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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1900 [1. Oktober 1899 - 1. Oktober 1900]

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LEBENSLAUF
der vom 1. Oktober 1899 bis Ende September 1900 verstorbenen
Senatoren, Mitglieder, Lehrer und Beamten.
(Auf Grund der im Archiv der Akademie gesammelten Personalnachrichten.)
Feckert, Gustav Heinrich Gottlob, geboren zu Kottbus am
3. März 1820, siedelte noch als Kind mit seinen Eltern nach Berlin
über und erhielt dort von seinem 16. Lebensjahre an den Unter-
richt des feinsinnigen Steinzeichners Albert Remy. Schon 1836
begann er, nach französischen und englischen Kupferstichen selb-
ständig zu arbeiten, besuchte aber dabei, seit 1840, die Königliche
Akademie der bildenden Künste. Wenige Jahre später, 1846, be-
gründete sein erstes grosses Werk, die Steinzeichnung nach
Henri Ritters Gemälde „Der ertrunkene Fischerssohn“ in der
Ravene-Galerie, seinen Ruf und sein lange dauerndes glückliches Ver-
hältnis zu Louis Ravene selbst. Er erhielt von diesem Kunst-
freunde die Erlaubnis, zwei Genrebilder von Eduard Meyerheim,
dann aber (1857) den Auftrag, das berühmte Bild von Louis Gallait
„Schmerzvergessen“ und, 1859, das Bildnis Ravenes von Knaus
zu lithographieren. Diese Arbeit nach dem Meisterwerke des Malers
kann auch als eines der Hauptwerke Feckerts gelten; die Feinheit
der Auffassung und die farbige Wirkung der Ausführung erregten
allgemein die höchste Bewunderung und wiesen Feckert den Ehren-
platz neben dem Pariser Lithographen Mouilleron an. Durch Er-
findung der Tablette, eines Werkzeugs, das breite und malerische
Töne statt des früher mühselig hergestellten Grains hervorzubringen
gestattet, erschloss Feckert seiner Kunst ganz neue Wege. Er
wurde nun mit Aufträgen überhäuft, und musste besonders nach
Originalen von Winterhalter, Magnus, Oscar und Carl Begas,
Gustav Richter, Franz Krüger eine grosse Anzahl von
 
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