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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1900 [1. Oktober 1899 - 1. Oktober 1900]

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Henri de Siemiradzki in Rom hat für das neue Stadt-
theater in Lemberg einen Vorhang gemalt.
Der von Professor Friedrich von Thiersch in München
geschaffene Monumentalbau des Wohn- und Geschäftshauses von
f. Reinemann in München wurde im Frühjahr vollendet.
Von Professor Paul Thumann in Berlin ging ein Gemälde
,,Madonna“ in den Besitz des Kaisers von Russland über.
Der Kaiser von Oesterreich erwarb für die Gemäldegalerie
des kunsthistorischen Museums in Wien das Oelbild von Fritz
von Uhde: „Weib, warum weinest Du?“ — Ein zweites Oelbild
dieses Künstlers: „Bergpredigt“ ging in das Eigentum des Neuen
Museums zu Budapest über.
Der Kupferstecher Professor William Unger schuf eine
Anzahl Originalradierungen aus Lovrana und von der Weser.
Professor Hugo Vogel in Berlin hat die für den Hauptsaal
des neuen Ständehauses in Merseburg ihm seitens der Landes-
kunstkommission übertragenen monumentalen Wandmalereien
vollendet. Sie stellen Szenen frühmittelalterlicher Geschichte mit
besonderem Hinweis auf die sächsischen Lande dar. Die Bilder:
„Heinrich dem Finkler wird durch Eberhardt und die Franken
die Deutsche Kaiserkrone überbracht“, ferner „Otto der Grosse
und seine Gemahlin Editha landen auf der Elbe bei Magdeburg,
um im Jahre 943 durch Gründung des Moritzklosters das Christen-
tum zu befestigen“, endlich „Heinrich I. besiegt in der Schlacht
bei Merseburg die Ungarn im Jahre 945“ befanden sich auf der
grossen Berliner Kunstausstellung 1900. — Der Künstler erhielt den
Auftrag, als Hauptschmuck für den Sitzungssaal des Senates im
neuen Rathause zu Hamburg ein Kolossalgemälde zu schaffen,
das den Hamburger Senat am 19. Juni 1895 gelegentlich des
Kaiserbesuches zur Vorfeier der Eröffnung des Nordostseekanals
darstellen soll.
Von den zahlreichen, meist in Privatbesitz übergegangenen
Arbeiten des Bildhauers Professors Rudolph Weyr in Wien
ist eine Bronzeplakette zu erwähnen, die als ein Huldigungs-
zeichen der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens zum
70. Geburtstage des Kaisers Franz Joseph in den Besitz des
Herrschers überging.
 
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