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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1899 [1. Oktober 1898 - 1. Oktober 1899]

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schule für die bildenden Künste und gegenwärtig in Berlin wohn-
haft, zuerkannt. Seinem Mitbewerber, dem Bildhauer Heinrich
Möller aus Langewiesen (Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen),
sprach der Senat der Akademie in Würdigung seiner „verdienst-
lichen Arbeiten, die ,Ehrende Anerkennung* der Akademie“ aus
und hat dies öffentlich bekannt gemacht.
Für das Jahr 1900 wurde infolge Senatsbeschlusses vom
30. Juni der Wettbewerb nach Massgabe der Bekanntmachung vom
2. September zum 3. März ausgeschrieben. Als Preisaufgaben wurden
zur Wahl der Bewerber
Eine runde, männliche Figur: „Bogenschütze“ oder
Ein durchgeführtes Relief: „Spiel“
gestellt.
4. Die Michael Beerschen Stiftungen.
Gestiftet von dem zu München am 22. März 1833 verstorbenen dramatischen
Schriftsteller Micha el Beer aus Berlin, um unbemittelten Künstlern die Aus-
bildung in ihrer Kunst in Italien durch Gewährung einjähriger Stipendien zu
erleichtern. Aus den Mitteln dieser Stiftungen gelangen zur Zeit alljährlich zwei
Preise in Höhe von 2250 M. zu einjähriger Studienreise nach Italien mit acht-
monatigem Aufenthalt in Rom zur Ausschreibung. Der Preis der ersten Stiftung
ist ausschliesslich für Maler und Bildhauer jüdischer Religion, der Preis der
zweiten Stiftung für Maler, Bildhauer, Musiker und Kupferstecher ohne Unter-
schied des religiösen Bekenntnisses bestimmt, die ihre Studien auf einer deutschen
Akademie gemacht und das 32. Lebensjahr noch nicht überschritten haben.
Preisrichter: die Mitglieder des Senats und der Genossenschaft der Ordentlichen
Mitglieder. Die Vertretung der Stiftung erfolgt durch ein Kuratorium, das aus
einem Mitgliede der Akademie und aus zwei Mitgliedern der Familie des Stifters
oder aus vom vorgeordneten Ministerium zu bestellenden Stellvertretern besteht.
Das Stipendium der Ersten Stiftung war nach Massgabe
der Bekanntmachung vom 7. November zum 11. März für jüdische
Bildhauer ausgeschrieben worden, musste aber aus inneren Gründen
ebenfalls bis zum 13. April verlegt werden. Während im Jahre
1897 kein Bewerber aufgetreten war, waren diesmal Arbeiten von
zwei Konkurrenten eingegangen, von denen der Bildhauer
Alexander (Sandor) Jaray, am 11. Januar 1870 zu Temesvar
(Ungarn) geboren, Schüler der k. k. Akademie der bildenden
Künste in Wien und gegenwärtig in Charlottenburg wohnhaft, nach
dem in der Sitzung der zuständigen Preisrichter vom 19. April
gefällten Urteile den Preis davontrug. Als Aufgabe war ein
„Relief über die Haupteingangsthür eines Hospitals“ gestellt worden.
Der Preis der Zweiten Stiftung war laut Ausschreibung
vom 7. November ebenfalls zum 11. März für Maler aller
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