Stiftung vom 22. Februar 1871.
An dem laut Bekanntmachung Vom 24. März 1898 zum 30. Sep-
tember 1898 für Architekten ausgeschriebenen Wettbewerbe der
von Rohr’schen Stiftung hatten vier Bewerber, gegen zwei im
Jahre 1891, teilgenommen. Die Aufgabe lautete: Bau eines gemein-
schaftlichen Gebäudes für die Königliche Akademie der Künste und
die der Wissenschaften. — Der Architekt Alfred Ammon, am
21. Oktober 1876 zu Nürnberg geboren und zur Zeit der Bewerbung
ebenda wohnhaft, trug nach dem in der Sitzung vom 12. Oktober
abgegebenen Urteil der zuständigen Preisrichter den Sieg davon.
Ammon vollendet noch seine künstlerische Ausbildung auf der
hiesigen Königlichen technischen Hochschule, weshalb ihm zum
Antritt der ihm obliegenden einjährigen Studienreise, deren Ziel in
sein Ermessen gelegt ist, einstweilen eine zweijährige Frist be-
willigt worden ist.

3. Die Dr. Paul Schultze-Stiftung.
Die Stiftung ist errichtet von dem am 16. Mai 1883 in Berlin verstorbenen
Rentier Carl Christian Ludwig Schultze und seiner am 17. Oktober 1880 zu
Schandau verstorbenen Ehefrau Johanne Wilhelmine Auguste, geborenen
Sumpleck, in deren Testamente die Hälfte ihres dereinstigen Nachlasses der
Akademie der Künste mit der Verpflichtung zur Errichtung eines Stipendien-Fonds
unter dem Namen: „Dr. Paul Schultze-Stiftung“ verschrieben worden ist. Der
Preis der Stiftung beträgt z. Z. jährlich 3000 M. zum Zweck einer Studienreise
nach Italien und ist für deutsche Bildhauer bestimmt, die als immatrikulierte
Schüler dem Studium der Bildhauerkunst in dem akademischen Meisteratelier
für Bildhauerei oder bei der akademischen Hochschule für die bildenden Künste
noch obliegen. Die Zuerkennung des Preises erfolgt durch den Senat der
Akademie unter Zuziehung der der Genossenschaft der Ordentlichen Mitglieder
angehörenden Bildhauer. Die preisgekrönte Lösung der Aufgabe geht in das
Eigentum der Akademie über. Vergl. Statut der Stiftung vom 12. Dezember 1888
und 3. Januar 1889.
Der Wettbewerb um das am 1. Oktober 1899 fällige Stipendium
wurde am 7. November 1898 für den 19. März eröffnet; als Auf-
gabe der einzusendenden Bewerbungsarbeit war „Ein Relief zum
Schmucke eines Badezimmers“ bestimmt worden. Innerhalb der
festgesetzten Frist hatten sich sechs Bewerber, gegen vier im Jahre
1898, gemeldet, die auch sämtlich zur Konkurrenz zugelassen
wurden. Unter diesen wurde der Preis auf Grund des von den
zuständigen Preisrichtern in ihrer Sitzung vom 24. März abgegebenen
Urteils dem Bildhauer Otto Beyer, am 8. Januar 1873 zu Schön-
feld, Kreis Arnswalde, geboren, Schüler der akademischen Hoch-
 
Annotationen